Hoffnungen der Bauwirtschaft wurden bislang nicht erfüllt

Düsseldorf, 30.09.2009
Hoffnungen der Bauwirtschaft wurden bislang nicht erfüllt
Konjunkturpaket II

Mit dem Konjunkturpaket II verfolgen die Bundesregierung und die Länder das Ziel, die deutsche Wirtschaft in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise nachhaltig zu stützen. Die Bauwirtschaft spürt davon bislang zu wenig. „Wir hätten erwartet, dass deutlich mehr öffentliche Auftraggeber die zur Verfügung gestellten Mittel abrufen“, sagte Annette Zülch, Mitglied im Vorstand der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen.

Bislang würden die Unternehmen der Bauwirtschaft die Folgen der Krise noch aus eigener Kraft meistern. Von den Konjunkturhilfen jedenfalls komme wenig bei Bauunternehmen und Planungsbüros an – „Zu wenig!“, wie Zülch betonte.

 

Genau sechs Monate, nachdem die Ingenieurkammer-Bau NRW eindringlich dazu aufgerufen hatte, zukunftsfähige Investitionen zu tätigen und nicht in kurzfristige Konsumanreize zu investieren, zog die Kammer nun eine erste Bilanz. „Die öffentlichen Auftraggeber hatten zu Beginn des Konjunkturpakets II offensichtlich nicht genügend Projekte in der Schublade, die schnell hätten realisiert werden können. Und auch heute läuft die Umsetzung von Maßnahmen, die aus den zusätzlich zur Verfügung gestellten Mitteln finanziert werden, eher schleppend“, kritisierte Annette Zülch Dabei sei für jedermann ersichtlich, dass der Bedarf durchweg vorhanden sei. „Instandhaltungsmaßnahmen an Gebäuden und Infrastruktur sind in vielen Bereichen nötiger denn je. Auch Neubaumaßnahmen könnten dazu beitragen, Mängel im Straßen- und Schienennetz oder an Schulen und Hochschulen zu beseitigen“, so das Vorstandsmitglied.

 

Warum die Mittel des Konjunkturpakets II dennoch nur verhalten eingesetzt würden, darüber könne sie nur spekulieren, meinte die Bauingenieurin: „Ein Grund ist vermutlich, dass die Planungsabteilungen der öffentlichen Hand an ihre personellen Kapazitätsgrenzen gelangen, wenn kurzfristig zusätzliche Projekte realisiert werden sollen.“ Sie rät daher, auf externe Ingenieurbüros und Sachverständige zurückzugreifen, um erforderliche Planungen schnell und wirksam voranzutreiben: „Die Bauwirtschaft braucht in der Wirtschaftskrise gut geplante Maßnahmen – und sie braucht sie jetzt.“

 

Wichtig sei dabei, die Maßnahmen qualifiziert durchzuführen, denn nichts sei teurer als die Sanierung einer Sanierung. „Instandhaltungs- oder Verbesserungsmaßnahmen benötigen zuvor eine gründliche Analyse der Schadensursachen, um zielsicher planen zu können. Auch die Begleitung der Ausführung durch hierfür qualifizierte Fachleute ist unabdingbar“, so Annette Zülch. „Wir stehen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Uns liegt deshalb daran, die Mittel des Konjunkturpakets II nachhaltig für die Zukunft unseres Landes zu investieren. Wir legen größten Wert auf die Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme. Und diese wird erreicht durch eine optimale Qualität von Planung, Bauausführung und Bauüberwachung“, betonte sie. „Es muss ein wichtiges Ziel sein, die Kommunen langfristig dazu in die Lage zu versetzen, ihren Verpflichtungen im Bauwerksunterhalt nachkommen zu können. Das Konjunkturpaket II ist ein erster wichtiger Schritt, dem jedoch weitere folgen müssen“, so Zülch abschließend.

 

  

Öffentliche Auftraggeber, die Experten aus dem Ingenieur- und Sachverständigenwesen suchen, finden diese auf der Internetseite der Kammer (www.ikbaunrw.de) in der Rubrik „Ingenieursuche“.

Pressekontakt: Andrea Wilbertz

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