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Münster, 13.11.2009

Servatiiplatz im Wandel der Zeiten
Stadttor, Gartenanlage, Verkehrsknotenpunkt / Ausstellung im Stadtmuseum

(SMS) Mit der Ausstellung "Servatiiplatz – Stadttor, Gartenanlage, Verkehrsknotenpunkt" widmet sich das Stadtmuseum Münster bis zum 28. Februar 2010 dem Wandel des Stadtbildes in seiner unmittelbaren Nachbarschaft und beschließt mit dieser Präsentation den Reigen der Ausstellungen im Jubiläumsjahr zum 30-jährigen Bestehen des Museums.

Da der Servatiiplatz schon immer zu den beliebtesten Motiven auf Ansichtskarten gehörte, illustrieren zahlreiche historische Postkarten und Fotos die Veränderungen des Ortes. Zusätzlich veranschaulichen Stadtpläne aus den Jahren 1636 bis 2006 seine topografische Entwicklung vom mittelalterlichen Stadttor über die parkähnliche Grünanlage hin zum modernen Verkehrsknotenpunkt.

Die Ausstellung nimmt hier auch einen thematischen Schwerpunkt des Museums während der vergangenen 30 Jahre auf: Von Beginn seines Bestehens an präsentiert das Stadtmuseum in der Schausammlung wie in den Ausstellungen die Geschichte der Stadt auch über die Veränderungen des Stadtbildes, den topografischen Wandel.

Stadtbefestigung wird Promenade

Wo heute der Servatiiplatz liegt, mündete im Mittelalter der für den Handel mit Salz und Eisen wichtige Fernweg aus Soest in die mit Wall, Mauer und Graben befestigte Stadt. Das Servatiitor, durch das die Straße in die Stadt hineingeführt wurde, stand unmittelbar vor dem heutigen Eingang des Stadtmuseums; dort, wo nun Klosterstraße und Winkelstraße von der Salzstraße abzweigen. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde dann die erste Stadtbefestigung durch einen Außenwall und einem zweiten Außengraben verstärkt. Später folgten erste Rondelle, dann Schanzen vor den Stadttoren.

Nach 1763 begann man mit der Niederlegung der Befestigungsanlagen. Auf dem ehemaligen Außenwall wurde die bis heute bestehende Promenade angelegt. Der Außengraben blieb zunächst erhalten. Die Schanzen wurden meist zu Grünflächen. Seit den 1850er Jahren wurde auch der äußere Stadtgraben weitgehend zugeschüttet und überbaut. Anfang der 1890er Jahre begann die parkähnliche Gestaltung der verbliebenen Reste von Gräben, Schanzen und Wällen.

Großstädtisches Flair

Den Resten der Servatiischanze galt hier ein besonderes Augenmerk. Durch die Eingemeindung von 1875 war es in den 1880er und 1890er Jahren möglich, die Eisenbahntrassen der verschiedenen Bahngesellschaften zu bündeln, in die Höhe zu verlegen (so dass Brücken die Bahnstrecken über die Einfallstraßen führten) und einen Hauptbahnhof zu erbauen. Der Servatiiplatz wurde in dieser Zeit zum Hauptverbindungsweg zwischen Bahnhofsvorstadt und Altstadt ausgebaut. Es entwickelte sich hier ein Gebiet mit großstädtischem Flair. Die evangelische Kirchengemeinde trug mit ihrer ersten neu erbauten Kirche (1898–1900) in Münster zur repräsentativen Gestaltung des Platzes bei: Die Eingangs-Fassade der Erlöserkirche an der Eisenbahnstraße war dem Servatiiplatz zugewandt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauung um den Servatiiplatz durch Bomben stark beschädigt oder ganz zerstört. Beim Wiederaufbau verlor der ohnehin schon immer uneinheitlich bebaute und von Straßen durchzogene Platz an der nordöstlichen Seite weiter an Geschlossenheit. Die Erlöserkirche wurde 1949/1950 nur als kleine Notkirche wieder errichtet. Statt der Bebauung zwischen Promenade und Eisenbahnstraße entstand 1960 mit dem Iduna-Hochhaus und "seinem" Pavillon eine eigene kleine Platzanlage. Dieses Ensemble setzte an dieser Stelle einen modernen städtebaulichen Akzent.

Die ursprünglich parkähnlich gestaltete Grünanlage mit dem Brunnen auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde durch die Begradigung der Engelstraße - heute Von-Vincke-Straße - erheblich verkleinert. Die Brunnenanlage fiel dieser Maßnahme zum Opfer und findet sich jetzt in völlig veränderter Form vor dem Iduna-Hochhaus wieder. Heute wird der einstige Platz - aufgezehrt durch breite, verkehrsreiche Straßen und einen Parkplatz - eher als riesige Kreuzung wahrgenommen.

Fotos:

  • Servatiiplatz, Postkarte um 1900. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Blick auf die Ecke Friedrichstraße / Wolbecker Straße, Postkarte um 1910. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Blick vom Servatiiplatz in Richtung Salzstraße, Postkarte um 1935. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Servatiiplatz mit dem Iduna-Hochaus im Jahr 2008. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.



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Servatiiplatz 1900

Servatiiplatz 1910

Servatiiplatz 1935

Servatiiplatz 2008

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