Kreis Steinfurt. Meine alte Kiste, meine Abwrackprämie, mein Neuwagen: Auch im Kreis Steinfurt führte dieses Geldgeschenk zu erheblich gestiegenen Zahlen. Die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Steinfurt zog jetzt Bilanz: Mit 18.376 Neuzulassungen konnte eine Steigerung von 26 Prozent gegenüber 2008 festgestellt werden.
Aber auch sonst hatten die Mitarbeiter der Kfz-Zulassungsstellen in Rheine, Steinfurt und Tecklenburg noch mehr zu tun als sonst. Fast 14.600 Anträge waren zu bearbeiten, die Zulassungen und Außer-Betrieb-Setzungen stiegen in 2009 um fast zwölf Prozent. Insgesamt fahren derzeit 316.670 Fahrzeuge mit ST-Kennzeichen durch die Lande. Viele davon übrigens mit Wunschkennzeichen, auf das viele Autofahrer trotz gestiegener Gebühren nicht verzichten wollen. Weniger freiwillig war demgegenüber der Erwerb von Feinstaubplaketten. Die Nachfrage stieg erwartungsgemäß drastisch – schließlich gelten seit dem 1. Januar 2010 die Umweltzonen in Münster und Osnabrück.
Vor das Fahren hat die liebe Ordnung die Prüfungen gesetzt. Nach wir vor ist der Führerschein mit 17, das „begleitete Fahren", sehr beliebt. Mehr als die Hälfte aller 17-jährigen im Kreis Steinfurt nehmen an diesem Modellprojekt teil.
Neben den Neulingen müssen sich auch die „alten Hasen" weiterbilden. Im September 2009 wurde das „Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz" umgesetzt. Der Name sagt alles - zusätzliche Aus- und Fortbildungen sorgen für eine verbesserte Sicherheit der Verkehrsteilnehmer.
Verbessert hat sich in 2009 auch der Service für die Bürger, die Fahrschulen und den TÜV. Sie können Führerscheine jetzt digital bestellen und profitierten von kürzeren Bearbeitungszeiten, ausgelöst durch die Einführung neuer Software und der digitalen Kommunikation mit dem Register des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg, den Prüfstellen des TÜV und auch dem elektronischen Archiv.
Sommerschwerpunkt im Bereich der Unfallprävention war die Aktion „Kreis Steinfurt sieht gelb". Alle i-Dötze erhielten eine gelbe Kappe, Schüler der Grundschulen verteilten mit Unterstützung der Kreispolizei „Denkzettel" an die Autofahrer. Radio RST und die Verkehrswacht unterstützten diese Aktion.
Wer schließlich gar keine Vernunft walten ließ, musste zahlen. Auch in 2009 hat die Bußgeldstelle eine Vielzahl von Verkehrsordnungswidrigkeiten geahndet. Genau 28.616 Mal hieß es: Bitte zahlen - wegen überhöhter Geschwindigkeit, Fahren bei Rotlicht, zu geringem Abstand, Trunkenheit und so weiter. Für gut 2.000 Fahrer, also sieben Prozent, reichte dieser Denkzettel nicht aus. Sie mussten als notwendige Konsequenz ihren Führerschein abgeben. Insgesamt zugenommen hat die Anzahl der Verstöße wegen „Fahrens unter Wirkung von Betäubungsmitteln oder Alkohol".
Nicht weniger gefährlich sind im gewerblichen Güter- und Personenverkehr Verstöße wie Überladungen oder technische Mängel. Darüber hinaus machen einige Firmen das Fahren trotz Sonn- und Feiertagsverbot zum Prinzip, um Gewinne zu steigern und Mitbewerber aus dem Markt zu drängen.
Seit kurzem führt deshalb die Bußgeldstelle in enger Zusammenarbeit mit der Polizei auch Vermögensabschöpfungs- und Verfallsverfahren durch. Damit soll neben der Geldbuße der wirtschaftliche Vorteil abgeschöpft und regeltreues Verhalten gefördert werden.