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Münster,26.02.2010

Migranten in Münster sind engagiert und bildungsinteressiert
55 Vereine und Organisationen von Einwohnern mit Migrationsvorgeschichte beteiligten sich an Erhebung

Münster (SMS) Die in Münster lebenden Migranten sind ausgesprochen engagiert, kulturell interessiert und bildungsbeflissen. Diesen Schluss legt eine Erhebung unter den Migranten-Organisationen nahe. Die Koordinierungsstelle für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten hatte dazu 90 Vereine und Organisationen angeschrieben. Davon beteiligten sich 55 an der Befragung. Die Ergebnisse hat das Institut für Politikwissenschaft der Universität in einer 20-seitigen Studie zusammengefasst. Alles in allem: Münster birgt eine außerordentliche interkulturelle und internationale Vielfalt. Je besser die gesellschaftliche Teilhabe und umfassende Integration der zugewanderten Menschen gelingt, um so mehr wird die Entwicklung der ganzen Stadt von ihrem Reichtum an mehr als 150 Nationalitäten profitieren.

Die Befragung liefert erstmals eine Bestandsaufnahme zu Migranten-Organisationen in der Stadt. Die meisten Vereine und Organisationen gaben an, dass sie im Bereich von Kultur und Freizeitgestaltung sowie auf dem Feld von Bildung und Weiterbildung tätig sind. Am dritthäufigsten wurde der Tätigkeitsbereich Sprachförderung genannt. Damit spielt in Münster bildungspolitisches Engagement bei den Migranten-Organisationen eine vergleichsweise große Rolle. Das ist besonders interessant, weil in der Bildungspolitik aktive Vereine erfahrungsgemäß erhebliche Bedeutung für den Schulerfolg von Kindern mit Migrationsvorgeschichte haben.

Die Mehrzahl der Vereine und Organisationen (56 Prozent) wurden von Einwanderern aus einem bestimmten Land oder eine bestimmten ethnischen Gruppe gegründet. Erheblichen Anteil an den Migranten-Organisationen haben außerdem die Glaubensgemeinschaften (15 Prozent). Erstaunlich ist aber vor allem der große Anteil binationaler, also deutsch-ausländischer Organisationen (18 Prozent); damit ist die Landschaft der Migranten-Organisationen in Münster "internationaler" als im Bundes- und Landesdurchschnitt, wo nur jede zehnte Vereinigung multinational oder multiethnisch ausgerichtet ist.

Die Erhebung liefert das Bild von vorwiegend jüngeren, aktiven und in der Größenordnung noch gut überschaubaren Vereinen. Sechs von zehn Vereinen wurden seit 1990 gegründet. Die meisten haben bis zu hundert Mitglieder, immerhin jeder vierte Verein bringt es auf über hundert Mitglieder. Etwas mehr als der Hälfte der befragten Migranten-Organisationen (55 Prozent) war das münstersche Migrationsleitbild bekannt und immerhin fast jede dritte Organisation (29 Prozent) gab an, sich an der Formulierung des Leitbildes beteiligt zu haben. Fast zwei Drittel (64 Prozent) können sich vorstellen, bei der Umsetzung des Leitbildes mitzuwirken.

Die Federführung bei der Befragung lag in der Koordinierungsstelle für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten bei Ximena Meza Correa-Flock und Dezernent Jochen Köhnke. Die Auswertung nahmen Sascha Krannich und Dr. Uwe Hunger vom Institut für Politikwissenschaft vor. Interessierte erhalten das Heft mit den Befragungsergebnissen in der Koordinierungsstelle im Stadthaus 2 am Ludgeriplatz (Raum 1005, Tel. 4 92-70 61).

Anlage (pdf): Studie mit Befragungsergebnissen


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Studie Migranten-Organisationen


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