Für Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses, gibt es zwei Gründe für die erfreuliche Entwicklung: "Zum einen registrierte der Gutachterausschuss gegen Ende 2008 weniger Verträge als in den Jahren zuvor, ein Indiz für die abwartende Haltung von Immobilienkäufern, die die Entwicklung in 2009 zunächst beobachten wollten. Zum anderen wurden mit knapp 1400 Eigentumswohnungen so viele wie noch nie zuvor in Münster gekauft. Darunter waren sicher einige Investoren, die in Zeiten unsicherer Finanzmärkte ihr Geld bevorzugt in Immobilien angelegt haben."

Aber auch bei den unbebauten Grundstücken verzeichnete der Ausschuss mit 398 Verträgen und 466 verkauften Grundstücken für den individuellen Wohnungsbau eine außerordentlich hohe Zahl. "Der Anteil städtischer Verkäufe war hier mit 40 Prozent wieder sehr hoch. Die Stadt bleibt damit größte Anbieterin auf diesem Markt", berichtet Michael Tegtmeier. Die Preise für unbebaute, baureife Grundstücke stiegen 2009 mit drei Prozent erstmalig seit acht Jahren wieder etwas an. Sie lagen mehrheitlich zwischen 180 und 400 Euro pro Quadratmeter.

Bei den verkauften Einfamilienhäusern ist die Zahl gegenüber 2008 nur leicht gestiegen: 675 Objekte wechselten den Besitzer. Der in vielen anderen Städten beobachtete Preisrückgang konnte in Münster nicht festgestellt werden, hier sind die Preise sogar leicht um ein Prozent gestiegen. Ein frei stehendes Einfamilienhaus kostete 2009 im Mittel rund 330 000 Euro, typische Preise für Reihenhäuser lagen zwischen 145 000 und 230 000 Euro, Doppelhaushälften waren für 130 000 bis 330 000 Euro zu haben.

Knapp 1400 Kaufverträge wurden 2009 für Eigentumswohnungen abgeschlossen. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Kaufpreisstatistik vor 50 Jahren. Knapp 200 Millionen Euro wurden in diesem Marktsegment umgesetzt, so viel wie nie zuvor. Die Preisentwicklung war wie in den Vorjahren sehr unterschiedlich. Während die Preise für neu errichtete Wohnungen im Schnitt um drei Prozent fielen, mussten für gebrauchte Wohnungen rund fünf Prozent mehr bezahlt werden. Knapp 2500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche wurden im Schnitt für neue Wohnungen bezahlt, gebrauchte gab es bereits für 1400 Euro.

Den aktuellen Grundstücksmarktbericht gibt es für 25 Euro im Kundenzentrum im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33 und in der Münster-Information im Stadthaus 1, Heinrich-Brüning-Straße. Die Bodenrichtwertkarte, die die aktuellen durchschnittlichen Grundstückswerte enthält, sowie eine Karte mit durchschnittlichen Preisen für Eigentumswohnungen sind dort zum Preis von jeweils 50 Euro erhältlich.

Auch unter der Internet-Adresse www.boris.nrw.de können Bodenrichtwerte und durchschnittliche Immobilienpreise in ganz Nordrhein-Westfalen abgefragt werden. Wer dort die gewünschte Gemeinde, den Straßennamen und die Hausnummer eingibt, bekommt den entsprechenden Ausschnitt aus der Bodenrichtwertkarte angezeigt. Außerdem sind die jeweiligen allgemeinen Informationen zum Grundstücksmarkt verfügbar. Die Angebote sind kostenfrei, lediglich das Herunterladen des gesamten Grundstücksmarktberichtes einschließlich der für die Wertermittlung erforderlichen Daten sowie der Ausdruck der Bodenrichtwerte müssen bezahlt werden.

Foto: Michael Tegtmeier, Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Münster. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Michael Tegtmeier, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes