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Münster, 14.10.2010

Die "dritte Hand" der Behinderten
Ein-Euro-Job eröffnete Werner Hunke den Weg in eine neue berufliche Zukunft

Münster (SMS) Als "Ein-Euro-Jobber" lernte Werner Hunke in den Alexianer-Werkstätten die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen schätzen. Am 1. Oktober ist für ihn aus der Arbeitsgelegenheit (AGH) in Teilzeit ein sozialversicherungspflichtiger Job in Vollzeit geworden.

"Arbeitsgelegenheiten sind besser als ihr Ruf. Sie sind gerade für ältere Arbeitslose eine Chance, in ein Leben mit Arbeit zurückzufinden", freut sich Ulrike Otto, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS), über das späte Berufsglück des 56-Jährigen. Von der AMS, in der Stadt und Agentur für Arbeit zusammenarbeiten, erhalten Bezieher von Arbeitslosengeld II nicht nur die Grundsicherung für Lebensunterhalt und Wohnen. Sie unterstützt sie auch bei der beruflichen Wiedereingliederung.

Werner Hunke arbeitet bei den Alexianern in Amelsbüren in der Etikettier-Abteilung Seite an Seite mit Menschen mit Behinderungen. Er unterstützt und begleitet sie bei der täglichen Arbeit. "Sozialassistenz" nennt Werkstattleiter Norbert Mussenbrock die Aufgabe. Hunke bringt Ordnung in den Arbeitsablauf seiner behinderten Kollegen, achtet auf Sicherheit und Produktqualität, motiviert sie oder geht mit ihnen spazieren, wenn eine Pause notwendig wird. "Ich bin praktisch die dritte Hand meiner behinderten Kollegen", sagt der Münsteraner, der 17 Jahre in einem produzierenden Betrieb und 15 Jahre als Kraftfahrer gearbeitet hat - bis der Rücken nicht mehr mitmachte und er beruflich von vorne beginnen musste.

Für die AMS sind die Alexianer ein wichtiger Partner bei der Wiedereingliederung Arbeitsloser ins Erwerbsleben. Seit Beginn des Jahres bieten sie in Werkstatt, Klinik, Wohn- und Altenheimen 26 Arbeitlosen die Möglichkeiten, in AGH neue berufliche Felder kennenzulernen - Übernahme nicht ausgeschlossen, wie nicht nur das Beispiel von Werner Hunke zeigt. Drei weitere "Arbeitsgelegenheiten" haben bei den Alexianern feste Arbeit gefunden, eine andere macht eine Ausbildung als Sozialhelferin.

"Die AGH-Teilnehmer helfen uns, die Betreuungsqualität zu erhöhen", sagt Werkstattleiter Mussenbrock. Bei der Arbeit mit Behinderten oder alten Menschen sei jede unterstützende Hand willkommen. Anders als über AGH ließen sich für die Alexianer solche wertvollen Helferstellen gar nicht finanzieren. Das Projekt passe aber auch ins Leitbild der Alexianer. Mussenbrock: "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen, die aus dem Tritt geraten sind, in die Normalität zurückzubringen."

Damit das gelingt, werden die Teilnehmer auf die Arbeit sorgfältig vorbereitet. "Gespräche und Hospitationstage helfen zu klären, in welchen Bereichen die Arbeitslosen eingesetzt werden können", berichtet Anke Hagemann. Die Diplom-Sozialarbeiterin leitet das AGH-Projekt bei den Alexianern. Sie ist für die Organisation zuständig, aber auch Ansprechpartnerin für die Teilnehmer, wenn Probleme drücken oder die weitere berufliche Zukunft geplant wird. Ihre Erfahrung: "Viele trauen sich die Arbeit mit behinderten Menschen oder Senioren gar nicht zu. Doch wenn sie sich darauf einlassen, empfinden die meisten sie als echte Bereicherung."

Foto:

Über eine Arbeitsgelegenheit hat Werner Hunke (hier mit Projektleiterin Anke Hagemann) einen festen Job bei den Alexianern bekommen. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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