Alle Meldungen
Presseinfos abonnieren
Suche
Fotoarchiv
Druckansicht



Presseinformation

11. November 2010
Krisenteams an Schulen sind ein Muss
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung im Steinfurter Kreishaus
Kreis Steinfurt/Steinfurt. Pöbeleien, Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, Waffenbesitz, Selbsttötungsgedanken, Todesfall im schulischen Umfeld, sexuelle Übergriffe, Mobbing und Amokläufe sind einige Beispiele, die schulische Krisen auslösen können. „Situationen, in denen Lehrer zunächst eigenständig reagieren müssen, bis Fachkräfte eintreffen“, erklärte Irene Jaeppelt, Schulpsychologin des Kreises Steinfurt bei der Auftaktveranstaltung „Schulische Krisenteams“ in der vergangenen Woche. Das Regionale BildungsNetzwerk (RBN) des Kreises Steinfurt hatte Lehrerinnen und Lehrer von weiterführenden Schulen dazu eingeladen. Mit dieser Veranstaltung wollte das Netzwerk deutlich machen, wie wichtig es ist, schulische Krisenteams einzurichten und welche Möglichkeiten es gibt, solche Krisenstäbe zu begleiten und fortzubilden.

Kriminalhauptkommissar Guido Wilke von der Kreispolizei bat Lehrer und Schulleiter eindringlich darum, sich auf spezielle Situationen wie zum Beispiel Amokläufe vorzubereiten. „Schaffen Sie Verantwortlichkeiten und halten Sie Pläne für die Einsatzkräfte bereit“, forderte Wilke von den anwesenden Direktorinnen und Direktoren. „Die Lehrerinnen und Lehrer haben in der ersten Chaosphase alleine die Verantwortung für ihre Schüler. Deshalb ist es ganz wichtig, dass sie sich richtig verhalten und die Situation unter Kontrolle haben.“ Die Kaufmännischen Schulen-Berufskolleg mit Wirtschaftsgymnasium in Rheine haben solche Pläne. „Für Polizei und Feuerwehr sind im Krisenfall Lagepläne und Telefonnummern wichtig. Helferorganisationen müssen über die Zuständigkeiten im Krisenteam informiert sein. Ganz wichtig ist, dass alle Beteiligten das verabredete Passwort und die Alarmzeichen kennen und einen Überblick über die Sammelplätze haben“, berichten Beate Kampmann und Anne Kleinhaus vom Krisenstab der Schulen. Durch regelmäßigen Austausch mit Polizei und Feuerwehr werden diese Sicherheitskonzepte und Notfallpläne aktualisiert.

Dr. Volker Gutberlet, Leiter des Gymnasiums Borghorst, forderte alle Anwesenden auf, in Ausnahmesituationen Hilfe von Außen zuzulassen. Er und die beiden Beratungslehrer des Gymnasiums, Heinz Stirnberg und Christa Horstmann berichteten aus eigener Erfahrung. Ein Schüler ihrer Schule hatte sich das Leben genommen. „Es gibt viele Institutionen im Umfeld, die für solche Situationen ausgebildet sind“, sagte Gutberlet. Die vielfältigen Angebote der Polizei zur Aus- und Weiterbildung von Lehrern erläuterte Reiner Schöttler vom Kriminalkommissariat Prävention/Opferschutz. Es gibt beispielsweise Hilfen zur Gefährdungsanalyse, zum Opferschutz oder auch Fallkonferenzen. „Sie müssen nur abgerufen werden.“

Mehr als 100 Lehrerinnen und Lehrer von 53 weiterführenden Schulen waren zu der Auftaktveranstaltung „Schulische Krisenteams“ gekommen. „Wir sind mit diesem Angebot auf dem richtigen Weg“, freute sich Joe Neuhäuser, pädagogischer Mitarbeiter des Regionalen Bildungsnetzwerkes, über das große Interesse. Auch die stellvertretende Vorsitzende des RBN, Gabriele Mecklenbrauck, als Vertreterin des Landes NRW zeigte sich bei der Auftaktveranstaltung zufrieden. „Dem RBN ist es gelungen, wesentliche Bildungspartner, die mit den Handlungsfeldern physische und psychische Gewalt und Krisenintervention befasst sind, an einen Tisch zu bringen. Anhand der breit gefächerten Professionen wird deutlich, wie sich verschiedene Institutionen und Bildungspartner im Kreis Steinfurt vernetzen, zunehmend intensiver kooperieren und Synergien nutzen.“

Alle Informationen zum Thema gibt es auch im Internet unter www.letz-netz.de.


Zu dieser Pressinformation können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Zum Download bitte mit dem Mauszeiger auf Bild oder Symbol klicken.

Auftaktveranstaltung Schulische Krisenteams



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de