11. Februar 2011

Kompetenzcenter Kolleg

Gutachter Dr.Garbe im Ausschuss: Profile der Berufsschulen schärfen

Kreis Viersen

„Für mich ist die Botschaft, dass unsere Berufskollegs stabil sind und auch die Zukunft des Weiterbildungskollegs gesichert ist. Aber wir müssen in die Werkstätten investieren“ Mit diesen Worten hat Dezernent Ingo Schabrich zum Schulentwicklungsplan 2011-2020 im Schulausschuss Kreis Viersen ein Fazit gezogen. Die Verwaltung hatte dem Gremium das Werk jetzt zur Sitzung im Viersener Kreishaus-Forum vorgelegt. Gutachter Dr. Detlef Garbe, der das 110 Seiten dicke Buch entwickelt hat, erläuterte die Kernaussagen im Ausschuss.

Dr. Garbe hat die drei Bildungseinrichtungen in Trägerschaft des Kreises Viersen vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen durchleuchtet. Besuchen momentan noch gut 6200 Schülerinnen und Schüler die Kollegs in Kempen (knapp 4000) und Dülken (ca. 2250), so sind es im Jahre 2010 laut Prognosen nur noch rund 5100. Den Standorten Lobberich und Willich, die beide zum Berufskolleg Kempen gehören, bescheinigte der Gutachter Substanz und Perspektive: „Sie sind gut aufgestellt.“

Anders in Kempen, wo Dr. Garbe den Neubau von Kfz-Halle und Bauabteilung dringend anriet. Geschätzte Investitionssumme: knapp 1,7 Millionen Euro. In Dülken müsse der Investition in Sicherheit und Ausbildung Priorität eingeräumt werden, so Dr. Garbe – Invest ca. 34.000 Euro. Der Bau von Mensen – in Kempen mit 1,7 Mio. Euro, in Dülken mit 1 Mio. Euro veranschlagt – rutscht dadurch in die zweite bzw. dritte Prioritätsstufe. „Wir können ohnehin nicht alles auf einmal machen und müssen über die nächsten Jahre strecken“, sagte Ingo Schabrich.

Bildungspolitisch gab Dr. Garbe den Bildungskollegs mit auf den Weg, die Profile zu schärfen und Potenziale zu nutzen. Konkret regte der Gutachter Kompetenzcenter für Gebäudesystemtechnik (Energie-Effizienz und regenerative Energien) an. In Kempen seien solche Kompetenzcenter in den Ressorts Kfz/Automotive sowie Antriebsstrang/Mechatronik denkbar; in Viersen sei der Bedarf vorhanden für die Gebiete „frühe Kindheit“ sowie Gesundheit/Pflege.

Als Problem der Kreis Viersener Kollegs benannte Dr. Garbe Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, die in den Einrichtungen eine „Frustschleife“ drehen, ohne im Anschluss bessere Perspektiven auf einen Job zu haben. Statt einem einjährigen Berufsorientierungsjahr regte der Gutachter ein mehrwöchiges Coaching an, „damit die Jugendlichen raus aus den Schulen und fit fürs Berufsleben gemacht werden“.

Die Leiter der Berufskollegs, Dr. Hans-Joachim Kornblum (Kempen) und Gisela Werner (Dülken), unterstrichen im Ausschuss die Ausführungen des Gutachters. Dr. Kornblum: „Die Ergebnisse des Gutachtens zeigen, dass wir dringend investieren müssen.“ Die Mensa müsse allerdings Priorität 1 haben, waren Kornblum und Werner sich mit Blick auf den Versorgungsengpass für ihre Schüler einig.

Die Kreis Viersener Schulpolitiker werden sich nun bis zum Kreistag am 24. März mit dem Schulentwicklungsplan befassen und dann die Weichen stellen.


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Berufskolleg Kempen

Das Berufskolleg Viersen am Ransberg in Dülken: Auch dort sind nach den Worten von Gutachter Dr. Garbe Investitionen angeraten. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

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