Medieninformation Kreis Viersen


21. März 2011

Schicksal in der Fremde

Kreismedienzentrum: Forum wird Schul-Kino

Viersen - 

Das Medienzentrum des Kreises Viersen hat aus Anlass der Aktion "Zug der Erinnerung" im Kreishaus-Forum den Film "Kindertransport - In eine fremde Welt" gezeigt. Bei der Vorführung, die das Medienzentrum in Kooperation mit dem Hubert-Vootz-Haus Viersen und der Initiative Berliner Kinderskulptur durchführte, blieb kein Platz leer im Kino-Forum. 

"485 Schülerinnen und Schüler aus Brüggen, Büttgen, Kempen, Nettetal und Viersen sowie zahlreiche interessierte Bürger erlebten einen lebendigen Geschichtsunterricht", zeigte sich Sigrid Meyer-Süsterhenn vom Kreismedienzentrum begeistert von der Resonanz. Die Berichte der Zeitzeugen Otto Deutsch (London) und Hellfried Heilbut (Bergisch-Gladbach) fesselten das junge Publikum. Moderatorin Lisa Schäfer  von der Initiative Berliner Kinderskulptur ergänzte Film und Zeitzeugenberichte mit historischen Einordnungen.

"Im Mittelpunkt des oscarprämierten Films steht das weithin unbekannte Schicksal vieler jüdischer Kinder im Deutschland der dreißiger Jahre",  berichtete Sigrid Meyer-Süsterhenn dem jungen Publikum zu Beginn der Ausstrahlung. Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nahm Großbritannien 10.000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und Tschechien auf und bewahrte sie damit vor dem Tod im KZ. Die Kinder, in der Hoffnung, dass ihre Eltern bald nachkommen, wurden in Züge gesetzt und von fremden Familien adoptiert.

Im Anschluss erzählten Otto Deutsch und Hellfried Heilbut von ihrem Schicksal in der Fremde Großbritanniens: Angst und Einsamkeit auf der Reise ins Ungewisse, aber auch Hilfe und Freundlichkeit, Hoffnung und Mut, die sie in ihrer Pflegefamilie bzw. der Schulgemeinschaft fanden. "Die Erinnerungen an ihre Familien haben sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis gegraben", so Sigrid Meyer-Süsterhenn.

Otto Deutsch lebte in Wien und fuhr von Österreich aus mit dem Kindertransport nach Großbritannien. Hellfried Heilbut wurde mit dem Zug von Dresden aus verschickt. Heute lebt Otto Deutsch in London. Hellfried Heilbut, dessen Mutter den Krieg in Deutschland überlebte, ging nach Deutschland zurück.

Beide Zeitzeugen betonten am Ende, dass die Schülerinnen und Schüler Zukunft und Hoffnung für sie seien, dass nie wieder Kinder vor der Vernichtung aus Deutschland fliehen müssen.

 




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Sigrid Meyer-Süsterhenn (r.) erläutert den Schülerinnen und Schülern zu Beginn der Vorführung im Forum den Film "Kindertransport - In eine fremde Welt." Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei
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Die Zeitzeugen Otto Deutsch (links) und Hellfried Heilbut berichten über ihr Schicksal in der Fremde. Links Helga Heilbut, 2. von links Moderatorin Lisa Schäfer. Foto: Kreismedienzentrum / Abdruck honorarfrei
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