Die Aufwertung der Stadtteile Neu Reform und Neu Olvenstedt wird in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt. Das haben die Stadtverwaltung und ihre Partner in den aktualisierten und heute unterzeichneten Quartiersvereinbarungen festgeschrieben. Zuvor bilanzierten Magdeburgs Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr Dr. Dieter Scheidemann sowie Vertreter der Wohnungsunternehmen, der SWM, der MVB und der GETEC AG den bisherigen Umsetzungsstand der 2008 unterzeichneten Quartiersvereinbarungen.

„Die Erfahrungen mit den Quartiersvereinbarungen nach zwei Jahren ihrer Laufzeit sind bisher insgesamt positiv", bilanziert der Beigeordnete für Stadtentwicklung Dr. Dieter Scheidemann stellvertretend für alle beteiligten Partner. „Seit der Unterzeichnung der Vereinbarungen 2008 wurden in Neu Olvenstedt und Neu Reform Baumaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von rund 7,9 Mio. Euro umgesetzt. Der Anteil an Fördermitteln betrug in diesem Zeitraum rund fünf Millionen Euro. Für 2011 und die nächsten Jahre sind weitere Maßnahmen geplant. Sowohl die Stadtverwaltung als auch unsere Partner zeigen den Reformern und Olvenstedtern damit weiterhin klare Perspektiven für die städtebauliche Entwicklung und damit auch für die Lebensqualität in den Stadtteilen."

Bei den Anwohnern der Stadtteile treffen die Quartiersvereinbarungen auf einen großen Zuspruch. „Auf den Informationsveranstaltungen und bei den Stadtteilrundgängen gab es auch 2010 eine gute Resonanz“, freut sich der Beigeordnete. „Auch der Informationsaustausch und die Abstimmung der Vertragsparteien untereinander verbessern sich immer mehr. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit den Quartiersvereinbarungen – dort, wo sie nötig sind – eine solide Basis für die weitere Entwicklung von Neu Reform und Neu Olvenstedt geschaffen haben. Wenn die beantragten Fördermittel weiter fließen, werden beide Stadtteile bis zum Jahr 2020 erheblich aufgewertet. Deshalb ist die Städtebauförderung für uns alle eine Garantie für positive Entwicklungen.“

Aktualisierung der Vereinbarungen
Der Inhalt und die praktische Umsetzung der Quartiersvereinbarungen wurden im Rahmen eines Monitorings überprüft. Die Überprüfung war Basis für Änderungen und Ergänzungen sowie für die Aufnahme neuer Maßnahmen in beiden Stadtteile. Dabei wurde auch die Bevölkerungsentwicklung berücksichtig, die sich positiver entwickelt als ursprünglich prognostiziert. Der Wohnungsbestand für das Jahr 2020 wird für Neu Reform auf rund 2.950 und für Neu Olvenstedt auf etwa 5.100 prognostiziert.
 
Neu Reform
Mit der GETEC AG wurde ein weiterer Vertragspartner für die Quartiersvereinbarung aufgenommen. Das Unternehmen plant, gemeinsam mit Wohnungsunternehmen mehrere Heizhäuser umweltfreundlich umzurüsten und somit einen Beitrag zur Umsetzung des Magdeburger Klimaschutzprogramms zu leisten.

Seit der Unterzeichnung der Quartiersvereinbarung wurden in Neu Reform 545 Wohnungen durch Komplettabrisse und Etagenreduzierungen vom Markt genommen. Das umfangreichste Objekt war dabei der Komplettabriss der Juri-Gagarin-Straße 1 bis 27 mit 303 Wohnungen. Die Komplexsanierung im Quittenweg 45-57 wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Neubau in der Werner-Seelenbinder-Straße 29-33 ist ebenfalls beendet und kann als gelungene Aufwertungsmaßnahme betrachtet werden.

In die heute unterzeichnete Aktualisierung der Quartiersvereinbarungen wurden auch einige neue Maßnahmen aufgenommen. Dazu gehören unter anderem ein Neubau in der Werner-Seelenbinder-Straße 19-23, die Gestaltung der Außenanlage in der Sputnikstraße 6-10 und Otto-Baer-Straße 11-17. Die Erarbeitung eines Freiraumkonzeptes und die Sanierung des Sportplatzes in der Hermann-Hesse-Straße sollen durch die Stadtverwaltung erfolgen.

Bislang umgesetzte Maßnahmen der Quartiersvereinbarung für Neu Reform:

Beendete Komplettabrisse

Beendete Etagenreduzierung

Beendete Modernisierung/Neubau

Umgesetzte Maßnahmen aus dem Feinkonzept Neu Reform

Neue Maßnahmen der Wohnungsunternehmen

Neue Maßnahmen der öffentlichen Hand

Neu Olvenstedt
In Neu Olvenstedt wurden durch Komplettabrisse und den Rückbau von Etagen seit der ersten Unterzeichnung der Quartiersvereinbarung 2008 insgesamt rund 870 Wohnungen vom Markt genommen. Dazu gehörte unter anderem der Komplettabriss des Wohnhauses Olvenstedter Chaussee 40 bis 100 und der Teilrückbau des Hauses Scharnhorstring 46 bis 51. Auch ein Teil des komplexen Umbaus von Olven 1 wird mit Mitteln der Städtebauförderung realisiert.

Bei der diesjährigen Aktualisierung der Quartiersvereinbarung für Neu Olvenstedt wurden ebenso neue Maßnahmen berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem die geplanten Komplettabrisse einer ehemaligen Kaufhalle im Bruno-Taut-Ring 8a/b und einer früheren Fleischerei im Bruno-Taut-Ring 7a/b. Die entstehenden Freiflächen werden vom Eigentümer neu gestaltet.

Bislang umgesetzte Maßnahmen der Quartiersvereinbarung für Neu Olvenstedt:

Beendete Komplettabrisse

Beendete Etagenreduzierung

Beendete Modernisierung

Beendete Maßnahmen der öffentlichen Hand

Von Wohnungsunternehmen eingebrachte Änderungen

Neue Maßnahmen der Wohnungsunternehmen

Hintergrundinformationen
Bis 2020 wollen die Stadtverwaltung, die Wobau, die Wohnungsgenossenschaften sowie die MVB und die SWM in beiden Stadtteilen insgesamt 102 städtebauliche Vorhaben umsetzen. Die meisten sind Abriss- und Aufwertungsmaßnahmen im Rahmen des Stadtumbau-Ost-Programms. Um den Prozess für Anwohner, Fördermittelgeber und Akteure transparent zu gestalten, wurden die geplanten Vorhaben in zwei Quartiersvereinbarungen festgeschrieben.

Die beiden Quartiersvereinbarungen enthalten die stadtteilbezogenen Entwicklungsziele bis zum Jahr 2020 und untersetzen diese mit konkreten Einzelmaßnahmen. Vertragspartner sind neben der Stadtverwaltung alle jeweils im Stadtteil vertretenen Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) und die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB). Die geplanten Maßnahmen leiten sich aus den Leitbildern der Quartiersentwicklung ab, die alle Vertragspartner in einem gemeinsamen Verfahren entwickelt und im Konsens festgelegt haben. Neben der Aufwertung der Stadtteilzentren und des Wohnumfeldes sind auch eine Differenzierung der Wohnungsangebote und die Verbesserung des Images der Stadtteile Ziele der Quartiersvereinbarung.

Nach der Unterzeichnung können die Quartiersvereinbarungen in Kürze im Internet unter www.magdeburg.de unter „Planen & Bauen“ und „Stadtumbau Ost“ eingesehen werden.