Pressestelle der Stadt Greven vom 19. August 2011
Tag des offenen Denkmals am 11. September
Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert
"Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert" lautet das Motto für den Tag des offenen Denkmals. Damit widmet sich der diesjährige Denkmaltag einer der stilistisch vielseitigsten und an technischen Neuerungen reichsten Epochen der Bau- und Kunstgeschichte. Bereits seit 1993 eröffnen traditionell am zweiten Sonntag im September viele historisch bedeutsame Objekte ihre Pforten für Architektur- und Geschichtsliebhaber.
Greven lockt in diesem Jahr mit folgenden zwei Veranstaltungen:
Besichtigung der ehem. Grevener Baumwollspinnerei (heute Kulturzentrum), Friedrich-Ebert-Straße 3 10 bis 12 Uhr, Führungen zu jeder vollen Stunde, Anmeldung erforderlich) Die Grevener Bauwollspinnerei wurde am 30. September 1855 als erste Grevener Textilfabrik gegründet. Das Unternehmen geriet während des amerikanischen Bürgerkrieges durch den hieraus bedingten Baumwollmangel in eine Krise und stellte zwischen 1863 und 1868 zeitweise die Produktion ganz ein, war aber doch im 19. Jahrhundert in Greven führend. So waren 1896 von 618 Textilarbeitern 200 bei der GBS beschäftigt. Nach einem Brand der Spinnerei am 18.05.1900 wurde die Fabrik nach den Plänen des bedeutenden Stuttgarter Architekten Baurat P.J. Manz ab 1913 in drei Bauphasen vor und nach dem Ersten Weltkrieg eine vollkommen neu konzipierte Betriebsstätte und ein architektonisch einheitlich gestalteter Gesamtkomplex. In der Gesamtanlage hebt sich durch seine Gestaltung besonders das Ballenlager, ein großer Saalbau unter Walmdach, heraus. Im Ensemble der schlichten, denkmalpflegerisch weniger wichtigen Substanz heben sich vor allem städtebaulich wichtig der Staub- sowie der Sprinklerturm heraus. Die Giebelfront des Kesselhauses ist baukünstlerisch gegliedert. Die genannten vier Objekte sind trotz weitgehend fehlender originaler technischer Ausstattung ein anschauliches Beispiel für die Bau- und Industriekultur.
Besichtigung der "Alten Spinnerei" unter dem Motto "Wohnen an der Ems", Jürgen-Hornemann-Straße 6 (14 bis 17 Uhr, Führungen zu jeder vollen Stunde, Treffpunkt am Haupteingang der Jürgen-Hornemann-Str. 6; keine Anmeldung erforderlich) Liebhaber des in Anlehnung an das "Neue Bauen" entstandenen ehemaligen Spinnereigebäudes "Schründer Söhne" haben die Möglichkeit das Atrium und einige attraktive Loftwohnungen in dem sanierten Fabrikgebäude der ehem. Textilfabrik "Schründer Söhne" zu besichtigen. Das 1927 durch den Industriearchitekten Philipp Jakob Manz gebaute Spinnereigebäude mit weißer Kalksandsteinfassade prägt das Stadtbild Greven an der Westseite der Ems. Die gut erhaltene Fassade mit den prägenden großen Fenstern gilt als wichtiger Zeuge der Textilindustrie. Es wurde zu Wohnlofts umgebaut, ohne dass die historische bauliche Ansicht verändert wurde. Erleben Sie den Charme der vergangenen Tage in Verbindung mit der Bauqualität und Wohnqualität der heutigen Zeit. Es besteht die Möglichkeit, einige Lofts zu besichtigen, die Innenhöfe mit den großen, tragenden Säulen zu bewundern und die herrliche Fernsicht von den Penthouse-Terrassen genießen zu können. Abschließend erleben Sie den Abstieg durch das historische Treppenhaus.
Informationen zu den Veranstaltungen in Greven erhalten alle Interessierten bei Uli Hannemann, Fachdienst Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Greven, Tel. 02571 920-287. Er nimmt auch die Anmeldungen für die drei vorgesehenen Führungen der GBS entgegen.
Aber nicht nur Greven bietet zum Tag des offenen Denkmals ein attraktives Programm. Insgesamt 24 Städte und Gemeinden des Kreises Steinfurt beteiligen sich mit fast 50 Veranstaltungen. Eine Informationsbroschüre mit allen Veranstaltungsorten und kurzen Beschreibungen liegen im Foyer des Grevener Rathauses aus.
Foto: Luftbild mit Ansicht der Grevener Baumwollspinnerei von 1957 (Stadtarchiv Greven)
Pressekontakt: Stadt Greven, Pressestelle, Tel. 02571 920-123
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
GBS - Luftbild von 1957 (Ausschnitt)
Foto: Stadtarchiv Greven
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