Französischer Botschafter trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein
OB Dr. Trümper empfing Maurice Gourdault-Montagne
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfing heute im Alten Rathaus den französischen Botschafter Maurice Gourdault-Montagne. Bei seinem Besuch im Rahmen des Städtepartnerschaftskongresses trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.
Mit Maurice Gourdault-Montagne verewigte sich bereits zum fünften Mal ein Botschafter Frankreichs im Goldenen Buch der Landeshauptstadt. Am 7. Juli 1993 besuchte Bertrand Dufourcq das Magdeburger Rathaus, am 21. März 1995 unterzeichnete Francois Scheer im Goldenen Buch. Claude Martin war am 5. September 2002 in Magdeburg zu Gast und kam noch einmal 2007 zur Einweihung des Charles-de-Gaulle-Platzes in die Stadt. Bernard de Montferrant trug sich am 2. Oktober 2008 ins Goldene Buch ein.
Der derzeitige Botschafter Maurice Gourdault-Montagne trat bereits früh in den diplomatischen Dienst ein. So war er zwischen 1979 und 1981 in der Abteilung Asien und Ozeanien im französischen Außenministerium tätig und arbeitete anschließend als erster Botschaftssekretär an der französischen Botschaft in Neu-Delhi. 1984 wurde er zum Sonderbeauftragten beim Generalsekretär des Außenministeriums ernannt und arbeitete später im Büro von Außenminister Jean-Bernard Raimond. 1988 trat er den Dienst als Botschaftsrat an der französischen Botschaft in Bonn an und fungierte ab 1991 als stellvertretender Leiter der Presseabteilung im Außenministerium, deren Leitung er schließlich übernahm. Von 1993 bis 1997 arbeitete Gourdault-Montagne im persönlichen Beraterstab von Premierminister Alain Juppé und ab 1998 als französischer Botschafter in Tokio. Danach war er fünf Jahre lang außenpolitischer Berater der Chirac-Regierung und zuletzt französischer Botschafter in London. Seit März 2011 ist Maurice Gourdault-Montagne als französischer Botschafter in der Bundeshauptstadt tätig.
Zwischen Magdeburg und Frankreich bestehen zahlreiche Kontakte, nicht erst seit das französische Le Havre am 9. Mai 2011 zu Magdeburgs 7. Partnerstadt wurde. Vor allem in den Bereichen Bildung und Kultur verbindet Magdeburger und Franzosen eine intensive Zusammenarbeit.
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Hochschule Magdeburg-Stendal pflegen einen regen Austausch von Studenten und Lehrkräften mit mehreren französischen Hochschulen. So hat allein die Universität neun französische Partnerhochschulen. Und auch an der Hochschule studieren zahlreiche französische Austauschstudenten.
An trilingualen Kitas und Grundschulen werden schon die jüngsten Magdeburger mit der französischen Sprache vertraut gemacht.
Die Deutsch-Französische Gesellschaft organisiert Themenabende rund um die französische Lebensart, die französischen Kulturtage FRANKO.FOLIE! locken jährlich tausende Besucher zu Lesungen, Ausstellungen, Konzerten und Filmen.
Auch für französische Touristen ist die Landeshauptstadt ein beliebtes Ziel. Mit 1327 Ankünften im Jahre 2010 ist Frankreich unter den Top-10-Ländern bei den Ankünften ausländischer Gäste in Magdeburg.
Hintergrund
Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein. Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.
Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Dr. Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Dr. Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Dr. Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Dr. Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Prof. Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Prof. Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.
In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich und Sven Ottke und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Theo Zwanziger geehrt.
Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, der weltberühmte jüdische Pianist und Magdeburger Ehrenbürger Menahem Pressler, die Telemann-Preisträger Prof. Dr. András Székely und Nikolaus Harnoncourt, die russische Clownlegende Oleg Popov, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a. D. Roland Wambeck bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ebenso wie besonders engagierte Bürger wie der Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster, der Vorsitzende der Seniorenvertretung Siegfried Brosza und Dr. Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt.
|