Magdeburgs Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch empfing heute den irischen Botschafter S. E. Daniel Mulhall. Bei seinem Besuch im Alten Rathaus trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein. Der Botschafter weilt derzeit zu seinem Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt und Magdeburg.

Mit Daniel Mulhall verewigte sich bereits zum zweiten Mal ein Botschafter Irlands im Goldenen Buch der Landeshauptstadt. Am 21. Januar 2004 trug sich Sean O` Huiginn, damaliger irischer Botschafter in Deutschland, in das Goldenen Buch ein

Der derzeitige Botschafter Daniel Mulhall trat im Alter von 23 Jahren in den diplomatischen Dienst ein. 1978 nahm er seine Tätigkeit im irischen Außenministerium auf. Zwischen 1980 und 1994 war der Diplomat unter anderem in Neu Delhi, Wien und Brüssel beschäftigt. 1994 begann er seine Arbeit in der Presse- und Informationsabteilung des Außenministeriums, bevor er 1998 als irischer Generalkonsul nach Schottland wechselte. Zwischen 2001 und 2005 war Mulhall Irischer Botschafter in Malaysia, Thailand, Vietnam und Laos. 2005 wurde er zum Leiter der EU-Abteilung des Dubliner Außenministeriums ernannt. Seit Juni 2010 ist Daniel Mulhall als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Irland in der Bundesrepublik Deutschland akkreditiert.

Zwischen Magdeburg und Irland besteht ein reger Kontakt vor allem in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Kultur. Bei den Studenten an der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal sind Studienaufenthalte an irischen Hochschulen ebenso wie Praktika in Irland sehr beliebt.

In der Festung Mark findet jedes Jahr ein irisches Musik- und Kulturfestival statt. Auch der Musikclub Bunker in Heyrothsberge bei Magdeburg veranstaltet eine Irische Nacht, die 2011 bereits zum 11. Mal gefeiert wurde. Das zeugt auch von der großen Beliebtheit der irischen Kultur bei den Magdeburgern.

Hintergrund

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein.

Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich um Magdeburg verdient gemacht haben.

Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.

Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die ehemalige Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Dr. Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Dr. Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Dr. Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Dr. Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Prof. Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Prof. Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.

In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich und Sven Ottke und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Theo Zwanziger geehrt.

Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, der weltberühmte jüdische Pianist und Magdeburger Ehrenbürger Menahem Pressler, die Telemann-Preisträger Prof. Dr. András Székely und Nikolaus Harnoncourt, die russische Clownlegende Oleg Popov, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a. D. Roland Wambeck bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ebenso wie besonders engagierte Bürger wie der Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster, der Vorsitzende der Seniorenvertretung Siegfried Brosza und Dr. Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt.