Mit der Vollendung der neuen Mensa sind die großen Bauarbeiten am Landrat-Lucas-Gymnasium vorerst abgeschlossen. In den vergangenen Jahren wurden dort die naturwissenschaftlichen Räume saniert, die Schule im Rahmen der Ganztagsoffensive umgebaut und der Gebäudeteil, in dem sich die Mensa befindet, im Rahmen des Konjunkturpaktes II energetisch saniert.
Nachdem noch vor den Sommerferien die Pausenhalle in Betrieb genommen wurde, steht jetzt auch die Mensa für den Ganztag zur Verfügung. Beide Baumaßnahmen waren nach dem Beschluss der Schule, den Ganztagsbetrieb einzuführen, nötig geworden.
Die neue Mensa befindet sich im Erdgeschoss des naturwissenschaftlichen Traktes (Physikräume) des Gebäudes für die Sekundarstufe I. Dieser Bau wurde in den 50er Jahren als ehem. Mädchengymnasium (Ina-Seidel-Schule) errichtet und gehört jetzt zum Landrat-Lucas-Gymnasium. Es ist ein konventionell errichteter, 2-3-geschossiger Massivbau, aus Mauerwerk und Stahlbeton.
Da ein großer Teil der ehemaligen Erdgeschossfläche nur als überdachte Freifläche genutzt wurde, konnte die neue Mensa als eingeschossiger Flachbau an dieser Stelle unter das darüber aufragende Gebäude gesetzt werden. Etwa 160 Quadratmeter des neuen Gebäudes sind zusätzlich auf den Schulhof hinaus gebaut worden.
Die neue Mensa ist multifunktional nutzbar und dient auch als Raum für Schulveranstaltungen außerhalb des Mensabetriebs, z.B. für Zentralklausuren, Versammlungen, Vorträge, Konzerte etc. Der Küchenbereich (ca. 95qm) ist als Aufwärmküche konzipiert, bei der ein Caterer die gekochten Gerichte frisch anliefert. In den Dampfgarern können zusätzlich Pizzen und Aufläufe vor Ort überbacken werden.
Die Essensausgabe erfolgt über eine Ausgabetheke mit zwei nebeneinander liegenden Ausgaben, an denen sich die Schülerinnen und Schüler ihr Essen abholen können.
Auf einer Nutzfläche von ca. 250 Quadratmetern verteilen sich 186 Sitzplätze. Weitere 20 Plätze stehen auf einer räumlich separierten Nebenfläche zur Verfügung. Die Mensa wird von den Schülern so gut angenommen, dass die Sitzplatzanzahl schon um diese 20 Plätze auf insgesamt 206 Plätze aufgestockt wurde.
Im Zuge des Mensabaus wurde der Musikraum vom 2. Obergeschoss in das Erdgeschoss verlegt, damit eine nahe räumliche Verbindung für eine Mehrzwecknutzung der Mensa möglich ist. (z.B. für Konzerte oder Proben – bei denen der schuleigene Flügel auf kurzem Wege in die Mensa bewegt werden kann)
Bauausführung
Der neue Anbau ist ein Stahlbetonbau aus Fertigteilen, deren Oberflächen innen und außen zum Teil sichtbar geblieben sind.
Im Inneren der Mensa ist die alte Baustruktur des Bestandsgebäudes noch wahrnehmbar - so wurde etwa die alte Außenwand aus Klinkern nun zur rückseitigen Innenwand der Mensa. Damit erhielt die Mensa ein hochwertiges und robustes Wandmaterial, das bereits kostenlos vorhanden war. Alte Türdurchbrüche, die geschlossen werden mussten, wurden zu Schranknischen umgebaut, um die Gläser oder die Bedienung der Gebäudetechnik für die Mensa aufzunehmen.
Besonderer Augenmerk wurde auch auf den Schallschutz gelegt, z. B. wurden Akustikdecken mit hohem Schallabsorptionsgrad gewählt und ein weicher Linoleumboden eingebaut, um den Nutzern eine Erholungszeit in der Mittagspause mit möglichst geringem Geräuschpegel zu gewährleisten.
Naturbelassene Farben und Materialien in warmen Naturtönen überwiegen, im Kontrast dazu sind einzelne Farbakzente gesetzt, so dass sich die Schüler in einem ruhigen und angenehmen Raumklima aufhalten können.
Fassade / energetische Sanierung
Die Altfassade des NW-Traktes aus den 50er Jahren hat im Rahmen der energetischen Sanierung aus dem Konjunkturpaket 14 Zentimeter Wärmedämmung mit einem weißem Putz erhalten – im Erdgeschoss wurde an Stelle des Putzes eine Verblendung aus dunklen Klinkerriemchen eingebaut. Im Kontrast hierzu ist die Mensa mit roten Trespa Platten verkleidet worden, die die besondere Funktion dieses Gebäudeteils auch von außen wahrnehmbar machen.
Die Fenster sind in den Klassenräumen und WC´s als Holz-Alu-Fenster ausgeführt worden, im Mensabereich als Metallfassaden aus Aluminium und Stahl
Ergänzend zu den energetischen Maßnahmen hat der Keller eine Dämmung der Kellerdecke erhalten.
Alle neu eingebauten Bauteile entsprechen den Anforderungen der ENEV 2009.
Technik
F
ür die Mensa und die Küche wurde eine Lüftungsanlage erforderlich. Besondere Schwierigkeiten machten hierbei die vorhandenen horizontalen Träger unter der Erdgeschossdecke, die einer Querung von Leitungen entgegenstanden, so dass die Verlegung der Leitungen in einem Kriechkeller unterhalb des Neubaus erfolgen musste.
Ein weiteres Problem war der hohe Grundwasserstand, der den Bau einer separaten Fläche als Aufstellort für die Lüftungsanlage erforderlich machte. Sie wurde als offener Anbau neben dem Gebäude errichtet.
Die Lüftungsanlage Mensa arbeitet mit Wärmerückgewinnung, um den Energiebedarf des Gebäudes weiter zu reduzieren.
Parallel zum Mensabau wurden zur Energieeinsparung auch neue Heizkörperthermostate im gesamten SEK I Gebäude eingebaut.
Pausen-WC´s
Sowohl die Mädchen- als auch die Jungen-WC´s wurden im Zuge des Mensa-Anbaus umgebaut und ein neues Behinderten WC eingebaut.
Bauvolumen
Das Gesamtneubauvolumen lag bei 2.350 Kubikmeter (ohne die Technikbauwerke im Keller und EG)
Es wurden insgesamt 460 Quadratmeter zusätzliche Nutzflächen gebaut und im Erdgeschoss weitere 175 Quadratmeter umgebaut und einer anderen Nutzung zugeführt.
Bauablauf
Inbetriebnahme : Nov 2011
Baubeschluss Dezember 2009
Baubeginn Sommer 2010
Baufertigstellung Herbst 2011
Außenanlagen Winter 2011/12
Baukosten ca. 1.55 Mio € für die Mensa
ca. 600.000,- € für die energetische Sanierung
ca. 180.000,- € für die Sanierung der WC's
Einführung des Ganztags - Chronologie
• Antrag der Schule: 12.08.2008 und 20.10.2008 (Ganztagskonzept)
• Antrag der Stadt: 26.11.2008
• Verfügung der Bezirksregierung Köln: 19.12.2008 (Bewilligung unter Vorbehalt der Haushaltsverträglichkeit)
• Anfang 2009 bis Ende 2009: Verhandlungen zwischen Stadt und Bezirksregierung Köln
• Verfügung der Bezirksregierung Köln vom 18.01.2010 und 20.01.2010, Genehmigung.
• Beginn des Ganztags: 1.08.2010
• Baubeginn Sommer 2010
Pressekontakt: Stadt Leverkusen, Michael Wilde