Seit dem vergangenen Wochenende sind die Gruson-Gewächshäuser im Besitz von zwei Knollen der Titanenwurz (Amorphophallus titanum). Die beiden 4,4 und 1,7 Kilogramm schweren Pflanzenknollen sind ein Geschenk des Botanischen Gartens Bonn an die Landeshauptstadt Magdeburg. Die Titantenwurz bringt den größten unverzweigten Blütenstand im Pflanzenreich hervor.
Der bis zu drei Meter große Blütenstand besteht aus einem Kolben mit vielen kleinen männlichen und weiblichen Blüten, der von einem rotbraunen Hochblatt umschlossen wird, der wie ein umgedrehter Rock aussieht. Aus diesem Hochblatt ragt als Verlängerung des Kolbens ein schlankes Gebilde, das einen aasartigen Geruch verströmt und damit bestäubende Insekten anlockt.
Blütenbiologisch bildet dieser Blütenstand eine Einheit, deswegen sprechen Biologen von einer Blume. Das in den Regenwäldern Sumatras heimische Aronstabgewächs hat die größten Blumen des Pflanzenreichs.
Bis die Titanenwurz in Magdeburg blüht, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Derzeit sieht man nur einen riesigen Blumentopf mit Erde, in der sich die Knolle befindet. Wenn alles optimal verläuft, wächst aus der Knolle in den nächsten Wochen ein einziges ein bis zwei Meter hohes baumförmiges Blatt, das nach etwa einem Jahr wieder verwelkt. Dann muss die Knolle umgetopft werden, damit eine neue Wachstumsphase beginnen kann.
Unter guten Bedingungen verdoppelt sich in einer Wachstumsphase das Gewicht der Knolle. Erst wenn sie mindestens 20 Kilogramm auf die Waage bringt, hat sie genügend Nährstoffe, um die Riesen-Blume hervorzubringen. Dies wird frühestens in vier oder fünf Jahren sein.
Der Pflanzkübel mit der größeren Titanenwurz-Knolle ist ab sofort im Kleinen Tropenhaus der Gruson-Gewächshäuser zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 9.00 bis 17.00 Uhr.