Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat heute das neu gebaute Schulgebäude der Grundschule „Nordwest“ in der Hugo-Junkers-Allee offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Grundschule gehört mit vier weiteren Schulen zum vierten PPP-Paket, das ein Investitionsvolumen von rund 21,5 Millionen Euro umfasst.
„Ein neues Schulgebäude zu übergeben, gehört zu den schönsten Aufgaben eines Oberbürgermeisters“, sagte das Stadtoberhaupt bei der offiziellen Wiederinbetriebnahme der Grundschule. „Hier finden Schüler und Lehrer jetzt modernste Unterrichtsbedingungen für eine erfolgreiche Schulbildung. Ich danke allen am Bau beteiligten Firmen und Unternehmen sowie der PPP-Projektgesellschaft für ihr Engagement und das pünktliche Ende der Bauarbeiten.“
Zu den beendeten Baumaßnahmen gehören unter anderem der Abriss des alten, maroden Schulgebäudes und der behindertengerechte Ersatzneubau einer modernen zweizügigen Grundschule. Die bereits vorhandene, teilsanierte Schulsporthalle wurde in den Neubau integriert und modernisiert. Zudem erfolgten die komplette Umgestaltung und Neuanlage der Außen-, Spiel- und Schulsportanlagen einschließlich der Lehrerstellplätze. Durch Flächenoptimierung im Außengelände war zudem eine Verringerung der Flächenkapazitäten möglich. Die dadurch frei gewordenen Grundstücksflächen werden für einen neu zu errichtenden öffentlichen Spiel- und Festplatz für den Stadtteil genutzt. Während der Bauzeit fand der Schulbetrieb im Ersatzgebäude im Gneisenauring 34 statt.
Mit dem Abschluss der Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen verfügt die Grundschule „Nordwest“ nun über hervorragende Voraussetzungen für einen umfassenden Schul- und Hortbetrieb mit rund 170 Schülern in acht Klassen sowie 15 Lehrern. In der Schule werden auch Schüler mit Teilleistungsschwächen (Lese-Recht-Schreibschwäche, Mathematikschwäche) unterrichtet. Darüber hinaus gehört auch der Elbkinderlandchor zu der Bildungseinrichtung.
Die Grundschule „Nordwest“ gehört zum vierten und damit letzten PPP-Paket zur Sanierung von Schulen in Magdeburg. Weitere Gebäude dieses Paketes sind die Grundschulen „Am Umfassungsweg“, „Am Westring“ und „Am Hopfengarten“ sowie die Förderschule „Hugo Kükelhaus“ und die Integrierte Gesamtschule „Willy Brandt“. In allen Schulen wurde der Unterricht pünktlich nach den Winterferien wieder aufgenommen.
Nach einer europaweiten Ausschreibung hatte sich ein regional ansässiges mittelständisches Bieterkonsortium unter der Federführung von Industriebau Wernigerode als Investor durchgesetzt. Dieses Bieterkonsortium war bereits für die Sanierung der Schulen des ersten und des dritten PPP-Paketes verantwortlich.
Die Baumaßnahmen an allen fünf Schulen begannen im Sommer 2010 und wurden in diesem Monat beendet. Das Investitionsvolumen für das vierte PPP-Paket beträgt rund 21,5 Mio. Euro, einschließlich der Zwischenfinanzierungskosten.
Hintergrundinformationen zum PPP-Programm
Um den Sanierungsstau an den Magdeburger Schulen zügig abzubauen, hat die Landeshauptstadt ein Public-Private-Partnership (PPP)-Programm beschlossen, mit dem 20 Schulen (je 5 Schulen in 4 Paketen) saniert wurden. Im November 2007 wurde der Vertrag für das erste PPP-Paket unterzeichnet und damit der Grundstein für die Sanierung der ersten fünf Schulen gelegt. Mit der Übergabe der letzten fünf Schulen des 4. Paketes ist dieses Investitionsprogramm beendet.
Die ersten 15 Schulen (Pakete 1-3) befinden sich bereits in der Betreiberphase. Mit der mittelfristigen Schulentwicklungsplanung hatte die Stadtverwaltung festgelegt, welche Schulen langfristig Bestand haben und auch entschieden, welche Gebäude weiterhin genutzt werden sollen.
Für jedes Paket wurde durch europaweite Ausschreibung ein Investor/ Sanierungsträger gesucht, der die Planung, Sanierung, Finanzierung und den zukünftigen Betrieb der jeweiligen Schulkomplexe übernimmt. Die Stadt bleibt auch weiterhin Eigentümer der Gebäude und Liegenschaften und zahlt dem Betreiber ein monatliches Entgelt für seine Betreiberaufwendungen. Vertraglich vereinbart wurde eine Laufzeit von 30 Jahren zur Refinanzierung der Investitionen. Die Zahlungsverpflichtung für die Landeshauptstadt begann mit Fertigstellung und Abnahme der betriebsbereiten Schulen.
Für den Betrieb der Schulanlagen wurde eine Dauer von 20 Jahren vereinbart. Für diesen Zeitraum sind die künftigen Betreiber auch für die regelmäßige Instandhaltung und Instandsetzung der Schulen verantwortlich. Konkrete, standortbezogene und mit dem Fachbereich Schule und Sport der Stadtverwaltung abgestimmte Nutzerprofile stellen sicher, dass die Schulen auch künftig von Vereinen und Dritten genutzt werden können. Dies gilt insbesondere für die Sportstätten.
Zum ersten Paket gehörten die Integrierte Gesamtschule „Regine Hildebrandt“, das Werner-von-Siemens-Gymnasium, die Grundschulen „Friedenshöhe“ und „Weitlingstraße“ und die Berufsbildenden Schulen „Otto von Guericke“ (Haus A). Alle Schulen wurden im Sommer 2009 an die Nutzer übergeben.
Das zweite PPP-Paket umfasste die Grundschulen „Alt Olvenstedt“, „Annastraße“ und „Bertolt-Brecht-Straße“ (am Standort Leipziger Straße 46) sowie die Schulkomplexe Grundschule „Am Nordpark“/Förderschule „Makarenko“ und Grundschule „Am Elbdamm“/Sekundarschule „Thomas Mann“ (am Standort Cracauer Straße). Seit Februar 2010 können diese Schulen wieder genutzt werden.
Im dritten PPP-Paket wurden die Grundschulen „Buckau“ und „Salbke“, die Sekundarschulen „Heinrich Heine“ und „August Wilhelm Francke“ sowie das Geschwister-Scholl-Gymnasium saniert und modernisiert. Die Übergabe der Schulen erfolgte im Februar 2011.