Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 12. März 2012

„Hart aber wahr“

Anny Hartmann nahm in Bocholt kein Blatt vor den Mund

Bocholt (PID).

Am Freitagabend, 9. März, begeisterte die Kabarettistin Anny Hartmann das Publikum im ausverkauften Kulturort Alte Molkerei. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Bocholter Frauentages 2012 lud die Gleichstellungsbeauftragte Annette Hünting, gemeinsam mit dem Team der Alten Molkerei, die „Kölner Schnauze“ nach Bocholt ein.

Mit ihrem Programm „Humor ist, wenn man trotzdem wählt“ brachte Anny Hartmann das zum größten Teil weibliche Publikum wieder und wieder zum Lachen. Dabei nahm sie kein Blatt vor den Mund. So gab sie zunächst den Grund bekannt, warum „Mutti Merkel“ bei ihrem Gehalt trotzdem zu den schlecht sitzenden Jacketts greife. Er läge wohl darin, um von der noch schlechteren Politik abzulenken. So könne man nach Hartmann´s Meinung schon mal die Tatsache übersehen, dass „Mutti Merkel“ Geschäfte mit China und Kasachstan macht, "obwohl diese Länder Menschenrechte verachten". 

Aber die Politiker hätten noch weitere Tricks, "schlechte Nachrichten zu verbergen". Wer glaubt, dass Terrorwarnungen eigentlich keinen Sinn ergeben, läge falsch. Denn sie hätten den Sinn, unbeliebtere Entscheidungen der Politik als "unwichtig" erscheinen zu lassen, so Hartmann. Das sehe dann so aus, dass in der Zeitung ein überdurchschnittlich langer Artikel zu einer Terrorwarnung abgedruckt werde und dahinter etwa ein kurzer Satz, der neue Steuerabkommen mit der Schweiz erwähne.

Medientechnisch habe Wulff leider Pech gehabt, so die Kabarettistin. Ihrer Erklärung nach hätte er wesentlich mehr Ruhe vor der Presse gehabt, wäre die Costa Concordia drei Wochen früher gesunken. „Es ist bekannt, dass für Medien eine Katastrophe nur so lang eine Katastrophe ist, bis die nächste kommt“, so Hartmann.

Dem kleineren männlichen Anteil des Publikums musste Anny Hartmann gestehen, dass sie diese um ihr gesundes Selbstbewusstsein beneide. Nach einem schlechten Auftritt ertränke sie sich in Selbstmitleid und Selbstzweifeln. Ein Mann jedoch habe in derselben Situation die Gabe, "die Schuld" einfach auf das Publikum zu schieben und sich selbst als den besten Kabarettisten der Welt zu bezeichnen.

Kurz vor Schluss gab Hartmann ihrem Publikum noch eine „answer to go“ mit auf dem Weg. Sie selbst benutze sie, als sie beim Flughafen nicht die Fast Line nutzen durfte, da diese nur für Geschäftsleute öffnet. Den Sinn dahinter verstand Hartmann nicht, denn eher abfliegen kann der Flieger doch auch für die Geschäftsreisenden nicht. Auf die Entschuldigung des Personals, es mache nur seinen Job, konterte die Kölnerin mit „Ja, aber nicht gut.“ 

Mit zwei Zugaben und viel Applaus verabschiedete sich Anny Hartmann endgültig mit den Worten „Vielen Dank, ohne Sie wäre der Abend sinnlos“. Das Publikum wurde eingeladen, auf Hartmanns Kosten, Postkarten an Freunde und Verwandte zu schicken.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Frauentag 2012 - Kabarett mit Anny Hartmann
Anny Harmtann begeisterte mit ihrem politischen Kabarett am 9.3.2012 anlässlich des Frauentages in Bocholt - Foto: Katharina Groß-Holtwick, Stadt Bocholt