Ennepe-Ruhr-Kreis - Pressemeldungen


Immer wieder sonntags: Sperrmülltourismus in Ennepetal

[Alle Meldungen]
[Medienarchiv]
[Pressemeldungen abonnieren]
[Pressemeldungen durchsuchen]
[Druckansicht]


[Zurück]

12. März 2012
Immer wieder sonntags: Sperrmülltourismus in Ennepetal
(pen) Es ist ein bekanntes Bild: Wenn in Ennepetal montags eine Sperrmüllabfuhr im Abfallkalender zu finden ist, kreisen bereits am Sonntagnachmittag Transporter aus Polen, den Niederlanden und dem gesamten Ruhrgebiet durch die Stadt. Flankiert von einer Vielzahl von Privat PKW zeigen die Fahrer vor allem Interesse an Metall, das am Straßenrand liegt. „Viele Ennepetaler sind nicht mehr bereit, diese Ruhestörung hinzunehmen“, macht Elisabeth Henne deutlich. Auch deshalb versucht die Abfallberaterin der Kreisverwaltung seit Herbst letzten Jahres gemeinsam mit ihren Kollegen, mit der Polizei und dem Ordnungsamt der Stadt Ennepetal die Flut der Sperrmüllsammler einzudämmen.

Um am Ende erfolgreich zu sein, müssten die Bürger aber mitarbeiten. „Hier wäre es bereits hilfreich, wenn die Vorgaben der entsprechenden Satzung berücksichtigt würden“, deutet Henne eine einfache Lösung an, die zu weniger Sperrmüllsuchverkehr führen könnte. In der Satzung der Stadt Ennepetal sei schließlich ausdrücklich geregelt, dass der Sperrmüll am Abfuhrtag bis 7 Uhr bereitgestellt werden soll. „Am Abfuhrtag heißt tatsächlich am Tag der Abfuhr und nicht am Tag vor der Abfuhr“, so Henne. Sehr lange sei toleriert worden, wenn der Sperrmüll in den späten Nachmittagsstunden am Sonntag vor die Tür gestellt wurde. Folgen, so die Beobachtung, inzwischen findet sich der erste Sperrmüll bereits am Samstag auf den Bürgersteigen, Sammelfahrzeuge sind immer frühzeitiger und länger auf der Jagd nach einträglichen Schnäppchen.

Weiteres Ärgernis sind die Elektrogeräte, die immer wieder als vermeintlicher Sperrmüll an die Straße gestellt werden. „Sie haben dort aber nichts zu suchen, denn sie sind kein Sperrmüll und werden von den städtischen Fahrzeugen auch nicht mitgenommen“, unterstreicht Henne. Aussagen wie „Das nehmen die Polen sowieso mit“ will sie nicht akzeptieren. Wer so denke, dürfe sich über sonntägliche Ruhestörung nicht beschweren.

Ansonsten gelte: Die Sperrmüllabfuhr ist nicht dazu da, sich von Plunder in jeder Größe zu trennen. „Auf den Bürgersteig gehören nur die Einrichtungsgegenstände aus Haushalten, die tatsächlich nicht in die Restmülltonne passen“, unterstreicht die Fachfrau. Für sie ist es unverständlich, warum trotz regelmäßiger Information durch die Stadt Ennepetal immer wieder Töpfe, Blumenvasen, Tragetaschen, Tüten und Kartons mit Spielzeug, Kleidung, Porzellan und ähnliche Krimskrams zu entdecken sind. „So etwas inspiriert Sperrmüllsammler zum Durchwühlen nach brauchbaren Gegenständen, die insbesondere für Flohmärkte geeignet sein könnten.“

Um dies zu ändern, wird die Kreisverwaltung bei den nächsten Sperrmüllsammlungen nochmals auf die gültigen Spielregeln hinweisen. „In naher Zukunft“, kündigt Henne an, „müssen diejenigen, die Restmüll und Elektroaltgeräte zum Sperrmüll stellen, ebenso wie diejenigen, die Sperrmüll durchsuchen und mitnehmen, mit Bußgeldverfahren rechnen.“ Die Kreisverwaltung sieht darin einen Beitrag, die Sonntagsruhe an den Tagen vor der Sperrmüllabfuhr in Ennepetal wieder herzustellen.


[Zurück]

Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de