Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 26. März 2012

Nicht nur Tulpen aus Amsterdam

Politische Landeskunde aus Frauensicht

Bocholt (PID).

Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bocholt, Annette Hünting, machten sich 51 Bocholterinnen vom 22. bis 25. März auf Erkundungstour in die Niederlande. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Niederlande, zwar (grenz-)nah, aber doch an vielen Stellen unbekannt, näher beleuchtet.

Los ging es in Den Haag mit einer Einführung in die niederländische Politik. Zwei Abgeordnete der „Tweeden Kamer“, der zweiten Kammer des Parlaments, erläuterten die politische Arbeit in den Niederlanden. 150 Abgeordneten beraten und verabschieden Gesetze und kontrollieren die Regierung. Insbesondere interessierten sich die Bocholterinnen für Fragen zur Gleichstellung und durften auch an einer Sitzung im Plenarsaal teilnehmen. Eine Stadtführung und die Besichtigung des Internationalen Gerichtshofes rundeten den Besuch in Den Haag ab.

Bei einem Arbeitsbesuch im Rathaus Amsterdam standen ein Ratsmitglied sowie eine Beraterin in Sachen Diversität und Integration Rede und Antwort. Interessante neue Aspekte der Politik wurden verdeutlicht. So erfuhren die Bocholterinnen auch, dass Amsterdam mehr Fahrräder als Einwohner/innen hat und, dass das schon mal zu Problemen führt. Zum Programm gehörte ebenso ein Besuch im Beginenhof. Da auch in Bocholt demnächst ein Wohnprojekt für Beginen startet, war ein „alter“ Beginenhof umso interessanter.

Bei Stadtführung und Grachtenfahrt wurde schnell deutlich, dass Amsterdam eine Menge mehr zu bieten hat als Tulpen. Obwohl diese farbenprächtige Schönheit an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben darf.

Die Gruppe besuchte auch das Anne-Frank-Haus. Eine Referentin erläuterte das Leben Anne Franks und ihrer Familie im Hinterhausversteck. Alle Bocholterinnen waren von diesem Besuch sehr beeindruckt.

Ausflüge nach Edam, Ursprung des allen bekannten Käses, und Volendam, einer netten Fischereistadt sowie ins Freilichtmuseum Zaanse Schans ließen Einblicke in das ursprüngliche Land der Windmühlen, Holzschuhe und des Käses zu.

Auf dem Rückweg schauten die Teilnehmerinnen noch bei der Burg Loevestein vorbei. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Staatsgefängnis, das im 14. Jahrhundert als Grenz- und Zollstation erbaut worden war. Während sich die Bocholter Frauen auf Loevestein selber wie Burgfräuleins vorkamen, bekamen sie ein gefühl dafür, wie wohl das Burgleben im Mittelalter dort ausgesehen haben könnte. Dazu beigetragen hat wohl auch die alte Geschichte, in der einer der bekanntesten Insassen Hugo der Große im Jahr 1621 aus dem ehemaligen Gefängnis eine spektakuläre Flucht unternahm. Um seiner lebenslangen Freiheitsstrafe zu entkommen, folgte der Gelehrte und Ratspensionär aus Rotterdam der Idee seiner Frau und ließ sich in einer Bücherkiste aus der Burg tragen.

Voll von unterschiedlichen Eindrücken und umfangreich informiert trafen die Frauen am Sonntagabend wieder in Bocholt ein und warten nun ab, was sie im nächsten Jahr erwartet.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Gleichstellungsbeauftragte, Annette Hünting, 02871/953-151


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Frauenfahrt 2012
Im Fahmen der viertägigen Frauenfahrt in die Niederlande besuchten die Bocholter Frauen u.a. auch die Burg Loevestein