Zum 89. Mal wird am morgigen Samstag eine Stadtplakette der Landeshauptstadt Magdeburg verliehen. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper überreicht die Stadtplakette in Gold an Monika Kühne, Inhaberin des traditionsreichen Fleischerfachgeschäfts M. Kühne. Anlass für die Ehrung ist das 100-jährige Bestehen der Fleischerei.
„Ich gratuliere der Fleischerei Kühne ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum“, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. „Die Firmentreue der Familie Kühne zur Stadt dauert nun schon 100 Jahre an. Damit kann sie auf eine lange und erfolgreiche Familien- und Unternehmenstradition zurückblicken.“
Die Geschichte der Fleischerei geht bis in das Jahr 1912 zurück. Damals fand am 15. April die offizielle Eröffnung der Rind- und Schweineschlächterei durch den Fleischermeister Hermann Kühne statt. Der Fleischermeister gab seine Leidenschaft für die Produktion und den Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren an seinen Sohn Werner Kühne weiter, der von klein auf mit dem Laden seines Vaters verwurzelt war.
Die spätere Ehefrau von Werner Kühne, Emmi Kühne, war selbst gelernte Fleischverkäuferin und Tochter eines Sudenburger Unternehmers. Sie arbeitete im Laden ihres Mannes mit und führte diesen später bis zu ihrer Rente. Der gemeinsame Sohn der Eheleute, Manfred Kühne, trat ebenfalls in die Fußstapfen seiner Eltern und seines Großvaters. Allerdings ging er mit der Leitung einer anderen erfolgreichen Magdeburger Fleischerei seinen eigenen Weg.
1982 übernahm Monika Kühne, die Ehefrau von Manfred Kühne, das Familienunternehmen von Emmi Kühne als Geschäftsstellenleiterin und führt es bis heute. Zusammen mit ihrem Sohn, Matthias Kühne, der 1991 in das Geschäft einstieg, wird das Fleischerfachgeschäft nun bereits in der vierten und vorerst letzten Generation geführt. Eine Fortsetzung durch die Tochter von Matthias Kühne, Charlotte Kühne, ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Das Familienunternehmen Kühne hat seinen Standort seit der Gründung 1912 in der Fichtestraße im Magdeburger Stadtteil Sudenburg und ist somit eng mit der Stadt, der Region und seinen Kunden verbunden. Noch heute stehen Monika und Matthias Kühne dort täglich selbst hinter dem Ladentisch und sorgen mit Fleisch- und Wurstspezialitäten für eine zufriedene Kundschaft. Als Dank für die ein Jahrhundert währende Firmentreue der Familie Kühne zur Stadt wird ihr die Stadtplakette der Landeshauptstadt Magdeburg in Gold verliehen.
Hintergrundinformationen zur Stadtplakette
Vergeben wird die Stadtplakette der Landeshauptstadt Magdeburg an Vereine, Firmen, Körperschaften, Verbände und andere Einrichtungen, die ihren Sitz in Magdeburg haben. Sie wird in Bronze bei 50-jährigen Jubiläen verliehen, in Silber bei 75-jährigen Jubiläen und in Gold, wenn eine Firma, ein Verein oder eine Institution seit mindestens 100 Jahren besteht. Über die Verleihung entscheidet der Oberbürgermeister.
Zum ersten Mal wurde eine Stadtplakette der Landeshauptstadt Magdeburg 1996 an den Verband der Kleingärtner Magdeburg e.V. verliehen. Anlass war dessen 75-jähriges Jubiläum. Seitdem wurden 89 Stadtplaketten vergeben, darunter an alteingesessene Magdeburger Unternehmen, an Sportvereine, Freiwillige Feuerwehren und Verbände.
Zu den Geehrten gehören die Stadtsparkasse, die IHK und die Handwerkskammer ebenso wie die Paul Schuster GmbH, die Dombuchhandlung Holtermann, das Autohaus Lerchner und die Gerling & Rausch GmbH. Eine Stadtplakette ging seit 1996 unter anderem auch an die Freiwilligen Feuerwehren in Ottersleben und Pechau, an das Akkordeonorchester und das Folklore-Ensemble, an traditionelle Sportvereine und die Johannisloge "Ferdinand zur Glückseligkeit". Der Jubilar unter den Geehrten ist die Malerinnung Magdeburg, die 1997 bereits ihr 800-jähriges Bestehen feierte und dafür eine Stadtplakette in Gold in Empfang nehmen durfte.
Seit 2010 erscheint die Stadtplakette der Landeshauptstadt Magdeburg in einem neuen Design. Die Gestaltung besinnt sch auf den Ursprung des plakativen Anschlagzettels. Die Plakette wird entsprechend in einem hölzernen, silbernen oder goldenen Rahmen präsentiert. Abgebildet ist die Sicht auf das Rathaus und die Johanneskirche als Zentrum städtischer Entscheidungen. Das Passepartout zeigt das Stadtwappen und die Magdeburger Farben. Entworfen wurde die Plakette vom Magdeburger Designer Ernst Albrecht Fiedler.