25. Mai 2012

Kunstpreis für Keinstar

Preisverleihung ist im Herbst in Viersen

Der Kunstpreis des Kreises Viersen 2012 geht an Christian Keinstar. Die Fachjury Milena Karabaic (LVR-Kulturdezernentin), Swantje Karich (F.A.Z.) und Kay Heymer (Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf) ist sich einig, dass der 1975 im polnischen Dirschau geborene und 1989 nach Deutschland übergesiedelte Wahl-Kölner den erstmals in der Kategorie "Bildende Kunst" verliehenen Preis verdient hat. Zwei Förderpreise gehen an die Bildhauerin Marcia Lodonou (Düsseldorf) und die Zeichnerin Melanie Grocki (Stuttgart).

"Das Werk von Christian Keinstar beeindruckt und überrascht durch seine formale Radikalität und Kompromisslosigkeit", sagt Jurymitglied Kay Heymer. Keinstar, der 2005 an der Kunsthochschule für Medien Köln sein Diplom mit Auszeichnung gemacht hat, lässt sich dabei nicht in eine gängige Kunstschublade stecken. Der 37-Jährige schafft weniger Kunstwerke denn Kunsträume und kommuniziert visuell mit dem Betrachter. "Keinstar durchbricht rigoros Konventionen und verausgabt sich bis an seine Grenzen", urteilt Milena Karabaic. Swantje Karich: "Sein vielgestaltiges Werk changiert zwischen Konstruktion und Zerstörung."

Ebenso einhellig das Urteil der Jury zu den Förderpreisen, für die sich Kreative bis zu 32 Jahren bewerben konnten. Marcia Lodonou hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Hubert Kiecol studiert und nimmt eine eigenständige Bildsprache für sich in Anspruch. Melanie Grocki, 1983 in Essen geboren, hat während ihrer künstlerischen Ausbildung in Stuttgart und München in ihren großformatigen Zeichnungen eine konzentrierte Handschrift entwickelt. Die 29-Jährige war 2010 bereits Stipendiatin der Initiative "Kunstgenerator. Junge Kunst am Niederrhein", ausgeschrieben von der Stadt Viersen und dem Energieversorger NEW; im diesem Zuge hat die Künstlerin in der Alten Lateinschule in Viersen gelebt und gearbeitet.

Der Kunstpreis des Kreises Viersen, gefördert von der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur" Kreis Viersen, wird alle drei Jahre verliehen. Nach den Sparten Musik anno 2006 (Preisträger: Wolfgang Güdden/Xanten) und Literatur anno 2009 (Preisträger: Ulrike Anna Bleier/Köln) schließt sich nun mit der Bildenden Kunst der Kreis. "Unser Anspruch ist, gute Künstler zu fördern, die es ohne diese Förderung vielleicht nicht in die großen Ausstellungshallen in Düsseldorf, Köln oder Berlin schaffen würden", sagt Landrat Peter Ottmann. "Mit diesem Preis soll die Arbeit von jüngeren Künstlern finanziell, aber auch ideell unterstützt werden", sagt Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Dr. Birgit Roos. Der Kunstpreis ist insgesamt mit 13.000 Euro dotiert.

Die Preisverleihung findet im Herbst in der Viersener Generatorenhalle statt. "Wir bedanken uns, dass NEW uns diese schöne Jugendstilhalle für diesen Zweck zur Verfügung stellt", sagt Kulturdezernent Dr. Andreas Coenen. Im Zuge der Preisverleihung soll es eine Vernissage plus Ausstellung geben, bei der sich die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Viersen von der außerordentlichen Qualität der Kunstwerke überzeugen können. 75 Künstler aus dem Rheinland hatten sich diesmal für die Auszeichnung beworben.  
www.kreis-viersen.de/kunstpreis