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"Wer macht mit …?" Ausstellung des LWL-Museumsamtes im Stadtmuseum Münster stellt alte Kinderspiele vor Münster (SMS) „Himmel und Hölle“ statt Barbie, „Bickeln“ mit Schafsknochen statt Playstation: Zurück in westfälische Kinderspiele aus dem letzten Jahrhundert führt eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen im Stadtmuseum Münster. Ihr Titel ist zugleich Programm: „Wer macht mit?“ fordert Junge und Junggebliebene auf, Spiele aus den Jahren 1910 bis 1980 auszuprobieren. Über 100 Objekte und Spielanleitungen zeigen, wie man Murmelkönig wird oder einen „Schwirrer“ zum Brummen bringt. Prächtige Schaukelpferde oder opulent ausgestattete Puppenstuben sucht man indes in der von Ulrich Neseker konzipierten Schau vergebens. Der Fokus liegt auf Exponaten der so genannten „einfachen“ Leute. „Wie haben sich die Kinder von Arbeitern, Handwerkern und Bauern die freie Zeit vertrieben? - dieser Frage geht die Ausstellung nach“, so Museumspädagoge Neseker (LWL). Mit Impressionen von spielenden Kindern aus der Stadt hat Dr. Bernd Thier (Stadtmuseum) die Ausstellung ergänzt. Auf einer großen Fotowand sieht der Besucher Kinder auf dem Hof, zwischen Mietshäusern, auf der Straße, an der Promenade. Bis weit in die Nachkriegsjahre gab es in beengten Wohnungen kaum eine freie Ecke zum Spielen. Kinder waren eingebunden in den Arbeitsalltag ihrer Eltern oder mussten selbst Geld verdienen. Freie Zeit zum Spielen war knapp bemessen. Dann aber lockten sie mit dem Ruf „Wer macht mit, Räuber und Schandit…?“ andere Kinder aus den Häusern auf die bis zum Wirtschaftswunder noch autofreien Straßen - zum Versteckspielen, Murmeln, Gummitwist und Stelzenlauf. Fast alles Spielgerät - das zeigt die Ausstellung in Münster - ist handgemacht, selbst eine blecherne Ritterrüstung oder ein gezeichnetes „Monopoly“. Das Material dazu stammt aus dem Alltag, aus Abfall und Kellern, von Dachböden oder aus der Natur. Wie zum Beispiel das bis in die 1950er Jahre angesagte „Bickeln“. Kleine Knöchelchen von Schafen oder Ziegen (Bickel) dienten den Mädchen für dieses temporeiche Geschicklichkeitsspiel. Die Jungen bastelten kleine Hochseedampfer und Segelschiffe; aus Haselruten und Schnüren machten sie „Flitzebogen“ zum Bogenschießen. Im Herbst stiegen Drachen auf, im Winter ging es mit selbstgebauten Schlitten in den Schnee. Spielknochen, -steine und andere Spielgeräte haben sich indes selten erhalten. Ohne großen materiellen Wert wurden sie weggeworfen, ausrangiertes Spielzeug als Brennholz genutzt. "Hier bewahrheitet sich der Satz: Armut hinterlässt wenig Spuren", so Ulrich Neseker. Kinderspiele sonntags im Museum ausprobieren "Wer macht mit…?" zeigt Spiele für drinnen und draußen, Bewegungsspiele, Geschicklichkeits- und Gesellschaftsspiele. Viele von ihnen dürfen ab dem 10. Juni jeden Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr im Stadtmuseum ausprobiert werden. Wie es geht, erklärt eine Museumspädagogin. Nur zum Bestaunen sind allerdings überaus betagte Exponate: In Vitrinen stellt das Stadtmuseum archäologische Spielzeugfunde aus Münster aus - Murmeln, Würfel und Spielfiguren aus dem Mittelalter. Info: Ausstellung „Wer macht mit…? Alte Kinderspiele aus Westfalen“ bis 29. Juni, Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28. Eröffnung Samstag, 2. Juni, 16 Uhr. Während der Eröffnung dürfen alle kleinen und großen Museumsgäste ab acht Jahren unter Anleitung viele fast vergessene Kinderspiele ausprobieren. Zur Ausstellung liegt ein reich illustriertes Begleitheft (9 Euro) vor. Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr, samstags/sonntags 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ins Museum ist frei. Fotos: Gummitwist, Spielplatz vor der Zeche Prosper II, Bottrop 1969. Foto: Helmut Orwat, Volkskundliche Kommission für Westfalen Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei Hüpfekästchen. Foto: Volkskundliche Kommission für Westfalen Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Kastenschlitten, um 1920. Foto: Greta Schüttemeyer, LWL-Medienzentrum für Westfalen. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Monopolyspiel, Tuschezeichnung um 1950. Foto: Greta Schüttemeyer, LWL-Medienzentrum für Westfalen. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Kinderspiele im Hinterhof in Münster an der Nordstraße, frühe 1950er Jahre. Foto: Walter Schröer. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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