02. August 2012

Erlebnis am Wasser

WASSER.BLICK: 25 Bodenplatten bieten Naturliebhabern bezaubernde Blicke

Fündig geworden auf der Suche nach dem Paradies sind 25 Hobby-Fotografen vom Niederrhein. Sie haben sich 2011 im 435 Quadratkilometer großen Naturpark Schwalm-Nette mit ihrer Kamera auf die Pirsch gemacht und wunderbare Impressionen am Wasser festgehalten. Der Naturpark Schwalm-Nette hatte im Vorfeld der Naturparkschau "Wandervolle Wasserwelt" zum Fotowettbewerb WASSER.BLICK aufgerufen. "Wir hatten unter 74 Einsendungen die Qual der Wahl, die schönsten Motive auszuwählen", sagt Peter Ottmann, Vorsteher des Zweckverbandes.

"Was für tolle Bilder!", urteilte Jurymitglied und Naturpark-Botschafter Rainer Bonhof, als man dem Fußball-Weltmeister und heutigen Vizepräsidenten von Borussia Mönchengladbach das Bilder-Potpourri zeigte. Am Ende haben zwar Kirsten Knops aus Dülken, Herbert Liebtrau aus Lobberich und Michaela Franzok aus St.Tönis die ersten drei Plätze unter sich ausgemacht. Mittlerweile hat der Naturpark Schwalm-Nette allerdings 25 Wasserblicke ausgewiesen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ottmann: "Es ist uns eine Freude, alle Besucherinnen und Besucher des Naturparks Schwalm-Nette über die Wasserblicke in eine ganz besondere Welt zu entführen, in eine vom Wasser geprägte Welt." 

Das Projekt umgesetzt hat das Büro Hoff (Essen). "Wir haben am jeweiligen Wasserblick Bodenplatten in die Erde gesetzt. Anhand der Angaben können sich Spaziergänger, Wanderer und Naturliebhaber über ihr schlau machen und Interessantes zum jeweiligen Standort erfahren", berichtet Landschaftsarchitektin Martina Hoff. Die Platten aus Edelstahl, stabil im Beton verankert, haben einen Durchmesser von 90 Zentimetern. Martina Hoff: "Infotafeln oder Schilder hätten nur die schöne Landschaft verstellt, attraktive Platten im Erdreich sind die bessere Variante."

Die Standorte sind querbeet übers Naturpark-Gebiet verteilt - vom Adolfosee bei Wassenberg ganz im Süden bis zur Niers-Nette-Mündung bei Wachtendonk ganz im Norden. Der westlichste Wasserblick befindet sich entlang der Grenze zu den Niederlanden nahe der Vogelbeobachtungshütte im Lüsekamp. Der östlichste Wasserblick liegt an einem renaturierten Niers-Altarm zwischen Oedt und Vorst. Allein in Nettetal mit Nette und Krickenbecker Seenplatte befinden sich acht Wasserblicke. Wegberg im Süden hat immerhin fünf Wasserblicke. "Die Naturparkschau und das Projekt Wasserblicke bedeuten für unsere Gemeinde eine Aufwertung auch unter touristischem Aspekt", sagt der Wegberger Bürgermeister Reinhold Pillich.

Grundvoraussetzung für alle Blicke ist immer: Sie müssen am Wasser liegen. Ob das nun ein Tümpel, ein See, ein Fluss, ein Moor oder ein Rinnsal ist, spielt keine Rolle. "Entscheidend ist das Naturerlebnis, das sich dem Betrachter durch diesen Wasserblick offenbart."

"Wir haben bewusst auf moderne Medien gesetzt, um auch ein jüngeres Publikum zu erreichen", so Torsten Matschiess von der Düsseldorfer Internet-Agentur Initial Interactiv. Die Platte hat in der Mitte einen Fußabdruck. So wird dem Nutzer die Blickrichtung vorgegeben. Oberhalb der Fußabdrücke liest er, wo er sich gerade befindet, plus einem kurzen Informationstext - beispielsweise "Nette trifft Niers - Zwei Flüsse machen sich gemeinsam auf den Weg zur Maas". Unterhalb der Fußabdrücke steht die Telefonnummer zum Abrufen akustischer Informationen, die Standortnummer zur Durchwahl für Telefon-Information sowie die Internetseite des Standortes. Matschiess: "Ein QR-Code dient dazu, Infos der Homepage abzurufen."

"Das ist ein Hörerlebnis über Telefon", sagt Michael Puschmann, Koordinator der Naturparkschau. Wie sind die Seen sowie Schwalm und Nette entstanden? Welche Vögel können Sie im Schilf entdecken? Was ist ein Kollergang? - Derartige Fragen werden übers Wasserblick-Telefon beantwortet. Puschmann: "Interessierte können sich Geschichten von etwa drei Minuten anhören, indem sie die Telefonnummer 02162/9199008 wählen - mit dem Handy vor Ort oder auch vom Festnetz zu Hause." Nach einer Begrüßung wird der Hörer aufgefordert, die zweistellige Standortnummer einzugeben - sofort beginnt das Hörerlebnis.

Druckfrisch hat der Naturpark Schwalm-Nette eine Broschüre "Wasser.Blicke" aufgelegt, die in der Naturpark-Geschäftsstelle kostenlos bestellt werden kann. Zu jedem Blickpunkt finden Nutzer in dieser Broschüre über dem Foto des jeweiligen Wasserblicks die GPS-Daten. GPS-Geräte, viele Navigationsgeräte und Mobiltelefone mit entsprechender Ausstattung sind in der Lage, Nutzer anhand dieser Koordinaten bis auf einen Radius von 2 bis 20 Meter an den Standort heranzuführen. Torsten Matschiess: "Für GPS-FAns sind die Koordinaten zusätzlich in der UTM-Schreibweise dargestellt.

www.npsn.de