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Münster, 20.08.2012

Sechs Fuß für eine Totengrube
Themenabend im Stadtarchiv zu Friedhöfen und Bestattungen

Münster (SMS) Dass zuweilen ein Leichnam mit nur einem Fuß Erde bedeckt wurde - das sind rund 30 Zentimeter - hielt Fürstbischof Clemens August für extrem gefährlich. Er ließ im Januar 1729 im Bestattungswesen hart durchgreifen - aus Ekel vor üblen Gerüchen und Sorge vor Krankheiten. „In Zukunft“, so der umsichtige Regent in seinem Dekret, „muss eine Totengrube sechs Fuß tief sein, auch darf nicht mehr als ein toter Körper beigesetzt werden.“ Von Friedhöfen und dem Bestattungswesen in Münster erzählt der Themenabend am Donnerstag, 23. August, 18 Uhr, im Stadtarchiv.

Dr. Silvia Dethlefs berichtet in ihrem geschichtlichen Querschnitt, wie die Wahl und Ausstattung der Grabstätten im Laufe der Jahrhunderte immer auch die Haltung der Lebenden zum Tod spiegelte. Die Historikerin zeichnet am Beispiel der Friedhöfe in Münster den Weg vom Kirchhof in der Stadt zum Grab in freier Natur nach. So wurden noch im Mittelalter die Toten im Umfeld einer Kirche beigesetzt. Der Tote behielt so den Rang einer Person in der Nähe zum Lebenden. Barockfürst Clemens August indes wollte die Gräber vor den Toren Münsters. Pläne und Skizzen für sechs Friedhöfe jenseits der Stadtmauer hatte der damalige Landmesser Johann Conrad Schlaun schon in der Schublade.

Stadtgeschichte wird beim Themenabend nicht allein im Vortrag lebendig. Originale Schriftstücke, historische Akten, Pläne und Fotografien machen die Zeitreise anschaulich. Geschichte zum Anfassen eben. Der Eintritt ist in das Stadtarchiv, An den Speichern 8, in Münster-Coerde ist frei.

Foto: Seit 1808 gibt es den Aegidii-Ludgeri-Friedhof - hier eine Postkartenansicht, die deutlich vor 1913 entstand. Heute steht auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs die Antoniuskirche. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Aegidii-Ludgeri-Friedhof

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