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Pressemitteilung vom
07. September 2012
Schmidt: „Wir werden mit allen Mitteln gegen die Pläne des RP zur Salzeinleitung in die Oberweser kämpfen“

Landkreis Kassel. Mit scharfer Kritik reagiert der Kasseler Landrat Uwe Schmidt auf die Ankündigung des Regierungspräsidiums, eine Abwasserfernleitung von  Philippsthal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) durch den Landkreis Kassel nach Oberweser zu genehmigen. „Diese Pläne stoßen auf die Ablehnung des Landkreises und der betroffenen Kommunen – wir werden mit allen Mitteln gegen diesen Unsinn kämpfen“, kündigt Schmidt energischen Widerstand aus dem Landkreis Kassel an.

 

Die Haltung des Regierungspräsidiums zu Infrastrukturmaßnahmen im Landkreis Kassel ist für Schmidt „kaum mehr nachvollziehbar“. „Bei jeder einzelnen geplanten Windkraftanlage fährt der RP die größten Naturschutzbedenken auf – wenn es jedoch um Salzeinleitungen in die Weser, den Bau einer quer durch den Landkreis und damit auch durch Trinkwasserschutzgebiete führenden Salzleitung geht, dann hat man am Steinweg augenscheinlich keine Probleme“, so der Landrat weiter. Hierzu passe, dass das Regierungspräsidium auch beim Thema „Fracking“ eine eher indifferente Haltung einnimmt.

 

Schmidt: „Die Argumentation des RP, das sich die Wasserqualität in der Weser durch die Salzeinleitung nicht verschlechtern dürfe und daher nur dann eingeleitet wird, wenn die Weser genügend Wasser führt, zeigt die Realitätsferne der Planungen“. Zum einen verspreche Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke den Anrainern am Edersee höhere Wasserstände im Sommer für die bessere touristische Vermarktung und zum anderen sei es heute bereits schwierig, sinnvolle Schwertransporte im Sommer auf der Weser zu realisieren.

Schmidt: „Beim Regierungspräsidium ist das Klimafolgenprojekt KLIMZUG angesiedelt – da müsste sich doch auch herumgesprochen haben, dass wir zukünftig im Rahmen des nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandels von April bis Oktober eher weniger Wasser in unseren Flüssen haben werden“. Die Hälfte des Jahres stehe die Weser also kaum zur Verfügung – „oder man verspricht heute etwas, was man eh nicht halten kann“.

 

Die Pläne für die Führung der Fernleitung für die Kaliabwässer „sind ein Stück aus dem Tollhaus“, kritisiert der Landrat. Westlich an Kassel vorbei in Richtung Warburg heiße nichts anderes als mitten durch den Naturpark Habichtswald, das geplante Abbiegen bei Breuna-Niederlistingen bedeute eine unmittelbare Nähe mit den Quellgebieten der Mineralwasserabfüller Vitaqua bei Breuna und der Wilhelmsthaler-Mineralbrunnen in Calden-Westuffeln.

 

Die Weiterführung in Richtung Hofgeismar-Hümme führt ins Diemeltal – von dort aus nach Oberweser direkt durch den Reinhardswald. „So wird auch die Ablehnung eines Naturparkes Reinhardswald durch das Land verständlich“, so Schmidt weiter. Wenn man die Planungen des RP ernst nehme und jetzt noch ein Platz für die insgesamt 80 Hektar großen Speicherbecken sucht, stünden noch eine Reihe von europaweit bedeutsamen Naturschutzgebieten im Diemeltal zur Verfügung.

 

Schmidt: „Der Tourismus und die weitgehend noch intakte Kulturlandschaft in unserer Region ist eine der zentralen Zukunftsperspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum – mit diesen Planungen macht das RP die positiven Ansätze der letzten Jahre zunichte“. Der Landkreis werde sich zusammen mit den betroffenen Kommunen gegen die Pläne wenden. „Ich kann mir nicht vorstellen, das dieser Unsinn Realität wird“, betont Landrat Schmidt abschließend.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



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Landrat Uwe Schmidt


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
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Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
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