14. September 2012
Niederrhein
Im Süden von Wachtendonk, rund um die Burgruine, befindet sich ein naturnahes Paradies: die Niers als Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen; die Kulturlandschaft des Flusses mit den typischen Pappelreihen, Kopfweiden, nahen Eichenwäldchen, Adlerfarn, Altarmen, Niederungen und Benden.
Auf diese Schönheit und den erhaltenswerten Lebensraum hinzuweisen, ist bereits vor Jahrzehnten ein Naturlehrpfad entstanden. "Dieser Pfad ist aber in die Jahre gekommen", sagt Michael Puschmann, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Schwalm-Nette. Beim bisherigen Pfad gab es beispielsweise nur Nummernschilder, die als Rundweg konzipiert auf Naturdinge aufmerksam machten. Man musste den erklärenden Flyer dazu bei der Gemeindeverwaltung abholen und konnte sich erst im Anschluss auf den Weg machen.
"Durch die Naturparkschau ,Wandervolle Wasserwelt' hat sich nun die günstige Gelegenheit ergeben, diesen Zustand zu verbessern", sagt Dr. Ferdinand Schmitz, Vorsitzender der Versammlung des Zweckverbandes Naturpark Schwalm-Nette. Über die Schau sind Schwalm-Nette, Gemeinde Wachtendonk und Landschaftsverband Rheinland (LVR) zusammen gekommen. Zu dritt hat man ein Konzept entwickelt: aus dem Naturlehrpfad einen Erlebnispfad entwickeln, der die Besucher anzieht und diesem Garten Eden am Wasser ein Profil gibt. Dr. Schmitz: "Das Ganze haben wir angepackt, um den Menschen bewusst zu machen, welches Kleinod sie vor der Haustür haben, das es zu schützen gilt."
An jeder der insgesamt 10 Stationen werden im Laufe der nächsten Wochen Hinweisschilder mit Informationen installiert. "Diese Punkte sind ausgestattet mit QR-Codes und Audio-Informationen über eine Telefonverbindung", berichtet Michael Puschmann. Diese modernen Techniken hat der Naturpark Schwalm-Nette auch im Zuge der 25 ausgewiesenen Wasserblicke eingesetzt. Der Wasser.Blick 02 befindet sich an der Burgruine Wachtendonk. Für den Nutzer ergibt sich also ein einheitliches Erscheinungsbild.
"Der 3,2 Kilometer lange Erlebnispfad ist barrierefrei angelegt", sagt Diplom-Geograph Axel C. Welp, wissenschaftlicher Referent beim LVR-Fachbereich Umwelt. Der Pfad ist 1,5 Meter breit, hat keine Steigungen, die Oberfläche besteht aus einer Asphaltdecke oder einer wassergebundenen Auflage mit Splitt. "Entlang der Niers beispielsweise ist eine Steigung abgeflacht worden", so Axel C. Welp. Für Sehbehinderte sind die Audioabrufmöglichkeiten auf den Schildern auch in Brailleschrift aufgebracht.
"Mit diesem Erlebnispfad wird unsere Gemeinde für Erholungssuchende und Besucher noch attraktiver", sagt der Wachtendonker Bürgermeister Udo Rosenkranz. Aber auch die Wachtendonker selbst wissen diese Maßnahme zu schätzen: "Das haben wir bei den drei Wasserblicken in unserer Gemeinde schon bemerkt, dass dies positiv wahrgenommen wird." Die anderen beiden Wasserblicke befinden sich einmal im Norden der Gemeinde, an der Stelle, wo die Nette in die Niers fließt, sowie in der Wankumer Heide, am Schürkesbach.
Rosenkranz wie Welp, Dr. Schmitz und Puschmann loben die gemeinsame Initiative und gute Zusammenarbeit im Zuge der Naturparkschau, die die drei Partner in Sachen "Erlebnispfad Kulturlandschaft Wachtendonk-Süd" an einen Tisch gebracht hat. Das Ergebnis - die Gesamtkosten liegen bei gut 20.000 Euro - kann sich sehen lassen: Das von der Natur ohnehin gesegnete Wachtendonk hat einen Erlebnisraum geschaffen, der ökologischen, aber auch touristischen Zwecken in hervorragender Weise gerecht wird.
Die 10 Stationen
EPW
Sie stellen den Erlebnispfad "Kulturlandschaft Wachtendonk-Süd" im Wachtendonker Haus Püllen der Öffentlichkeit vor (v.l.): Dr. Ferdinand Schmitz (Vorsitzender Verbandsversammlung Naturpark Schwalm-Nette), Axel Küppers (Sprecher Naturpark Schwalm-Nette), Michael Puschmann (Organisator Naturparkschau), Axel C. Welp (Landschaftsverband Rheinland, Fachbereich Umwelt), Udo Rosenkranz (Bürgermeister Wachtendonk). Foto: Ruth Nieskens / Abdruck honorarfrei
Burgruine
Malerisch schlängelt sich die Niers in Wachtendonk entlang der Burgruine. In diesem Gebiet haben Naturpark Schwalm-Nette, Landschaftsverband Rheinland und Gemeinde Wachtendonk jetzt im Zuge der Naturparkschau einen Erlebnispfad konzipiert. Foto: Karl-Heinz Rätzmann / Abdruck honorarfrei
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