Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg
 
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Magdeburg, 15. September 2012
Sir Colin Mawby trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein
Bedeutender zeitgenössischer Komponist zu Gast im Alten Rathaus

Er zählt zu den berühmtesten englischen Komponisten unserer Zeit und wurde von Papst Benedikt XVI. mit dem Gregoriusorden geehrt: Sir Colin Mawby. Der englische Organist und Komponist wurde heute im Alten Rathaus von Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch empfangen. Während seines Besuches verewigte sich der Musiker im Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg.

 

Sir Colin Mawby wurde 1936 in Großbritannien geboren. Schon als Kind erhielt er eine musikalische Ausbildung an der Chorschule der Westminster Cathedral. Dort entdeckte der damalige Musikdirektor der Kathedrale, George Malcolm, das besondere Talent des Jungen und machte ihn schon im Alter von 12 Jahren zum Aushilfsorganisten.

 

Mawby studierte am Royal College of Music inLondon. Anschließend wurde er zunächst erster Assistent und schließlich Musikdirektor an der Westminster Cathedral. Unter seiner Leitung wurde der Cathedral Choir u. a. durch viele Auftritte bei der BBC berühmt. Um sein Repertoire zu erweitern, zog er nach Irland und war dort von 1981 bis 1995 Chordirektor bei Radio Telefis Eireann. 1991 wurde Sir Colin Mawby künstlerischer Leiter des National Chamber Choir von Irland. Seit 2001 ist er künstlerischer Leiter Emeritus dieses Chores.

 

Als Dirigent arbeitete er mit vielen bekannten Ensembles zusammen – u. a. mit den London Mozart Players, dem Wren Orchestra, dem belgischen Radiochor Pro Cantione Antiqua, dem Radio Telefis Eireann Concert Orchestra und den BBC Singers. Mawby trat schon in der St. Paul’s Cathedral vor der Königin von England, in der Westminster Cathedral vor John F. Kennedy und im Petersdom vor Papst Johannes Paul II. auf. Außerdem wurde im Juni 2012 in seinem Beisein eines seiner Chorwerke („Tu es Petrus“) vor Papst Benedikt XVI. aufgeführt. Er veröffentlichte als Musikkritiker u. a. in der London Times, dem Guardian, dem Listener und dem Tablet. Außerdem hielt er viele Vorträge zum Thema Musik bei BBC’s Radio 3.

 

2006 wurde Sir Colin Mawby für seine außerordentlichen Verdienste im Bereich der Kirchenmusik von Papst Benedikt XVI. zum Ritter des Gregoriusordens ernannt. Der Gregoriusorden ist der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird unmittelbar vom Papst verliehen.

 

Mawby komponierte bisher Motetten, Psalmvertonungen, Liedsätze, ein Requiem (Requiem of Hope), zahlreiche Chorwerke und insgesamt 24 Messen. Außerdem schrieb er zwei Kinderopern, fünf Liedzyklen und eine Weihnachtskantante für Kinder.

 

 

 

Obwohl er als bekannter Komponist und Dirigent in der ganzen Welt zuhause ist, fühlt er sich der Stadt Magdeburg besonders verbunden – bereits seit 2007 ist er jährlich zu Gast in der Ottostadt, um Konzerte der Biederitzer Kantorei zu besuchen. Dank der Zusammenarbeit mit Mawby konnten der Chor und der Kammerchor der Biederitzer Kantorei durch vielbeachtete Erstaufführungen seiner Werke in Erscheinung treten.

 

Die Biederitzer Kantorei verbindet mit Colin Mawby mittlerweile eine tiefe Freundschaft. Inzwischen hat er diesem Chor sogar zwei Werke gewidmet und war bei deren Uraufführungen in Magdeburg anwesend: die „Missa solemnis“ (Uraufführung am 3. Oktober 2010) und die Psalmvertonung „Et Verbum Caro Factum Est“ (Uraufführung am 5. November 2011). Ein drittes, ebenfalls für die Biederitzer Kantorei komponiertes Werk wird am heutigen Samstag um 17.00 Uhr in der St. Petrikirche in Magdeburg in Mawbys Beisein uraufgeführt – es heißt „Hommage to Martin Luther“.

 

 

Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein.

 

Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.

 

Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Prof. Dr. Roman Herzog und Dr. Dr. h. c. Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Rita Süßmuth und Dr. h. c. Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Dr. h. c. Hans-Dietrich Genscher, Dr. Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Prof. Dr. Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.

 

Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die ehemalige Generalbundesanwältin Prof. h. c. Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Dr. Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Dr. Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Dr. Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Dr. Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Prof. Dr. Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Prof. Dr. Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.

 

In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Dr. Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich, Sven Ottke und Robert Stieglitz sowie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Theo Zwanziger geehrt.

 

Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, der weltberühmte jüdische Pianist und Magdeburger Ehrenbürger Prof. Menahem Pressler, die Telemann-Preisträger Prof. András Székely und Prof. Dr. h. c. Nikolaus Harnoncourt, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a. D. Roland Wambeck bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ebenso wie besonders engagierte Bürger wie der 2010 verstorbene ehemalige Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster und Dr. Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt.



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