Bocholt, 28. September 2012
„Ab morgen wird alles anders!“
Ingeborg Pflicht brachte Körpersprache näher
Bocholt (PID).
„Ab morgen wird alles anders“, sagte eine der Teilnehmerinnen beim Workshop "Körpersprache - Ein Spiegel unbewusster Verhaltensmuster" am letzten Donnerstag im Bürgerzentrum Biemenhorst lachend in die Runde. Etwa 50 Teilnehmerinnen waren der Einladung der städtischen Gleichstellungsbeauftragten gefolgt.
Grund dafür waren die vielen lehrreichen Informationen, die die Oldenburgerin Pflicht an diesem Abend weitergab. "Vom Wissen über Körpersprache kann man in vielen Situationen im Leben profitieren", betonte Pflicht, "während das gesprochene Wort nur sieben Prozent und die Stimme 38 Prozent in einem Gespräch ausmachen, zählt die Körpersprache mit 55 Prozent zu dem wichtigsten Kommunikationsmittel eines Menschen." Auch sehr wichtig sei, dass die Körpersprache so gut wie nie lüge und man daher sehr viel Wahrheit aus dieser ziehen könne. Auch im Gerichtssaal sei die Körpersprache aus diesem Grund ein wichtiges Mittel, um den Weg zur Wahrheit zu finden.
Bis in die Steinzeit ging Pflicht zurück. Dort hätten viele Verhaltensmuster in der Körpersprache ihren Ursprung. Besonders bei Begrüßungsritualen falle dies auf. Um sich vor eventuell vorhandenen Waffen des Gegenübers zu schützen, hielten fremde Menschen gern Abstand bei der Begrüßung. „Im Orient wird an dieser Stelle der Rücken auf versteckte Waffen abgeklopft“, erläuterte Ingeborg Pflicht.
Flirttipps hatte die Referentin auch parat. So lasse sich beim Flirten die Körpersprache sehr gut analysieren. "Ein schräg gelegter Kopf bedeutet Unterwerfung", so Pflicht weiter, "kopiert man dagegen die Körpersprache des Anderen, signalisiert man Sympathie." Hier bestätige sich auch der Spruch „Gleich und gleich gesellt sich gern.“.
Aber nicht nur die Analyse des jeweiligen Gegenübers sei wichtig, auch an der eigenen Wirkung könne man arbeiten. Dazu hatte die Referentin gleich mehrere Übungen parat. Der Ausspruch „Ich bin eine Rose“ sollte in einem Fall mit einer unterwürfigen Haltung, in einem anderen Fall mit selbstbewusster, aufrechter Haltung gesagt werden. Die Frauen merkten deutlich, dass man den Satz im ersteren Fall kaum aussprechen konnte und sich die Worte deutlich besser sagen lassen, wenn man aufrecht steht.
"Mit ihrer amüsanten und lockeren Art hat Ingeborg Pflicht einen tollen Workshop gegeben", waren sich wie Angelika Brands die Teilnehmerinnen einig. Dazu hätten auch die Übungen für die gesamte Gruppe und überhaupt die Interaktion mit den Teilnehmerinnen beigetragen.