Erfahrungsaustausch auf Zollern: Ingenieurkammer-Bau NRW stellte beim Sachverständigen-Forum 2012 neue Medien in den Fokus

Düsseldorf/Dortmund, 02.11.2012
Erfahrungsaustausch auf Zollern: Ingenieurkammer-Bau NRW stellte beim Sachverständigen-Forum 2012 neue Medien in den Fokus


Richter, Anwälte und Sachverständige trafen sich beim bereits siebten Sachverständigen-Forum der Ingenieurkammer-Bau NRW erstmals auf der Zeche Zollern in Dortmund. Im Mittelpunkt stand diesmal das Thema „Urheberrecht und Social Media – Chancen und Risiken für den öffentlich bestellten Sachverständigen“. Aktuelle Rechtsprechung wurde dazu vorgestellt und mit Praxis-Beispielen unterlegt – besonderen Anklang fand die abschließende Diskussionsrunde mit hochkarätigen Referenten.

Kammer-Präsident Dr.-Ing. Heinrich Bökamp begrüßte die Teilnehmer im ehemaligen Magazin der Zeche Zollern zu diesem Erfahrungsaustausch: "Die zunehmende Vernetzung bietet Chancen, die Kompetenz von Ingenieuren zu dokumentieren und zu präsentieren. Wir wollen gemeinsam diskutieren, welche Wege man zukünftig gehen kann." Udo Kirchner, Vorstandsmitglied der Kammer, moderierte die Veranstaltung.

Als Gast der Landesregierung begrüßte Karl-Heinz Krems (Staatssekretär des NRW-Justizministeriums) die Anwesenden. Er hob hervor, dass das Forum die gute Zusammenarbeit zwischen Richtern, Sachverständigen und Rechtsanwälten fördere. Das Urheberrecht, so führte Krems aus, stamme aus der Zeit einer anderen Medienrevolution, den Anfängen des Buchdrucks nach Gutenberg, das Internet habe mittlerweile die Rahmenbedingungen drastisch verändert. Da sei es notwendig, eine offene und ehrliche Debatte über die Zukunft des Urheberrechts zu führen.

Für die Gerichtsseite beleuchtete Prof. Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter am Landgericht Dortmund, in seinem Referat das Thema "Eigenes und fremdes Urheberrecht - was muss der Sachverständige beachten?" Er ging u.a. der Frage nach, ob das Gutachten eines Sachverständigen unter das Urheberrecht falle bzw. die in einem Gutachten verwendeten Fotos oder Skizzen. Dabei betonte er den Unterschied zwischen gerichtlich bestellten Gutachtern, die nicht unter das Urheberrecht fielen, und privaten, bei denen das sehr wohl der Fall sein könne.

Rechtsanwalt Dr. Carsten Ulbricht (Stuttgart) nahm sich des Themas "Social Media & Recht - Chancen und Risiken des Sachverständigen im Web 2.0" an. Er stellte neben Chancen wie dem sinnvoll gefilterten Informationsfluss via Twitter das immense Missbrauchspotential im Netz gegenüber. Ein Tipp: Auch der Bereich Cloud Computing werde für Gutachter als Speichermöglichkeit immer interessanter. Da solle man sich möglichst für europäische Cloud-Anbieter entscheiden, da diese auch europäischen Datenschutzbestimmungen verpflichtet seien.

In der anschließenden Diskussion saß neben den Referenten und dem Moderator auch Prof. Dr.-Ing. Markus Kattenbusch (Essen) mit auf dem Podium. Urheberrecht, Geheimhaltung und zukünftige Entwicklungen wurden dort nochmals intensiv diskutiert.

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