(pen) Auch im Ennepe-Ruhr-Kreis treten derzeit Fälle der so genannten Augengrippe, einer hoch ansteckenden Entzündung der Horn- und Bindehaut, auf. „Uns liegen Meldungen über 11 Fälle im Südkreis vor. Da allerdings nur Labore die Pflicht haben, uns über entsprechende Befunde zu informieren und Augenärzte die Krankheit ohne Laborergebnis erkennen und behandeln können, dürfte es eine gewisse Dunkelziffer geben“, berichtet Jürgen Schwedes, zuständiger Sachgebietsleiter im Fachbereich Soziales und Gesundheit.
Die Krankheit wird durch Viren verursacht und durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen. Dies geschieht entweder direkt von Mensch zu Mensch über das Augensekret von erkrankten Personen oder über Gegenstände, Instrumente oder Oberflächen, die mit dem Virus behaftet sind. Zwischen Ansteckung und Erkrankung vergehen meist fünf bis zwölf Tage. Anzeichen sind plötzlich gerötete Augen, ringförmige Bindehautschwellungen und eine Schwellung der Lymphknoten. Typische Beschwerden sind Fremdkörpergefühl im Auge, Lichtscheu, Juckreiz und Tränenfluss.
„Wer vermutet, erkrankt zu sein, sollte separate Handtücher und andere Hygieneartikel wie Waschlappen nutzen, nur eigene Kosmetikartikel verwenden und diese keinesfalls weitergeben“, rät Schwedes. Auch auf das Benutzen von Gegenständen, die mit den Augen in Berührung kommen, sollte verzichtet werden. Als Beispiel nennt Schwedes Ferngläser. Und selbst wenn es juckt gilt: Möglichst nicht mit den Fingern im Auge reiben. Öffentliche Bäder oder Saunen sind bis zur völligen Heilung tabu. Wer einen Augenarzt aufsucht, sollte die Praxis vorab in Kenntnis setzen.
Weitere Informationen zur Augengrippe, die in der Regel ohne Folgen ausheilt, und Tipps für vorbeugende Maßnahmen und notwendige Hygiene, finden Interessierte auf der Internetseite der Kreisverwaltung unter www.en-kreis.de.