Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 22. Januar 2013

Klimaschutz: Stadt fördert Solarwärme vom Dach

Sparen und Umwelt schützen / Jetzt Zuschuss beantragen

Bocholt (PID).

Die Stadt Bocholt fördert jetzt Solarkollektoren zur Erwärmung von Brauchwasser mit bis zu 500 Euro pro Gebäude. Das gilt für private Wohnhäuser, die vor 2009 erbaut worden sind. „Solarwärme ist gut für die Umwelt und hilft, Energiekosten zu drücken“, erklärt Angela Theurich, Umweltreferentin der Stadt Bocholt.

Energie sparen ist eigentlich ganz einfach. Man braucht nur die kostenlose Energie der Sonne zu nutzen und damit sein Brauchwasser zu erwärmen. Platz dafür findet sich auf fast jedem Dach. Für ein Einfamilienhaus reichen schon vier bis sechs Quadratmeter aus. Die Stadt Bocholt fördert jetzt solche Solarthermieanlagen mit bis zu 500 Euro pro Gebäude. Theurich: „Eine thermische Solaranlage zur Wassererwärmung kann bei einer Laufzeit von 25 Jahren den fossilen Energiebedarf um bis zu 60 Prozent senken und somit bis zu 16 Tonnen Kohlendioxid einsparen – das sind Werte für ein Einfamilienhaus, in dem vier Personen leben.“

Optimal sei für die Installation der Kollektorfläche eine möglichst südlich bzw. südöstliche oder südwestliche Ausrichtung des Dachs. Komplett-Anlagen zur Warmwasserbereitung sind bundesweit ab etwa 4.200 Euro inklusive Speicher am Markt erhältlich. „Der Einsatz von solarthermischen Anlagen ist eine sehr wirksame Art, sich als Privatperson für den Klimaschutz zu engagieren, weil der Ausstoß von Kohlendioxid dadurch deutlich reduziert wird“, erläutert Stadtbaurat Ulrich Paßlick. Grund genug für Bocholt als „NRW-Klimakommune der Zukunft“, die Anschaffung von Solarkollektoren zu bezuschussen. Bocholt trägt diesen Titel seit 2009, weil die Stadt beispielhaft gegen den Hauptverursacher des Klimawandels, das Kohlendioxid, vorgeht.

Der Zuschuss von 100 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche bis zum Maximalbetrag von 500 Euro kann für Wohngebäude in Bocholt beantragt werden. Dabei gelten zwei Voraussetzungen: Zum einen müssen die Häuser vor dem 1. Januar 2009 errichtet sein, zum anderen müssen sie sich im Eigentum von Privatpersonen befinden. Die Förderanträge gibt es bei der Stadt Bocholt am Berliner Platz 1 sowie im Internet unter www.bocholt.de. Ansprechpartnerin ist Doris Nienhaus, unter Tel. 02871/953 254. Umgesetzt und abgerechnet sein müssen die Maßnahmen bis 31. Dezember 2013. Da endet das Förderprogramm.

Gefördert werden ausschließlich neue, marktübliche und dem Stand der Technik entsprechende solarthermische Anlagen zur reinen Brauchwassererwärmung. Diese müssen das europäische Prüfzeichen „Solar Keymark“ tragen. Die Förderung muss bei der Stadt Bocholt schriftlich beantragt werden. Und erst wenn die Fördermittel bewilligt sind, darf ein Handwerker beauftragt werden.

Die Förderprogramme der Stadt Bocholt für den Klimaschutz sind wegweisend, wie die Auszeichnung „NRW-Klimakommune der Zukunft“ auch belegt. Bürgermeister Peter Nebelo: „Die Bocholter Aktivitäten konzentrieren sich auf Maßnahmen, die mit möglichst geringen Investitionen eine hohe Einsparung an Kohlendioxid bewirken.“ Auf diese Weise will die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger motivieren, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun. „Den drohenden Klimawandel abzuwenden, ist die größte Herausforderung der Menschheit“, betont Bürgermeister Nebelo. "Daher wäre es toll, wenn möglichst jeder seinen Beitrag dafür leisten würde.“

Die Stadt Bocholt bietet deshalb Eigentümern von bestehenden Wohngebäuden auch eine Fachberatung zu effizienten Energiesparmaßnahmen an. So kommt beispielsweise ein Spezialist der Bauphysik vor Ort und gibt Tipps für klimaschonendes und gesundes Wohnen. Allein die Effekte der bisher umgesetzten Maßnahmen aus dem Förderprogramm "Altbau Optimal" werden der Umwelt bereits jetzt über 17.000 Tonnen Kohlendioxid ersparen.

Im Fokus der Bocholter-Förderprogramme steht neben dem Ersatz fossiler Energieträger die Erhöhung der Energieeffizienz im Altbau. Ziel des Förderprogramms „Altbau Optimal“ sei es, den Wärmeschutz älterer Gebäude zu verbessern und so den Energieverbrauch und damit auch den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren, sagt Umweltreferentin Theurich. Gefördert werden unter anderem Lüftungssysteme, die Dämmung von Geschossdecken, Außenwänden und Dächern sowie neue Fenster und Balkon- sowie Terrassentüren.

 

Hintergrund: So funktioniert Solarwärme

Der Solarkollektor wandelt das einfallende Sonnenlicht in Wärme um. Und das geht so: In seinem Innern befinden sich schwarze Rohrschlangen, durch die eine frostsichere Flüssigkeit fließt. Die Röhren heizen sich durch das Sonnenlicht auf wie ein schwarzer Gummischlauch, der in der Sonne liegt. Die Wärme wird von der Flüssigkeit in den Rohren entzogen und zu einem Speicher transportiert. Dort wird die Wärme der Trägerflüssigkeit über einen Wärmetauscher an das Brauchwasser im Warmwasserspeicher abgegeben. Eine Pumpe führt die abgekühlte Trägerflüssigkeit zum Kollektor zurück. Der Warmwasserspeicher ist über die Hausinstallation mit den Wasserhähnen verbunden. So kann an jedem Hahn von der Sonne erwärmtes Wasser entnommen werden, ob zum Spülen, Duschen oder Baden. 

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Solarkollektoren für die Erwärmung von Wasser (Foto: Wansing/Stadt Bocholt)
Solarkollektoren auf dem Dach sorgen beispielsweise für warmes Wasser beim Duschen. (Foto: Wansing/Stadt Bocholt)