Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 07. März 2013

Gleichstellung: „Theoretisch viel erreicht, praktisch noch viel zu tun“

Frauen-Netzwerk Bocholt informiert sich im Landtag bei der frauenpolitischen Sprecherin der SPD

Bocholt (PID).

30 Frauen aus Bocholt und Umgebung informierten sich jetzt im Düsseldorfer Landtag über frauen- und gleichstellungspolitische Themen. Höhepunkt war der Austausch mit der frauenpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Gerda Kieninger. Eingeladen hatte das Frauen-Netzwerk Bocholt in Kooperation mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Astrid Schupp.

„Seit 18 Jahren beschäftige ich mich mit der Gleichstellung von Frauen und Männern. Theoretisch ist viel erreicht worden, rein praktisch müssen noch zahlreiche Hürden beseitigt werden“, so Kieninger. „Frauen verdienen nach wie vor 22 Prozent weniger als Männer. Und der Frauenanteil in Führungspositionen verharrt auf zu geringem Niveau.“ Wenn es in dem bisherigen Tempo weiterginge, so Kieninger, "vergehen noch weitere 40 Jahre, bis das Ziel einer tatsächlichen Gleichstellung auch bei der Entlohnung gleicher Arbeit von Frauen und Männern erreicht ist.“ So lange wolle sie nicht warten. Auf die Frage, was denn wichtige Schwerpunkte für die Gleichstellung eines Frauennetzwerks und einer Gleichstellungsbeauftragten in einer Kommune von der Größenordung Bocholts seien, antwortete die Politkerin: „Die Frauenförderung und die Pflege von Netzwerken sind gesetzlich verankerte Aufgaben einer Gleichstellungsbeauftragten. Und genau für die Umsetzung und Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sollen die Frauen sich stark machen. Frauennetzwerke und Frauenausschüsse sollen sich nicht mit der Umsetzung von Genderfragen beschäftigen. Das ist Aufgabe der Leitungsebenen.“

Betont werden müsse laut Kieninger die gesetzliche Weisungsfreiheit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten: „Niemand darf den Gleichstellungsbeauftragten in ihre Arbeit für die Frauen hineingrätschen.“ Regelmäßige Frauenförderberichte der Gleichstellungsbeauftragten in den Gremien gelte es einzufordern.

Hanni Kammler vom Frauen-Netzwerk Bocholt schilderte, dass sie als Politikerin und zweite stellvertretende Bürgermeisterin stolz auf ihre Stadt sei. „Bei uns vor Ort hat sich in Sachen Frauenförderung in unserer Verwaltung in den letzten Jahren viel getan. So ist es gelungen, dass die ehemalige Gleichstellungsbeauftragte den Aufstieg zur stellvertretenden Leiterin des Fachbereichs Personal geschafft hat.“

Nach der Diskussion erlebten die Frauen den Alltag einer Politikerin im Landtag hautnah. Per SMS wurde Gerda Kieninger zur Abstimmung über den Haushalt in den Plenarsaal gerufen. Zum Schluss schafften es die Bocholter Frauen, dass die Kontaktdaten der Gleichstellungsbeauftragten auf dem Tisch von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft landeten. „Wir laden Hannelore Kraft herzlich ein, nach Bocholt zu kommen, um uns vor Ort zu besuchen“, so die Einladung der Frauen vom Frauen-Netzwerk.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

SPD-Politikerin Gerda Kieninger diskutierte mit dem Bocholter Fraunen-Netzwerk. (Foto: FN Bocholt)
SPD-Politikerin Gerda Kieninger diskutierte mit dem Bocholter Fraunen-Netzwerk. (Foto: FN Bocholt)

Bocholter Frauen-Netzwerk auf Besuch im Düsseldorfer Landtag (Foto: FN)
Bocholter Frauen-Netzwerk auf Besuch im Düsseldorfer Landtag (Foto: FN)