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Münster,15.05.2013

Blicke auf die Welt – schräg, skeptisch, sinnlich
Lyrikertreffen: Abendlesung am 24. Mai mit Martynova, Kubin, Jiaxin, Bossong und Wagner / TanzTheater Münster begleitet

Münster .

(SMS) Mit Witz, Skepsis und Poesie richtet Olga Martynova die Welt auf neue Art ein: "Fort ist der Sommer gesegelt / auf unerwartetem Besen. / Fraß das untere Licht und stellte sich / als Schüssel voll Beeren ab auf dem Tisch." Die 1962 in Krasnojarsk/Sibirien geborene Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2012 stellt ihren eigenwilligen Blick auf die Dinge des Lebens in Münster vor. Sie eröffnet am Freitag, 24. Mai, im Kleinen Haus des Theaters Münster die erste Abendlesung des Lyrikertreffens 2013.

Zuvor stimmt um 20 Uhr das TanzTheater Münster auf einen Abend im Zeichen der Dichtkunst ein. In der Choreografie von Hans Henning Paar tanzen Sandra Guénin und Vladimir De Freitas Rosa Szenen aus Salomé von Oskar Wilde (Musik: Arvo Pärt "Fratres"): Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes.

Dem Ruf der Zikade in den Bergen bei Taipeh folgt später Wolfgang Kubin (geb. 1945) in seinem neuen Gedichtband. Er erzählt die alten Geschichten von Liebe und Tod neu, die sich in Hongkong, Seoul, Kuala Lumpur und Peking auf Konfuzius und Platon berufen - Welthaltigkeit und Reflexivität.

Nora Bossong (geb. 1982) beweist, wie gut höchste Sinnlichkeit und Wahrnehmungsschärfe zusammenpassen. Ihre Gedichte sind schräge Idyllen und märchenhafte Ausflüge in die Welt und die Geschichte.

In den zweiten Teil des Abends begleiten Ako Nakanome und Cornelius Mickel. Sie tanzen ein Duett aus "Macbeth" (Musik: Osvaldo Golijov "Tenebrae"): Machtwillen und Gewalt und die Sehnsucht nach Zuneigung und Liebe.

Zwei Autoren stellen sich daran anschließend vor. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit übersetzte Wang Jiaxin (geb. 1957) deutschsprachige Lyrik - unter anderem Paul Celan - ins Chinesische. In seinen eigenen, von Wolfgang Kubin übersetzten Gedichten verbirgt er nach eigenen Angaben Tiefe an der Oberfläche, in vielfältigen Bezügen gehen sie über den chinesischen Kulturkreis hinaus.

Jan Wagner (geb. 1971), der fünfte im Dichterbund, ist ein phantastischer Spieler. Er hat drei Poeten erfunden, die für ihn hemmungslos Elegien aufs Papier werfen, sich lustvoll in das Korsett der Anagrammdichtung schnüren oder in der handfesten Sprache eines Bauern schwelgen.

Die Abendlesung moderieren Hans-Jürgen Balmes (S. Fischer Verlag) und der künstlerische Leiter des Lyrikertreffens Hermann Wallmann.

Ein ausführliches Programmheft liegt vor in der Münster Information, Stadthaus 1; alle Informationen auch unter: www.lyrikertreffen.muenster.de


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