21. Mai 2013
Grefrath
Der Backes dampft wieder: Ab sofort gibt es im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen wieder backfrisches Dorenburg-Brot. Die Mitarbeiter backen immer mittwochs. „Ab 12 Uhr gibt es das Steinofenbrot im Tante-Emma-Laden auf dem Gelände", sagt Museumsleiterin Anke Wielebski. Ein Laib kostet drei Euro.
Backen hat am Niederrhein Tradition. Für das Mahlen des Korns waren die Familien auf den Müller angewiesen. Gewöhnlich aß man Schwarzbrot – das war lange haltbar. In der Regel heizten die Familien nur zweimal im Monat das Backhaus an. Nicht jeder Hof hatte einen eigenen Ofen.
Die Vorbereitungen begannen bereits am Vorabend mit dem Ansetzen des Brotteiges. Dazu benutzten die Niederrheiner große hölzerne Backmulden. „Den Herd stochten die Bäcker ebenfalls schon am Abend mit dicken Apfel- und Birnen-Ästen an, damit er die nötige Temperatur von 250 Grad Celsius erhielt“, sagt Anke Wielebski. Der Brotteig aus Roggenschrot, Salz, Sauerteig, warmem und kaltem Wasser sowie Mehl gärte über Nacht.
Die Männer kneteten den Teig mit Händen oder Füßen. Backen war oft Frauenarbeit. Mit einem so genannten Schöttel oder Schießer schoben die Bäckerinnen das Brot in den Ofen. Mit einem Rekelstecken entfernten sie die Asche des verbrannten Holzes. Anschließend wischte der Bäcker mit einem in Wasser getauchten Strohbesen nach. Drei Stunden blieb der Laib im Ofen.
Backtag war samstags, damit im Nachgang Sonntagsgebäck wie Weißbrot oder Plattenkuchen in den noch heißen Ofen konnte. Zudem benutzten die niederrheinischen Familien den noch warmen Ofen zum Obstdörren, Trocknen von feuchtem Getreide oder Erwärmen der Stecken, aus denen die Bauern Arbeitsgeräte wie Heugabeln und Rechen bogen.
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Brot
Zwei backfrische Dorenburg-Brote kommen aus dem aus dem Steinofen. Mittwochs backen die Mitarbeiter im historischen Backhaus im Niederrheinischen Freilichtmuseum. Das frische Brot gibt es ab 12 Uhr im Tante-Emma-Laden.
Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei
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