Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ ausgezeichnet Bundesingenieurkammer vergibt erstmals Würdigung an Bauwerk in NRW / Pumpwerk im Stadtteil Beeck war 1914 fertig gestellt worden
Duisburg,
24.05.2013 Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ ausgezeichnet Bundesingenieurkammer vergibt erstmals Würdigung an Bauwerk in NRW / Pumpwerk im Stadtteil Beeck war 1914 fertig gestellt worden
Knapp 100 Jahre alt ist das Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg-Beeck mittlerweile, doch mit seinem imposanten Kuppelbau mit 41 Metern bildet es bis heute ein bedeutendes Bauwerk der Region. Am Freitag (24. Mai) ist das Pumpwerk, das sich im Besitz der Emschergenossenschaft befindet, deshalb von der Bundesingenieurkammer als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ ausgezeichnet worden. Es ist die erste Auszeichnung dieser Art für ein Bauwerk in Nordrhein-Westfalen, vorgeschlagen hatte das Pumpwerk die Ingenieurkammer-Bau NRW.
Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, überbrachte die Würdigung. Das Bauwerk sei ein wichtiger Schritt zur Errichtung eines effektiven Kanalisationssystems und „ein erster Höhepunkt der wasserbaulichen Maßnahmen“ in der Region gewesen, erklärte Kammeyer. Gemeinsam mit NRW-Bauminister Michael Groschek, dem Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, und dem Präsidenten der Ingenieurkammer-Bau NRW, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, enthüllte er eine Ehrentafel an dem Gebäude. Zugleich erscheint im Rahmen einer Schriftenreihe zu den „Historischen Wahrzeichen der Ingenieurkunst“ eine Publikation zu dem Bauwerk.
Bei dem 1914 fertig gestellten Bauwerk handelt es sich um das älteste Pumpwerk der Emschergenossenschaft. Das Bauwerk wurde nach einem Entwurf des Architekten Alfred Fischer und des Bauingenieurs Ernst Mautner geplant und gebaut, einen wichtigen Anteil hatten bei der Umsetzung auch Mitarbeiter der einige Jahre zuvor gegründeten Emschergenossenschaft. Mit seinem imposanten Kuppeldach zählte das Pumpwerk zu den herausragenden Gebäuden seiner Zeit. Das Gebäude nimmt bereits die Sachlichkeit des Bauhaus-Stils der 1920er Jahre vorweg.
Minister Groschek: Pumpwerk ist „ein Beispiel höchster Ingenieurbaukunst“
NRW-Bauminister Michael Groschek erklärte anlässlich der Auszeichnung: „Das Pumpwerk Alte Emscher ist ein Beispiel höchster Ingenieurbaukunst. Technik und Schönheit, Funktion und Ästhetik stehen perfekt im Einklang. Die Emschergenossenschaft kann auf ihr ‚Historisches Wahrzeichen‘ ebenso stolz sein wie die Ingenieurkammern von Bund und NRW.“ Ministerialdirektor Dipl.-Ing. Günther Hoffmann vom Bundesbauministerium ergänzte: „Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung begrüßt das große Engagement der Bundesingenieurkammer, die seit 2007 die Auszeichnung ‚Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland' verleiht.“
Den „visionären Pioniergeist“ beim Bau des Pumpwerkes lobte der Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp. Das Gebäude sei ein „gutes Vorbild“ dafür, wie die Herausforderungen einer Gesellschaft durch technologische Lösungen zu bewältigen seien. Von dem Bauwerk habe die einheimische Bevölkerung enorm profitiert. Krankheiten wie Typhus, Ruhr und Cholera, unter denen die Region bis dahin immer wieder gelitten hatte, konnten durch seinen Betrieb ausgemerzt werden.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, unterstrich die besondere Bedeutung des Bauwerks für die Region: „Das Pumpwerk Duisburg Alte Emscher ist für die Emschergenossenschaft nicht nur ein technisch bedeutendes Baudenkmal. Es war das erste der mittlerweile mehr als 100 Pumpwerke im Emschergebiet – und was häufig vergessen wird: Das Pumpwerk ist kein stillgelegtes Industriedenkmal, sondern bis heute immer noch in Betrieb.“ Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, verwies darauf, dass das Pumpwerk nach seiner Vollendung um zwei Meter gesunken und dennoch „bis heute funktionsfähig“ sei.
Auszeichnung zum „Historischen Wahrzeichen“ wurde bereits zwölf Mal verliehen
Die Bundesingenieurkammer würdigt mit seiner Auszeichnung bedeutende Ingenieurbauwerke. Das Duisburger Pumpwerk ist das mittlerweile zwölfte Bauwerk, das ausgezeichnet wird. Die in Frage kommenden Bauwerke müssen sich in Deutschland befinden und älter als 50 Jahre sein.
Zu dem Duisburger Pumpwerk ist auch eine Publikation der Bundesingenieurkammer erschienen: Kierdorf, Alexander - Das Pumpwerk Alte Emscher Duisburg. 1. Aufl. Berlin: Bundesingenieurkammer 2013. 96 Seiten, 106 Abb., Englisch-Broschur, 9.80 Euro, ISBN 978-3-941867-11-6. Bestellungen oder Rezensionsexemplare bitte über info@bingk.de oder www.bingk.de/order-hw.
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