(pen) Grünes Licht für eine Verbraucherberatungsstelle im Ennepe-Ruhr-Kreis und 4,5 Millionen Euro für die Sanierung der Sporthallen an den Berufskollegs in Ennepetal, Hattingen und Witten - dies sind zwei Entscheidungen, die der Kreistag in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause getroffen hat.

Mit den Stimmen von SPD, Bündnis90/Die Grünen und Linken wurde die Kreisverwaltung beauftragt, für die nächsten fünf Jahre einen Kooperationsvertrag mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen abzuschließen, damit eine der letzten Lücken im landesweiten Beratungsstellennetz zu schließen und für die Bürger die Fahrt zu den bereits vorhandenen Angeboten in den Nachbarstädten Bochum, Dortmund, Essen, Hagen und Wuppertal überflüssig zu machen.

Noch völlig offen sind momentan die Standorte für den geplanten Haupt- und Nebensitz der Beratungsstelle. Die Kreisverwaltung hat, so der Beschluss, den Auftrag, mit interessierten kreisangehörigen Städten Verhandlungen über die Einrichtung zu führen. Klar ist: Der Einzugsbereich der Städte Witten, Wetter und Herdecke mit 150.000 Bürgern steht dem der Städte Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg mit 100.000 Einwohnern gegenüber. Ein Bereich soll die dauerhaft besetzte Hauptstelle, der andere die an zwei Tagen in der Woche geöffnete Nebenstelle erhalten. Erwartet wird, so die Mehrheit des Kreistages, dass sich die Standortkommune der Hauptstelle angemessen an den Kosten beteiligt. Hier kalkuliert der Kreis mit maximal 125.000 Euro pro Jahr für Personal- und Sachkosten sowie einmaligen Einrichtungskosten von 85.000 Euro. Bei dieser Rechnung ist eine 50prozentige Kostenübernahme durch das Land einkalkuliert.

Wann die Verbraucherberatungsstelle tatsächlich ihre Türen öffnen kann, ist derzeit noch nicht absehbar. Dies auch deshalb, informierte Landrat Dr. Arnim Brux die Kreistagsmitglieder, „weil sich die Hauptverwaltungsbeamten aller neun Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis aus finanziellen Gründen gegen die Einrichtung einer Verbraucherberatungsstelle ausgesprochen haben.“

Einstimmig machten die Kreistagsmitglieder den Weg für Investitionen in Millionenhöhe in die Sporthallen des Kreises an den drei Berufskollegs frei. Die Mittel sollen zwischen 2013 und 2017 genutzt werden, um in den Gebäuden aus den 1970/1980er Jahren unter anderem Beleuchtung und Dachabdichtungen, Brandmelder und Lüftungsanlagen, Duschwasserversorgung und Böden zu erneuern. Außerdem werden die Decken und Wände ballwufsicherer und schalldämpfender gestaltet. Im Einzelnen sind für Ennepetal 1,41 Millionen, für Hattingen 1,42 Millionen und für Witten 1,69 Millionen vorgesehen. Wann was wo in den nächsten fünf Jahren saniert wird, darüber informierte die Kreisverwaltung mit einem Zeitplan für die drei Standorte.

In Hattingen haben die Arbeiten am Dach und am so genannten Prallschutz in der Halle bereits begonnen. Um den hierfür eng gesteckten Zeitplan nicht zu gefährden und die Einschränkungen für den Schul- und Vereinssport auf den Sommer zu beschränken, verzichtete der Kreis auf eine mögliche Förderung von rund 17.000 Euro für die Beleuchtungsanlage. Dazu heißt es in der Vorlage: „Der frühzeitig gestellte Antrag beim Förderportal des Bundes wurde von dort mangels Personal bis heute nicht bearbeitet. Eine definitive Zusage zur Bewilligung oder ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn wurden nicht erteilt. Das Warten auf die verbindliche Förderzusage hätte die Ausschreibungen und die Bauarbeiten bis in den Spätherbst verzögert.“ Dies sei insbesondere für die in höheren Ligen spielenden Hattinger Handballmannschaften nicht zumutbar gewesen.