(pen) Wie Wirtschaft, Ausbildung und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen miteinander verzahnt werden können und wie alle Beteiligten davon profitieren, das haben Unternehmer aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis jetzt in Wetter-Volmarstein hautnah erlebt. Gastgeber des Business Breakfast war die Evangelische Stiftung Volmarstein, Vorstandsprecher Vorstandssprecher Jürgen Dittrich gab den Gästen einen Überblick über die Arbeit und das Leben in der Stiftung, Christoph Hoffmann, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereich Rehabilitation, informierte über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg und dem Berufsbildungswerk der Stiftung.
„Berufseinsteiger, die eine verzahnte Ausbildung absolvieren, zählen nicht nur doppelt für die so genannte Beschäftigungspflichtquote. Die Unternehmen müssen darüber hinaus weder die Kosten für die Ausbildungsvergütung noch für die Sozialversicherung übernehmen“, erklärte Hoffmann. Er nutzte die Gelegenheit, um auf verschiedene Förderprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen hinzuweisen, die es Wirtschaft und Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderungen beschäftigt sind, erleichtern, miteinander ins Gespräch und auch ins Geschäft zu kommen.
„Wir setzen dabei auf eine individuelle Betreuung und enge Abstimmung mit unseren Auftraggebern. Dies sind vor allem heimische Industrie- und Handwerksfirmen. Gemeinsam sorgen wir für Arbeitsplätze, die Menschen mit Behinderungen eine gesellschaftliche Teilhabe möglich machen“, stellte Andreas Barth, Leiter der Werkstatt, bei einem Rundgang mit den Gästen heraus. Besonders erfreut nahm er zur Kenntnis, dass ein Teilnehmer einen bereits ausgefüllten Vertrag für einen Außenarbeitsplatz mit zum Business Breakfast gebracht hatte.
In Volmarstein sowie in einer Zweigwerkstatt in Hagen-Berchum sind momentan knapp 250 Körperbehinderte beschäftigt. Die Tätigkeiten liegen in den Bereichen Kabelkonfektion, Kabelmontage, Verpackung, Kleinmontage, industrielle Dienstleistungen und Metallverarbeitung. „In Nordrhein-Westfalen“, ordnete Barth die Zahl ein, „sind rund 62.500 Menschen mit Behinderungen in Werkstätten beschäftigt. Dazu gibt es noch gut 2.600 so genannte Außenarbeitsplätze.“
Stichwort Business Breakfast
Wie immer in den letzten Jahren wurde das Angebot der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, an die Unternehmer sich noch vor Beginn des Bürotages über interessante Projekte in anderen Unternehmen zu informieren und Impulse zur Nachahmung im eigenen Betrieb mitzunehmen, sehr gut angenommen. „Der Beginn um 7.45 Uhr sowie die überschaubare Dauer von gut einer Stunde macht es Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung natürlich auch leichter, einen Platz in ihrem häufig randvollen Terminkalender zu finden“, berichtet Organisatorin Brigitte Drees. Erfreulich ist für sie auch die Bereitschaft der Unternehmen, ihre Türen zu öffnen und als Gastgeber des Business Breakfast aufzutreten.