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Münster, 26.09.2013

Das unbekannte Münster – Fotos von 1950 bis 1965
Trümmer und Wiederaufbau / Unübliche Bildmotive / Unveröffentlichte Aufnahmen privater Leihgeber

Münster. (SMS) Das Stadtmuseum Münster zeigt in der Ausstellung "Das unbekannte Münster – Fotos von 1950 bis 1965" Aufnahmen abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten. Heute weitgehend unbekannte Ansichten halten Zerstörung, Wiederaufbau und das neu entstehende Münster fest. Bislang unveröffentlichte Fotos privater Leihgeberinnen und Leihgeber ergänzen die Aufnahmen des Pressefotografen Willi Hänscheid aus dem Archiv des Stadtmuseums, die die Grundlage der Fotoausstellung bilden. Bei Sichtung der Fotosammlung Hänscheid, der jahrzehntelang das münstersche Tagesgeschehen fotodokumentarisch festhielt, fielen immer wieder Bilder auf, die schwer zu identifizieren waren. Die Ausstellungsmacher Dr. Axel Schollmeier und Regine Schiel haben aus den mehreren hunderttausend (!) Fotos rund 140 solcher Motive für die Ausstellung ausgewählt. Aktuelle Vergleichsansichten machen die Präsentation besonders spannend: Viele Gebäude und Straßenzüge aus den Jahren des Wiederaufbaus haben heute ein völlig anderes Aussehen.

Unübliche Bildmotive

Die Ausstellung präsentiert nicht nur Aufnahmen aus der Innenstadt, sondern auch Fotos, die außerhalb des Promenadenrings gemacht wurden. Unübliche Bildmotive von Trümmergrundstücken, Hinterhöfen oder Baracken zeigen Münster jenseits des schon wieder aufgebauten Prinzipalmarktes.

Nie waren die Veränderungen im Stadtbild Münsters so umfangreich und tiefgreifend wie durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. 1945 ist die Innenstadt Münsters fast vollständig zerstört. Wenn auch der Prinzipalmarkt erstaunlich schnell wieder aufgebaut war, gab es in den 1950er Jahren auch im Zentrum noch viele Baustellen und zahlreiche große Lücken im Stadtbild; neben Kriegsruinen wurden Neubauten errichtet.

In den 1960er Jahren entstanden in den damaligen Randgebieten der Stadt ganze Siedlungen wie die Aaseestadt oder fast ganz neue Stadtteile wie Coerde. Die Gebäude standen der Not der Zeit gehorchend meist unter dem Gebot der Einfachheit und Zweckmäßigkeit. Was damals begehrter moderner Wohnraum war, erscheint heute oft einförmig und trist.

Standortbestimmung

Das größte Problem der Ausstellungsmacher bestand darin, Standort und Blickrichtung des Fotografen zu erschließen. Manchmal halfen Kirchtürme oder markante Gebäude bei der genauen Lokalisierung. Auch historische Pläne, Luftbilder und Karten des Vermessungs- und Katasteramts der 1950er und 1960er Jahre, Adressbücher oder die Tageszeitungen dienten als Hilfsmittel. Hin und wieder gab der überlieferte Wohnort des Fotografen vage Hinweise. Oder die ersten Bewohner der neu errichteten Wohngebäude dokumentierten die Entstehung ihrer Häuser und auf diese Weise auch die Veränderung der jeweiligen Umgebung.

Die Ausstellung "Das unbekannte Münster – Fotos von 1950 bis 1965" ist bis zum 26. April 2014 im Stadtmuseum Münster zu sehen. Zu der Ausstellung erscheint ein Bildband zum Preis von 16,80 Euro. Zusätzlich zur Ausstellung hat das Stadtmuseum Münster den kaum bekannten Bildstadtplan Münsters aus dem Jahr 1952 neu aufgelegt, der Zerstörung und Wiederaufbau zu diesem Zeitpunkt dokumentiert. Der Plan ist exklusiv im Museumsshop zum Preis von 15 Euro erhältlich.

Fotos:

  • Das Foto zeigt eine Straßenecke mitten in Münsters Innenstadt um 1954. Von einem Trümmergrundstück an der Schützenstraße Ecke Krumme Straße blickte der Fotograf in Richtung Aegidiistraße, deren bebaute Westseite im Hintergrund zu erkennen ist. Links ist hinter den Bäumen die Ruine der Ignatiuskirche zu sehen, rechts im Hintergrund die Ruine des Neubaus der Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit den Überresten des Erweiterungsbaus davor. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Das Foto vom Buddenturm wurde in der Bergstraße aufgenommen. Dieser Blick in Richtung Münzstraße zeigt ihren alten Zustand um 1958 vor dem Ausbau der neuen Straßenführung zwischen Mauritztor und Neutor. Am Geländer neben der Straße ist noch die alte Aabrücke zwischen der Schlaunstraße und der Magdalenenstraße zu erkennen. Auf der rechten Seite ist bereits das 1957 begonnene Wohnheim für evangelische Studentinnen und Studenten zu sehen. Foto: Stadtmuseum Münster, Sammlung Willi Hänscheid. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Diese Szene wurde mitten in Münster Anfang 1958 aufgenommen. Die Aufnahme zeigt einen Blick von der Klemensstraße in Richtung Clemenskirche, die auf der rechten Straßenseite im Hintergrund zu erkennen ist. Davor befinden sich erhaltene Teile des alten Clemensklosters, in denen damals noch Ämter der Stadtverwaltung untergebracht waren. Links auf dem Foto sieht man den Beginn der Bauarbeiten für das neue Karstadt-Kaufhaus. Foto: Stadtmuseum Münster, Sammlung Willi Hänscheid. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Von 1953 bis Ende der 1950er Jahre lag der Betrieb des Mechanikermeisters Josef Lorenz auf dem Gelände schräg gegenüber der damaligen Kreissparkasse (heute Picasso Museum) an der Königsstraße. Das Foto hat Frau Eleonora Schulz zur Verfügung gestellt, der Fotograf heißt Gisbert Lorenz. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Wiederzuerkennen ist nur der alte Stadthausturm. Die Aufnahme ist an der Abzweigung der Stubengasse von der Klemensstraße mit Blickrichtung Prinzipalmarkt aufgenommen worden. Die an der Klemensstraße liegenden Trümmer des im Krieg zerstörten alten Stadthauses wurden 1955 geräumt. Da mit dem Neubau der Stadtverwaltung noch nicht begonnen worden war, muss das Foto kurze Zeit später entstanden sein. Das Foto hat Oda Streitenfeld zur Verfügung gestellt, der Fotograf heißt Konrad Kehrl. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.



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Unbekanntes Münster - Schützenstraße

Unbekanntes Münster - Stadthausturm

Unbekanntes Münster - Buddenturm

Unbekanntes Münster - Klemensstraße

Unbekanntes Münster - Königsstraße

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Herausgeberin:
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