Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 10. Oktober 2013

Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard trug sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein

Nobelpreisträgerin zu Gast im Magdeburger Rathaus

Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfing heute im Alten Rathaus die Trägerin des Nobelpreises für Medizin und Psychologie, Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard. Während ihres Besuches im Alten Rathaus trug sich die Biologin in das Goldene Buch der Landeshauptstat Magdeburg ein. Als Präsent nahm die gebürtige Heyrothsbergerin ein Buch über die 1200‑jährige Geschichte Magdeburgs und eine Rathausmünze entgegen.

 

Christiane Nüsslein-Volhard wurde am 20. Oktober 1942 in Heyrothsberge bei Magdeburg geboren. Sie studierte zunächst in Frankfurt Biologie, Chemie und Physik, bevor sie 1964 in den soeben eingerichteten ersten deutschen Studiengang für Biochemie nach Tübingen wechselte. Diplom 1968 und Promotion 1973 erfolgten ebenfalls in Tübingen, wo sie ab 1969 im Max-Planck-Institut für Virusforschung arbeitete. Nach Forschungsaufenthalten in Basel und Freiburg erfolgte 1978 der Wechsel an das Heidelberger Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), an dem sie zusammen mit Eric Wieschaus die später mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Experimente an der Drosophila durchführte. 1981 kehrte sie als Leiterin einer selbständigen Arbeitsgruppe am Friedrich-Miescher-Laboratorium an ihren Studienort Tübingen zurück, wo sie seit April 1985 das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie leitet.

 

1995 erhielt Nüsslein-Volhard zusammen mit zwei amerikanischen Kollegen als erste deutsche Wissenschaftlerin den Nobelpreis für Medizin "für ihre grundlegenden Erkenntnisse über die genetische Steuerung der Embryonalentwicklung". Den Forschern gelang der Nachweis dafür, wie Gene den Körperbau beeinflussen.

 

Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter der Leibnizpreis der DFG und das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik sowie inzwischen fünf Ehrendoktortitel (Princeton, Harvard, Utrecht, Freiburg und München) zieren die Vita der Nobelpreisträgerin.

 

Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es während der Amtszeit von Oberbürgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein.

 

Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.

 

Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Waigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.

 

Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die ehemalige Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde, Reinhold Krampitz, Rainer Löhr, Martin Hoffmann, Gerhard Heinl, Johannes Rink, Eberhard Seifert, Hans-Werner Brüning, Gerald Grünert und Walter Meinecke, der Ehrenortschaftsrat Adolf Lingener sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.

 

In den vergangenen Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg, der Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich, Sven Ottke, Arthur Abraham und Robert Stieglitz sowie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Theo Zwanziger geehrt.




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