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Kreistag verabschiedet Integrationskonzept

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10. Dezember 2013
Kreistag verabschiedet Integrationskonzept

„Die Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern ist für uns eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Bereicherung. Gleichzeitig ist natürlich das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen nicht immer frei von Spannungen und Konflikten. Mehr denn je sind tragfähige und nachhaltige Strukturen gefragt, um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu gestalten. Grundlegende Ideen und konkrete Ansätze dafür, was wir ins Rollen bringen müssen, finden sich im Integrationskonzept für den Ennepe-Ruhr-Kreis.“ Für Landrat Dr. Arnim Brux liefern die jetzt vom Kreistag verabschiedeten 48 Seiten für die nächsten Jahre wesentliche Grundlagen, um Integration an Ennepe und Ruhr erfolgreich zu gestalten. Das deutliche Votum der Kreistagsmitglieder unterstreiche: „Gemeinsames Ziel ist es, die politischen und gesellschaftlichen Teilhabechancen von Migranten zu verbessern.“

Bereits auf den ersten Seiten unterstreicht die vom Kommunalen Integrationszentrum, das bei der Kreisverwaltung angesiedelt ist, zusammengestellte Auswahl von Daten und Fakten, wie wichtig diese Zielsetzung ist. Von den rund 326.000 Einwohnern im Ennepe-Ruhr-Kreis haben 63.620 Menschen einen Migrationshintergrund. Das ist jeder Fünfte zwischen Breckerfeld und Hattingen, Wetter (Ruhr) und Schwelm. „Unsere Auswertung hat beim Vergleich Kreis/Land zwar eine leicht höhere Quote bei den Abiturienten, eine deutlich geringere Quote bei den Schulabgängern ohne Abschluss sowie einen signifikant höheren Anteil Auszubildender an der ausländischen Bevölkerung ergeben, dennoch gibt es in Kreis, Land und Bund gleiche Grundsatzprobleme“, berichtet Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Als Beispiele nennt sie den bei Ausländern doppelt so hohen Anteil an Schulabgängern ohne Abschluss sowie eine große Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und Hartz IV, Kinderarmut und Altersarmut.

Nachdem der Kreistag das Kommunale Integrationszentrum vor gut einen Jahr auf den Weg gebracht hatte, haben sich im Rahmen von vier Workshops und einer Bildungs- und Integrationskonferenz mehr als 200 Akteure aus allen Bereichen der Integrationsarbeit mit ihren Ideen und Vorstellungen eingebracht. „Es ist uns gelungen, einen transparenten und offenen Prozess zu gestalten, in dem alle Beteiligten sich ernst genommen fühlten”, so Arslanbenzer.
Die bekannten Daten und Fakten sowie die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse und Erkenntnisse haben dazu geführt, dass im Integrationskonzept sieben Leitthemen und vier Handlungsfelder benannt werden. Als Leitthemen genannt werden unter anderen „Chancengleichheit“, „Wertschätzung der Vielfalt“, „Interkulturelle Öffnung“ sowie gesellschaftliche und politische Partizipation“. Handlungsfelder sind „Bildung und Sprachförderung“ „Gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Kultur“, „Gesundheit und Pflege“ und „Arbeit und Wirtschaft“.

Neben Zielen werden auch eine Vielzahl konkreter Vorhaben und Vorschläge von Workshopteilnehmern aufgeführt. Dazu zählt die mehrsprachige Information über das deutsche Bildungssystem ebenso wie Fortbildungen zum Thema interkulturelles Erziehen, Lernen und Lehren, eine auf Migranten besser zugeschnittene Altenpflege ebenso wie der Ausbau der Willkommenskultur, die Wissensvermittlung über Ausbildungs- und Berufsangebote ebenso wie das Aufzeigen der Vorteile von Ausbildungsplätzen in Richtung der Arbeitgeber mit Migrationshintergrund.

Zwei Dinge hebt der Landrat besonders hervor: „Nichts im Integrationskonzept ist für Ewigkeit festgeschrieben, es muss vielmehr von allen Beteiligten engagiert fortgeschrieben werden. Und: Es kann nicht darum gehen, bestehende Integrationsangebote der Städte zu ersetzen, vielmehr sind diese aufzugreifen zu ergänzen und zu vernetzen. Hierfür bietet das Konzept den Orientierungsrahmen.“

Im Internet ist das Integrationskonzept unter www.en-kreis.de zu finden.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

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Lale Arslanbenzer (dritte von links) übergab Landrat Dr. Arnim Brux zusammen mit dem gesamten Team des Kommunalen Integrationszentrums das jetzt vom Kreistag verabschiedete Konzept/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de