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Brücke auf Standsicherheit überprüftViersen/Dortmund,
03.02.2014
Den Baugrund erkunden und dessen Standsicherheit für den Neubau einer Eisenbahnüberführung überprüfen. Diese Aufgabe hat das Grundbauinstitut Biedebach aus Dortmund beim Bau einer Eisenbahnbrücke am Bahnhof im niederrheinischen Viersen übernommen. Weil während des Neubaus der Schienenverkehr nicht beeinträchtigt werden sollte, entschied sich die Deutsche Bahn AG für das sogenannte Schwellenersatzträgerverfahren, bei dem der Bahnverkehr trotz der Bauarbeiten fortgesetzt wird. Dabei wurde das neue Brückenbauwerk neben dem Bahnkörper erstellt und anschließend unter die bestehenden Gleise geschoben. Da das Projekt auf besondere Weise die Leistungen von Ingenieuren vorführt, erhielt es von der Ingenieurkammer-Bau NRW jetzt einen Fachpreis.
Die Ingenieurkammer zeichnete das Vorhaben im Bereich „Nutzungsoptimierte Abläufe“ aus. Das Projekt zeigt nach Ansicht einer Fachjury vorbildlich, wie spezielle Herausforderungen mit ingenieurtechnischer Cleverness und Kreativität gelöst werden können. Das Vorhaben ist eines von etwa 70, mit denen sich Ingenieure anlässlich eines Projekt-Wettbewerbs zum 20-jährigen Bestehen der IK-Bau NRW im Jahr 2014 präsentieren. Die Öffentlichkeit kann im Internet unter http://www.projektwettbewerb.ikbaunrw.de über alle Vorhaben abstimmen. Der Wettbewerb der IK-Bau NRW dauert noch bis November.
„Bei der Baugrunderkundung haben wir in der Gründungsebene der Verschubbleche gewachsene, mitteldicht gelagerte und damit ausreichend tragfähige Sande angetroffen“, sagt Diplom-Ingenieur Siegmar Biedebach. Seit 2011 hatte sein Ingenieurbüro während der Arbeiten den Baugrund immer wieder auf seine Standsicherheit überprüft und die geotechnische Beratung durchgeführt.
Das neue Bauwerk entstand nördlich der fünf vorhandenen Gleise. Als während des Verschubs gering tragfähig bindige Böden entdeckt wurden, wurde der betroffene Bodenbereich gegen Kiessand ausgetauscht. „Dadurch konnten unzulässige Setzungen und damit Schäden an den Gleisen vermieden werden“, erklärt Biedebach.
Zwischen Anfang und Mitte Juni 2013 wurde die neue Eisenbahnüberführung dann innerhalb von zehn Tagen an ihren endgültigen Platz transportiert. Das Bauwerk wurde mit Hilfe von Hydraulikzylindern unter die Schwellenersatzträger geschoben. Als Widerlager für die Pressen diente eine Spundwand, die durch eine Bodenaufschüttung hinterfüllt wurde. In 45 Takten konnten das Vorhaben wie geplant umgesetzt werden. Siegmar Biedebach und sein Team überwachten auch diesen Prozess. Michael BossePressesprecher Ingenieurkammer-Bau NRW Zollhof 2 40211 Düsseldorf Tel. 0211-130 67 132 Fax 0211-130 67 150 Mobil 0170-6341750 E-Mail bosse@ikbaunrw.de Die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen (IK-Bau NRW) ist die berufsständische Selbstverwaltung und Interessenvertretung der im Bauwesen tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen. Mit mehr als 10.000 Mitgliedern ist sie die mitgliederstärkste Ingenieurkammer in Deutschland. |