„Hat unsere Region Zukunft?“

14.03.2014 | Herten

Forum „Wirtschaft im Kontakt“ in der Willy-Brandt-Schule

Wo steht die Region Emscher-Lippe wirtschaftlich? Welche Perspektiven gibt es für die Zukunft? Das waren die zentralen Fragen des Forums „Wirtschaft im Kontakt“, das am Mittwoch, 12. März, in der Willy-Brandt-Schule in Herten stattfand. Unter Leitung von Peter Schnepper, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen diskutierten die rund 100 Teilnehmer intensiv.

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und der Schulleiter der Willy-Brandt-Schule Rainer Pawliczek begrüßten die Anwesenden. Uli Paetzel warf dabei die Frage auf: „Hat unsere Region überhaupt Zukunft?“. Diese beantwortete er direkt mit einem ausdrücklichen „Ja“. Am Beispiel der Willy-Brandt-Schule machte er die enge Verbindung von Bildungseinrichtungen und Unternehmen in Herten deutlich. Seit 2012 ist die Realschule am Paschenberg Trägerin des Gütesiegels „MINT-Schule NRW“, setzt also einen besonderen Schwerpunkt auf die naturwissenschaftliche Bildung und kooperiert in diesem Zusammenhang u.a. mit der Hertener Firma Zeller Kälte- und Klimatechnik. Auch Schulleiter Rainer Pawliczek betonte die Rolle der Schule und verwies auf die Zusammenarbeit mit der rebeq, als Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft. Hier gestalten Schüler der Willy-Brandt-Schule, innerhalb einer Projektarbeit Modelle des ehemaligen Bergwerks Schlägel und Eisen, die nach Abschluss der Arbeiten auf dem neu gestalteten Gelände ausgestellt werden.

„Die Region kann diese Probleme nicht alleine lösen!“

Die Veranstaltung begann mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Bodo Risch, ebenfalls von der IHK Nord-Westfalen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region Emscher-Lippe und des Münsterlandes seien über Jahre hinweg fast identisch verlaufen. Seit nun mehr drei Jahren gäbe es jedoch eine große Schere zwischen den Regionen. Als einen Grund nannte Bodo Risch den Energieverbrauch und die steigenden Energiepreise.

Diese seien, so Bodo Risch, gewichtige Gründe für die wirtschaftlichen Probleme der noch immer industriell geprägten Region Emscher-Lippe. Der Kreis Recklinghausen verbraucht zusammen mit den Städten Gelsenkirchen und Bottrop mehr als drei Mal so viel Energie wie das gesamte Münsterland. Außerdem verlöre vor allem der Kreis Recklinghausen immer mehr Facharbeiter durch Abwanderung, während die Stadt Münster immer noch Einwohner hinzugewinnen würde. Um diese Entwicklung zu stoppen, müsse man die vorhandene industrielle Basis sichern, kommunale Zusammenarbeit stärken und Existenzgründungen mehr fördern.  Vor allem Letztere seien in Deutschland enorm schwer, weshalb Bodo Risch in seinem Vortrag auch die Landesregierung in die Pflicht nahm: „Die Region kann diese Probleme nicht alleine lösen!“

Im Anschluss befragte Peter Schnepper drei Unternehmer. Neben Magnus Kirsch von Pflegeeinrichtungen Kirsch und dem Recklinghäuser Spediteur Norbert Redemann nahm auch Achim Zeller an der Diskussion teil. Dieser betonte die Wichtigkeit der Ausbildung junger Menschen: „Technikbegeisterte Jugendliche haben die Ausbildung zum Klimaanlagenbauer in der Regel nicht auf ihrer Liste.“ Aus diesem Grunde sei es wichtig, früh an Schulen präsent zu sein, weshalb sein Unternehmen seit einigen Jahren mit der Willy-Brandt-Schule zusammenarbeite. Der Erfolg gäbe im Recht: „In diesem Jahr haben wir alle Ausbildungsplätze besetzt“, so Zeller.

Pressekontakt: Pressestelle, Tobias Heubach (Praktikant), Tel: 0 23 66 / 303 393, Mail: pressestelle@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Wirtschaft im Kontakt 2014: Prof. Bodo Risch

Wirtschaft im Kontakt 2014: Uli Paetzel

Wirtschaft im Kontakt 2014: Talkrunde