Stadt Kassel Logo Internet


Kassel wird bunter – Seltene Bäume zukünftig nicht nur im Botanischen Garten

05. Mai 2014. Nicht nur durch die vom Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel angelegten Blühstreifen wird das Erscheinungsbild der Stadt immer vielfältiger, auch die regelmäßig im Frühjahr und Herbst gepflanzten Straßen- und Parkbäume tragen dazu bei, dass Kassel seinen grünen Charakter behält. Allein in diesem Frühjahr werden vom Umwelt- und Gartenamt sowie dem Straßenverkehrs- und Tiefbauamt über 200 neue Bäume gepflanzt.

Dabei wird der Anteil traditioneller Baumarten stetig geringer, denn die typischen Straßenbäume wie Linde, Kastanie, Ahorn, Esche und Eiche sind den Stressbelastungen der innerstädtischen Standorte immer weniger gewachsen. Neben Bodenverdichtungen und durch Leitungsverlegungen knapperen Raum für die Wurzeln leiden die einheimischen Arten zusätzlich unter den Auswirkungen des Klimawandels. Ausbleibende oder zu geringe Niederschlagsmengen sind auch im Winter ein Problem für die Bäume. Diese machen sich dann im Sommer bemerkbar. Oft sind die Auswirkungen auch erst später und nur für Fachleute erkennbar, denn Bäume sterben langsam.

Das größte Problem des Klimawandels ist jedoch insbesondere der in den Sommermonaten ausbleibende Regen. In den vergangenen Jahren gab es auch in Kassel regelmäßig eine negative Niederschlagsbilanz bezogen auf die üblichen durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Hinzu kommt, dass bei den üblichen sommerlichen Starkregen- und Gewitterereignissen sehr viel Wasser oberflächlich abfließt und den Bäumen dann ebenfalls nicht zur Verfügung steht. Schäden durch Trockenstress treten an den Stadtbäumen inzwischen verbreitet auf, und dies auch an gut eingewachsenen Altbäumen.

Bedingt durch den Klimawandel treten zudem neue Krankheiten und Schädlinge auf. Der Eichenprozessionsspinner befällt vor allem einheimische Stiel-Eichen, ein Schädling, den es in Kassel noch nicht gibt, der aber stetig von Süden nach Norden wandert und im Rhein-Main-Gebiet bereits massive Schäden verursacht. Die als Stadtbäume beliebten Platanen werden von der Massaria-Krankheit befallen, die zum spontanen Abbruch starker Äste führen kann und einen zusätzlichen Aufwand bei der Baumkontrolle bedeutet. Eschen werden inzwischen auch im Wald vom Eschentriebsterben geschädigt, auch hier droht die Entwicklung von Totholz beziehungsweise das komplette Absterben der Bäume.

Wie bereits in anderen Städten werden aus diesen Gründen auch in Kassel verstärkt fremdländischen Baumarten gepflanzt, die den genannten Belastungen besser Stand halten. Das Erscheinungsbild der Stadt wird dadurch in Zukunft vielfältiger, bunter und hier und da vielleicht sogar ein Hauch mediterraner, denn die neuen Baumarten fallen oft durch ungewöhnliche Blütenfarben oder Blütenzeitpunkte auf. Der unter anderem in der Mauerstraße gepflanzte Blauglockenbaum zum Beispiel blüht im April mit großen, leuchtend blauen Blütenständen und hat im Sommer sehr große, üppige Blätter. Die unter anderem in der Mittelgasse mit zwei Exemplaren vertretene Blasenesche blüht im Hochsommer mit auffälligen, 30 Zentimeter hohen Blütenrispen und schmückt sich im Herbst mit lampionartigen Fruchtständen. Die an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gepflanzte Duft-Esche blüht über Wochen im Hochsommer, zieht magisch Bienen an und hat im Herbst sehr attraktive, doldenartige Samenstände.

Weitere exotische Baumpflanzungen existieren zum Beispiel in der Sickingenstraße (Australischer Zürgelbaum), Bürgermeister-Brunner-Straße (Japanischer Schnurbaum), Holländischen Straße (Hopfenbuche), Georg-Thöne-Straße (Amerikanischer Amberbaum). In Wolfsanger führt eine ganze Allee mit 60 aus dem Kaukasus stammenden und sehr trockenheitsverträglichen Weidenblättrigen Birnen aus dem Stadtteil in die umgebende Landschaft.

Bedingt durch den Klimawandel werden zukünftig andere, neuartige Bäume unsere Städte prägen. Viele Baumschulen züchten bereits sogenannte „Klimabäume“, die den neuen Anforderungen besser gewachsen sein sollen. In Kassel werden vom Umwelt- und Gartenamt die Erfahrungen aus dem eigenen und anderen Botanischen Gärten sowie intensive Kontakte zu Baumschulen und der Universität genutzt, um schon jetzt die Weichen für ein auch in Zukunft grünes Stadtbild zu stellen.



Stadt Kassel
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Rathaus / Obere Königsstraße 8
34112 Kassel

Telefon: 0561 / 787-1231 oder 0561 / 787-1232
Telefax: 0561 / 787-87
E-Mail: presse@kassel.de

Pressesprecher Ingo Happel-Emrich
Pressesprecherin Petra Bohnenkamp

Kassel und die Region im Internet: www.kassel.de
Die Stadtverwaltung im Internet: www.stadt-kassel.de

presse-service.de Die Pressestelle der documenta-Stadt Kassel ist Mitglied bei www.presse-service.de. Dort können Sie auch Mitteilungen weiterer Pressestellen abonnieren, Ihr Interessenprofil verwalten oder sich ganz aus dem Verteiler löschen.


Seite schließen