(pen) „Keine Sorgen trotz Immobilienleerstand?!“ - Dieser Frage widmete sich Karsten Linde beim Maklerstammtisch Ennepe-Ruhr. Linde ist Mitarbeiter von Camelot Deutschland. Das Unternehmen gilt als führend im Bereich des professionellen Leerstandsmanagements und bewacht und verwaltet leer stehende Gebäude für Zeiträume von einigen Tagen bis zu mehreren Jahren. „In den letzten 20 Jahren haben wir unsere Aktivitäten von den Niederlanden aus Schritt für Schritt ausgeweitet, seit 2010 sind wir auch in Deutschland präsent. Heute schützen wir mit innovativen Konzepten und maßgeschneiderten Lösungen im Auftrag von Gemeinden und Behörden, Privateigentümern und Bauunternehmen europaweit Büros, Kirchen und Krankenhäuser aber auch Schlösser vor Sachbeschädigung, Vandalismus und Einbruch“, erläuterte Linde den zehn teilnehmenden Maklern. Organisiert worden war das Treffen von der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr.
Insbesondere über die von Camelot in Deutschland eingeführte „Hauswächter“ Methode haben die Medien in den letzten Monaten verstärkt berichtet. Der Ansatz: Die „Hauswächter“ ziehen in leer stehende Immobilien ein, nutzen sie als Wohn- oder Arbeitsraum und schützen mit ihrer Präsenz das Gebäude solange, bis feststeht, wie und wer es weiternutzt. Weiterer Vorteil für die Eigentümer der Immobilie: Im Vergleich zu einem Rund-um-die-Uhr Schutz durch Wachdienste oder Kameras zahlen sie für „Hauswächter“ deutlich weniger. „Aus einem monatlich fast fünfstelligen Betrag kann ein mittlerer dreistelliger werden“, führte Linde aus.
Die Hauptgründe, warum sich Menschen als ´Hauswächter´ bewerben, sind zum einen die geringen Kosten, die sie für eine häufig üppige Zahl von Quadratmetern Wohnfläche zahlen müssen. Zum anderen die Möglichkeit, an ungewöhnlichen Orten zu wohnen. „Allerdings machen wir auch klare Vorgaben. Dazu zählen Verbote für Tapezieren und Tiere, Kinder und Kerzen, Besuche von mehr als zehn Personen und Rauchen. Außerdem behalten wir uns unangemeldete Kontrollen vor und wer länger als drei Tage weg ist, muss sich abmelden“, skizziert Linde die Spielregeln. Und: Findet sich eine neue Nutzung muss der „Hauswächter“ ohne wenn und aber innerhalb von vier Wochen ausziehen. Möglich ist das, weil die Parteien keinen Mietvertrag abschließen sondern eine Gebrauchsüberlassung vereinbaren.
„Wir würden uns freuen, wenn auch bald an dem einen oder anderen Gebäude im Ennepe-Ruhr-Kreis der Hinweis ´Bewacht durch Bewohnen´ zu finden wäre“, warb Linde bei den teilnehmenden Maklern für das Konzept „Hauswächter“.
„Die Diskussion hat gezeigt: Die Makler im Ennepe-Ruhr-Kreis sind gegenüber modernen Modellen des Leerstandsmanagements sehr aufgeschlossen“, zog Dieter Wagner von der EN-Agentur ein zufriedenes Fazit der Veranstaltung. Gleichzeitig kündigte er weitere Maklerstammtische an. „Das Interesse an Austausch und Vernetzung untereinander ist vorhanden, wir werden uns daher im Herbst wieder treffen.“
Stichwort EN-Agentur
Seit 1996 unterstützt die EN-Agentur mit Sitz in Hattingen die Arbeit der örtlichen Wirtschaftsförderungen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sie ist Dienstleister für Unternehmen, bearbeitet gemeinsam mit Partnern strategische Vorhaben und vermarktet die Region nach Außen. Die Arbeit der Agentur erstreckt sich im Einzelnen auf die Schwerpunkte Wirtschaftsförderung, Tourismusförderung und Regionalmarketing sowie Energieeffizienz und Klimaschutz. Internet: www.en-agentur.de.