(pen) Um die Verkehrsplanung im Ennepe-Ruhr-Kreis bürgerorientiert und vorausschauend gestalten zu können, haben die Kreisverwaltung und die neun kreisangehörigen Städte vor gut vier Wochen eine repräsentative Umfrage auf den Weg gebracht. Der Versand erfolgte und erfolgt zeitlich versetzt in drei Etappen. Zwei sind bereits bewältigt, die letzte steht unmittelbar bevor. In Zahlen ausgedrückt: Bisher wurden über 20.000 Haushalte angeschrieben, weitere 11.000 werden die Unterlagen in der nächsten Woche in ihren Briefkästen finden.
„Der bisherige Rücklauf ausgefüllter Fragebögen und Wegeprotokolle zeigt uns: Die Bürger haben die Möglichkeit, sich direkt in verkehrsplanerische Überlegungen einzubringen, erkannt und nutzen sie“, zieht Projektleiter Jürgen Tannenfels eine positive Zwischenbilanz. Gleichzeitig erinnert er alle per Zufallsstichprobe ausgewählten Teilnehmer daran, dass die Erhebungsphase noch bis Ende Juni läuft. „Bis dahin können die Mitglieder aller beteiligten 33.000 Haushalte ihre Angaben noch zurückschicken. Auch wenn es Zeit kostet, lohnt sich das Ausfüllen. Jede Antwort macht die Umfrage nicht nur repräsentativer und zuverlässiger sondern für uns auch wertvoller.“
„Ihre Antworten sind gefragt!“ - dies gilt für einen Haushaltsfragebogen sowie für Fragebögen für jede Person, die im Haushalt lebt und für personenbezogene Wegeprotokolle. „Mit Blick auf den Haushalt sind wir unter anderem daran interessiert, welche und wie viele Fahrzeuge vorhanden sind, wie alt die Mitglieder des Haushalt sind und ob sie eine Beschäftigung haben. Ebenfalls gefragt wird nach der Entfernung zur nächsten Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels“, erläutert Tannenfels.
Individueller wird es auf dem Personenfragebogen. Thematisiert werden Führerschein ja/nein, Verfügbarkeit eines PKW, Besitz einer Zeitkarte für Bus und Bahn, die Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsplatz, die Nutzungshäufigkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel und eine Bewertung dieser. Zudem bietet eine offen formulierte Frage Platz für Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Kritik. Möglich sind beispielsweise Hinweise auf unzureichende Busverbindungen oder fehlende Radwege.
Detailangaben verlangt das Wegeprotokoll. „Hier geht es darum, für einen von uns vorgegebenen Tag genau festzuhalten, welche Wege von den Haushaltsmitgliedern ab sechs Jahren zurückgelegt worden sind. Dokumentiert werden Start- und Zielorte, die benutzten Verkehrsmittel und der Zweck des jeweiligen Weges“, so Tannenfels. Übrigens: Auch Personen, die an „ihrem“ Stichtag wenig oder gar nicht unterwegs waren, sollen sich beteiligen, auch ihre Meinung ist für die Initiatoren der Umfrage von großem Interesse.
Ab Juli wird alles anonym ausgewertet. Die gewonnenen Daten sollen zum einen zuverlässige Informationen liefern, in welcher Form die Verkehrsinfrastruktur von den Bürgern des Ennepe-Ruhr-Kreises genutzt und bewertet wird. „Zum anderen“, so Tannenfels, „können wir Verbesserungsbedarf und -notwendigkeiten besser abschätzen und zielgerichteter in die Verkehrsplanung einfließen lassen.“
Stichwort Umfrageteilnehmer in den neun Städten und Ablauf
Die rund 33.000 zufällig ausgewählten Haushalte verteilen sich wie folgt auf die kreisangehörigen Städte: Breckerfeld 1.600, Ennepetal 4.650, Gevelsberg 4.800, Hattingen 4.800, Herdecke 2.950, Schwelm 3.100, Sprockhövel 3.200, Wetter/Ruhr 2.500 und Witten 4.800. Je Versandetappe wurde und wird jeweils ein Drittel der ausgewählten Bürger jeder Stadt angeschrieben.
Ein Teil der Haushalte erhält die kompletten Befragungsunterlagen in gedruckter Form, ein anderer Teil wird schriftlich aufgefordert, sich über das Internet an der Befragung zu beteiligen. Wem die online-Beteiligung auf der Website www.enmobil.de nicht zusagt, kann sich die Fragebögen auch schriftlich zuschicken lassen oder ein telefonisches Interview vereinbaren. Ansprechpartner sind unter der Telefonnummer 02336/93 2888 erreichbar. „Grundsätzlich“, stellt Tannenfels klar, „haben alle Angeschriebenen die Wahl, in welcher Form sie sich beteiligen möchten. Per gedrucktem Fragebogen, über das Internet oder auch per Telefonbefragung.“