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Pressemitteilung vom 15. September 2014 |
Europäische Gelder für Berufsrückkehrerinnen gehen nach Kassel:
Die Situation für Berufsrückkehrerinnen in Europa ist ähnlich: Nach der Familien-phase haben Mütter sowohl bei der Jobsuche als auch bei der Rückkehr auf ihren alten Arbeitsplatz viele Hindernisse zu überwinden. Kinderbetreuung ist in den meisten Ländern nach wie vor "Frauensache". Deshalb glauben auch viele Arbeitge-ber, dass Mütter oft ausfallen, um sich z.B. im Krankheitsfall des Kindes um dieses zu kümmern – auch wenn die Frauen die Betreuung optimal geregelt haben. In Deutschland ist die Situation sogar noch drastischer als in vielen unserer europäi-schen Nachbarländer. Bei uns geben viele Frauen nach der Geburt ihres Kindes ih-ren Arbeitsplatz auf- zumindest für einige Zeit. Kommen sie zurück, üben sie meist eine Teilzeitbeschäftigung aus, um sich intensiver der Betreuung ihres Kindes wid-men zu können. Männer behalten nach der Geburt ihres Kindes in der Regel ihre Arbeitsstelle, in vielen Fällen arbeiten sie sogar mehr als vorher. Es gibt zahlreiche Belege, dass jede dritte Frau nach der Geburt eines Kindes für eine lange Zeit be-rufsbezogen inaktiv bleibt. Aufgrund des Fachkräftemangels besteht seitens der Wirtschaft zurzeit aber die Notwendigkeit die Arbeitskraft der Frauen in vollem Umfang zu nutzen. Und dies ist auch ein Grund, warum die Europäische Union sich verstärkt um die Qualifizierung von Berufsrückkehrerinnen kümmert. Die Anhebung der Frauenbeschäftigungsrate auf 60% in der Europäischen Union ist weiterhin vor dem Hintergrund der alternden Erwerbsbevölkerung in Verbindung mit einem zu erwartenden Rückgang der Bevöl-kerung im erwerbsfähigen Alter in den Mitgliedstaaten zu sehen. Ein weiteres wichti-ges Ziel der EU ist aber auch, dass Frauen zukünftig dieselben Chancen auf eine berufliche Karriere haben wie Männer. Damit Berufsrückkehrerinnen mit aktuellem Wissen wieder aktiv ins Berufsleben ein-zusteigen können, sind fast immer Anpassungsfortbildungen nötig. Denn im Arbeits-leben ändern sich die Anforderungen rasant. Aktuelle Computerkenntnisse und ver-änderte Kenntnisse im kaufmännischen Bereich sowie der Soft Skills sind nötig. Und dies ist in allen europäischen Ländern gleich. Aus diesen Gründen startet die Frau-encomputerschule ein europäisches Qualifizierungskonzept für Berufsrückkehrerin-nen aus den Ländern Deutschland, Italien, Kroatien und England. Hierbei wird ge-schaut, welche Ähnlichkeiten bzw. Unterschiedlichkeiten bezüglich Berufsrückkehr in den Ländern existieren, um dann eine online-gestützte Qualifizierung zu entwickeln und durchzuführen. Diese Form wurde gewählt, damit auch Frauen teilnehmen kön-nen, die noch in der Erziehungszeit sind und deshalb bisher keine Betreuung für ihre Kinder haben. Frauen aus ländlichen Gegenden haben häufig sehr lange Wege zu möglichen Schulungszentren. Dadurch ist es schwieriger für sie an Fortbildungen teilzunehmen. Diese Erkenntnisse zeigen den Bedarf für flexible Online-Trainings, die bereits während der Erziehungszeit durchgeführt werden können. Die Fortbildungsmodule können sich die Frauen individuell zusammenstellen oder diese komplett durchlaufen. Sie gliedern sich in drei größere Bereiche: Überfachli-che, betriebswirtschaftliche und IT-Kompetenzen. Insbesondere informell erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse, die nicht in der Schule oder Ausbildung erworben wur-den, werden im Hinblick ihrer beruflichen Relevanz bisher nur ungenügend berück-sichtigt. Frauen verfügen gerade durch ihre Erziehungserfahrung über diese Kom-petenzen, wie Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, Flexibilität, Kreati-vität und Konfliktlösungsfähigkeit. Das Ziel der online-Qualifizierung bei diesem Mo-dul besteht in der Visualisierung und Bewertung dieser Kompetenzen für potenzielle Arbeitgeber. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der "KOMpetenzPASS-Berufsrück-kehr " als Basis genutzt und nach erfolgreicher Erprobung in Deutschland in die Partnerorganisationen transferiert. Der betriebswirtschaftliche Schwerpunkt besteht aus den Modulen Projektmanage-ment, Personalmanagement, Marketing. Wirtschaftliches Denken und Handeln ist ohne Zweifel eine wichtige Schlüsselqualifikation im Berufsleben. Deshalb enden diese Teile der online-Qualifizierung auch mit einer Prüfung. So können die Teilneh-merinnen ihre erworbenen Kenntnisse auch nachweisen. Die Vermittlung von IKT-Kompetenzen zur Steigerung der Arbeitsmarktchancen bildet eine weitere Grundlage des Projektes. Um diese grundlegenden Kompetenzen auch auf europäischem Niveau zu vermitteln, werden zusätzlich interkulturelle Kompetenz und internationale / europäische Handlungs- und Methodenkompetenz angeboten. In allen Projektmodulen werden niederschwellige pädagogische Ansätze und Metho-den angewendet, mit dem Ziel, auch für Frauen mit geringen oder keinen Vorkennt-nissen eine motivierende Lernumgebung zu schaffen und eine breite Zielgruppe an-zusprechen. So können viele Frauen teilnehmen. Ein weiteres länderspezifisches Angebot ist das Modul Serviceleistungen. Hier finden die Teilnehmerinnen Informationen aus ihrem Land zu z.B. Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Unterhaltsfragen, haushaltsnahe Dienstleistungen usw. Und es wird ein interaktiver öffentlicher Wissenspool entwickelt, der durch die Nutzerinnen selbst europaweit gefüllt wird. Er dient dem Ziel, beruflich wichtiges Wissen zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig aber Tipps und Informationen für den beruflichen Wiedereinstieg und ein positives Familienleben an interessierte Frauen weiter zu geben. Weitere Infos zum Projekt, dass 2 Jahre lauf sowie zu den europäischen Partnern: Frauencomputerschule ItF e.V., Wilhelmshöher Allee 164, 34119 Kassel, Fon 0561 35161, Email: info@Frauencomputerschule-Kassel.de, web: www.Frauencomputerschule-Kassel.de Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn |
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