Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 16. Oktober 2014

Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch mit dem Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg verabschiedet

Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport geht in den Ruhestand

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat Dr. Rüdiger Koch heute mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet. Im Alten Rathaus trug sich der scheidende Bürgermeister und Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport in das Goldene Buch der Stadt ein. In Anerkennung und Würdigung seiner langjährigen Verdienste verlieh Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper seinem langjährigen Stellvertreter den Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg.

Mit Dr. Rüdiger Koch hat die Landeshauptstadt Magdeburg heute ihren dienstältesten Beigeordneten verabschiedet. Bereits 1995 führte ihn sein beruflicher Werdegang von Niedersachsen in den Osten Deutschlands. Am 1. Juli 1995 wurde er zum ersten Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport gewählt. 2002 und 2009 wurde er vom Stadtrat mit überwältigender Mehrheit in diesem Amt bestätigt. Seit 2008 ist er zudem der erste Stellvertreter und damit Bürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg.

 

„In seiner fast 20-jährigen Dienstzeit für die Landeshauptstadt Magdeburg hat sich Dr. Rüdiger Koch stets durch eine große Fachkompetenz, einen öffentlichen Diskurs bei wichtigen Themen und das Bemühen um eine breite Konsensbildung ausgezeichnet“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Arbeit seines langjährigen Stellvertreters. „In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste und seines Engagements beim Aufbau einer demokratischen Verwaltung in der Landeshauptstadt in der Nachwendezeit wurde ihm deshalb heute der Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg verliehen.“

 

Seine Amtszeit als Beigeordneter fiel in eine Zeit der großen Umbrüche und Erneuerungen, sie war geprägt von vielen zukunftsweisenden Entscheidungen und grundlegenden Veränderungen. So vollzogen sich während seiner Tätigkeit als Kulturbeigeordneter von 1995 bis heute unter anderem bedeutende Veränderungen der Kulturlandschaft der Landeshauptstadt, wie der Aufbau einer Stadtteil- und Soziokultur, die Entwicklung der Museumslandschaft und die Profilierung der Theater und Bibliotheken.

 

Zudem fanden umfangreiche Sanierungen bzw. Um- und Neubauten von Kultureinrichtungen statt. Einige Beispiele sind das Opernhaus, das Schauspielhaus, das Gesellschaftshaus, das Kulturhistorisches Museum, das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, die Villa P, das Stadtarchiv sowie der Neubau des Konservatoriums und der Neubau der Zentralbibliothek.

 

Seiner kulturpolitischen Arbeit ist es zu verdanken, dass in den 1990er Jahren keine Kultureinrichtung geschlossen werden musste, sondern alternative und verlässliche Wege für den Weiterbetrieb entwickelt wurden (z.B. Literaturhaus und Technikmuseum). Mit der Fusion der Freien Kammerspiele und dem Theater der Landeshauptstadt zum Theater Magdeburg 2004 und dem Bau der Zentralen Theaterwerkstätten wurde unter der Ägide von Dr. Koch der Theaterstandort Magdeburg nachhaltig gesichert. In seine Amtszeit fielen zudem die überaus erfolgreichen Ausstellungen des Kulturhistorischen Museums, von denen zwei den Status einer Europaratsausstellung erhielten und die Magdeburg nicht nur national als Stadt Ottos des Großen bekannt machten.

 

Auf der Basis der 2010 verabschiedeten Kulturcharta Magdeburg 2020 wurde im Stadtrat der Beschluss gefasst, sich um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ zu bewerben. Dieser Beschluss fasst das erfolgreiche Agieren von Dr. Koch in hervorragender Weise zusammen.

 

Aber auch der Bereich Schule und Sport wurde durch ihn und seine Visionen entscheidend geprägt. So erfolgten von 1995 bis heute viele grundlegende Schulreformen mit weit über 20 Schulgesetzänderungen, die von der Landeshauptstadt strategisch umgesetzt werden mussten. Zudem waren die Themen „Schulentwicklungs­planung“ und „Öffnung der Schulbezirke“ Dauerbrenner zwischen Stadtrat und Verwaltung.

 

Weitere herausragende Projekte waren unter anderem die Strukturelle Entwicklung und Profilierung der Berufsbildenden Schulen, die Umsetzung des PPP-Modells zur Sanierung von 20 Schulstandorten, Neubau, Sanierung und Modernisierung weiterer Schulen unter anderem über Förderprogramme wie EFRE und STARK III, die Schaffung eines neuen zukunftsträchtigen Standorts für die Volkshochschule, der Bau der Bördelandhalle (heute GETEC-Arena) mit der Eröffnung im Oktober 1997, die Sanierung und Umgestaltung der Freibäder, der Neubau und die Sanierung der Schwimmhallen, der Neubau von insgesamt 17 Kunstrasenplätzen seit 1992, der Neubau des Stadions Magdeburg (MDCC-Arena) mit der Eröffnung im Dezember 2006, der Neubau bzw. die Komplettsanierungen von über zwölf Schulsporthallen und der Neubau des Gesundheitssportzentrum des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport.

 

Darüber hinaus hatte Dr. Koch die Gesamtverantwortung für kulturelle Großprojekte wie das 1200-jährige Stadtjubiläum „Magdeburg 12hundert“ 2005. Auch die Austragung bedeutender nationaler und internationaler Sportveranstaltungen in Magdeburg geht auf sein Engagement als zuständiger Beigeordneter zurück. Dazu gehören zum Beispiel die Gruppenspiele der Handball-Weltmeisterschaft 2007, Fußball-Länderspiele wie das U17-EM-Finale 2009, der jährliche DFB-Hallenpokal der Frauen, die Sportabzeichentour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) 2010 und regelmäßige Turniere der besten Tischtennisspieler der Welt.

 

Gerade über das Thema Internationalität und seine persönlichen Verbindungen in die USA erwarb er sich besondere Verdienste als aktiver Förderer der Städtepartnerschaft zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und Nashville. Zu den von ihm geförderten Projekten und Aktionen gehören der intensive Schüleraustausch, die Kontaktknüpfung zwischen Wissenschaft, Bildung, Kultur und Sport sowie die vielen partnerschaftlichen Projekte in den vergangenen Jahren (unter anderem Gastspiele des Magdeburger Puppentheaters in Nashville, die Magdeburger Kulturwoche in Nashville 2004, das Theaterprojekt „The Other Side“ 2005, die Ausstellung zu Bürgerrechtsbewegungen in den USA und der DDR 2009 und die Teilnahme an der Steuben-Parade in New York).

 

Weitere Verdienste errang Dr. Koch als Gesprächsführer zu Meetings zwischen Stadt, Universität und Hochschule, als Mitglied im Kultur- und Sportausschuss des Deutschen Städtetages, als Aufsichtsratsvorsitzender der Natur- und Kulturpark Elbaue GmbH, als Vorstandsmitglied der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Magdeburg, als Vorstandsmitglied der Kaiser-Otto-Stiftung und Mitinitiator des Kaiser-Otto-Preises, als Vorsitzender der Betriebsausschüsse Zoologischer Garten, Konservatorium, Puppentheater und Theater Magdeburg und als Gesellschafter des Zentrums für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie. Zudem war er unter anderem Mitglied im Landesausschuss für Erwachsenenbildung, im Beirat des Landesmusikschulverbandes Sachsen-Anhalt und in verschiedenen Jurys und Kommissionen.

 

Auch eine Vielzahl weiterer wichtiger Funktionen wurde bzw. wird durch ihn wahrgenommen. So ist er seit 2006 Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung FestungMark, seit 2007 Mitglied im Kuratorium der DFB-Kulturstiftung und seit 2008 Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Natur- und Kulturpark Elbaue GmbH und der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH.

 

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Kultusminister Stephan Dorgerloh, Prof. Dr. Oliver Scheytt, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann und Helmut Herdt sowie Vertreter aller Stadtratsfraktionen, Kollegen, Mitarbeiter und Freunde nutzten heute bei dem Festakt die Gelegenheit, ihm für sein unermüdliches Engagement zu danken und wünschten ihm für den nun anstehenden „Un“-Ruhestand alles Gute sowie auch weiterhin eine aktive Teilnahme am Stadtgeschehen in verschiedenen Gremien und Vereinen. Der Ehrenring ist nach der Ehrenbürgerschaft die zweithöchste Auszeichnung, die die Stadt vergibt.

 

Am 1. November 2014 tritt der langjährige Leiter der Magdeburger Museen und derzeitige Abteilungsleiter im Kultusministerium Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Matthias Puhle, die Nachfolge von Dr. Rüdiger Koch an und wird neuer Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport.

 

 

 

Kurzvita – Dr. Koch

Dr. Koch wurde am 13. Oktober 1949 in Rendsburg geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach dem Abitur im Jahre 1968 studierte er von 1970 bis 1976 Pädagogik und Philosophie. Von 1978 bis 1990 war er als Stellvertretender Direktor der Kreisvolksschule des Landkreises Gifhorn tätig. Von 1985 bis 1990 erfolgte die Berufung in den Pädagogischen Ausschuss des Deutschen Volkshochschulverbandes.

 

1990 übernahm er die Leitung des Kulturamtes der Stadt Braunschweig. Zudem nahm er von 1990 bis 1991 einen Lehrauftrag zu „Methoden und Arbeitsmitteln in der Erwachsenenbildung“ an der Technischen Universität Braunschweig wahr und hatte diverse ehrenamtliche Tätigkeiten inne: Jury-Mitglied in verschiedenen Verleihungskommissionen von Kulturpreisen, Landesvorsitzender der überparteilichen Europa-Union Niedersachsens und Präsidialmitglied Niedersachsens des Rates der Europäischen Bewegung, Vizepräsident des Niedersächsischen Rates der Europäischen Bewegung.

 

1995 wurde er vom Stadtrat zum Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport der Landeshauptstadt Magdeburg gewählt und 2002 sowie 2009 in diesem Amt bestätigt. 2008 wurde er ebenfalls vom Stadtrat zudem zum Bürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg gewählt.




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