Kreis Steinfurt/Lengerich. Unternehmensluft konnten kürzlich Lehrerinnen und Lehrer der Real- und Gesamtschulen aus dem Kreis Steinfurt bei der Firma Windmöller & Hölscher in Lengerich schnuppern. Das Unternehmen hatte die Türen seines Betriebes für eine Fortbildung zur „Berufsfelderkundung“ geöffnet, um den als Studien- und Berufswahlkoordinatoren tätigen Lehrer einen Einblick in das vielseitige Tätigkeitsfeld der Firma zu geben.
Die Schulaufsicht und Vertreter von Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit und Kommunaler Koordinierungsstelle hatten im Vorfeld verschiedene Fragestellungen erarbeitet, die Lehrer und Betriebsvertreter in lebhaften Diskussionen beantwortet haben. Carsten Haack von der Handwerkskammer Münster wies darauf hin, "dass Ausbildung als mögliche Perspektive wieder stärker in den Blick genommen werden soll".
„Wir freuen uns, dass wir die Studien- und Berufswahlkoordinatoren und etliche Vertreter aus Ausbildungsbetrieben bei uns begrüßen konnten“, sagte Personalchef Bernd Richter von Windmöller und Hölscher. „Die Veranstaltung hat erfolgreich dazu beigetragen, die Erwartungen der Unternehmen einerseits und der Schulen andererseits an die zukünftige Berufsfelderkundung transparenter zu machen. Die Beteiligten können nun besser aufeinander zugehen und damit zukünftig jungen Menschen erfolgreich Orientierung für die Berufswahl geben.“
Genau diese Orientierung sollen alle Schülerinnen und Schüler in der 8. Klasse im Rahmen beim Tag der Berufsfelderkundung erfahren. Hierbei handelt es sich um ein neues Instrument, das durch das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ eingeführt wird. Vor dem bewährten mehrwöchigen Schülerpraktikum sollen Schülerinnen und Schüler am Tag der Berufsfelderkundung aktiv berufliche Tätigkeiten in einem Betrieb ausprobieren.
Bei der Umsetzung des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ hat die Kommunale Koordinierungsstelle des Kreises Steinfurt die Fäden in der Hand und unterstützt auf Wunsch der Lehrerschaft die Organisation der Berufsfelderkundung. Die Schulamtsdirektorin Barbara Becker hat die Fortbildungsreihe für die Studien- und Berufswahlkoordinatoren aller weiterführender Schulen initiiert. Die Ergebnisse der Fortbildungsreihe, die noch bis Mitte November fortgesetzt wird, werden Schulen und Betrieben als Handlungsempfehlung zur Verfügung gestellt. „Das Landesprogramm kommt bei den Unternehmen gut an. Nur so ist zu erklären, dass sich mehrere Unternehmen aus verschiedenen Branchen bereit erklärt haben, ihre Türen für Lehrer und Schüler zu öffnen“, freut sich Becker über die Beteiligung.
„Wir wollen Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen so früh wie möglich initiieren“, begründete Astrid Besse, Personalleiterin der wedi GmbH Emsdetten, die Bereitschaft der Wirtschaft zum Gelingen des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ beizutragen. Dorothe Hünting-Boll von der Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen stellte zusammenfassend fest:“Das muss auf ganz vielen Schultern getragen werden.“ Bernd Richter vom gastgebenden Unternehmen freute sich über das Ergebnis der Veranstaltung: „Heute jedenfalls haben wir erfolgreich die beiden Blickwinkel Unternehmen und Schule zusammengebracht.“
Die Tage der Berufsfelderkundung sollen für die Achtklässler erstmalig im zweiten Halbjahr des laufenden Schuljahres stattfinden.