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Pressemitteilung vom
06. März 2015
Pilotprojekt für Asylbewerber: Arbeitsgelegenheiten in Gemeinschaftsunterkünften und der Recyclingwerkstatt

Wolfhagen/Region Kassel. Asylbewerber bringen aus ihren Heimatländern Arbeitsbegabungen und Lebenserfahrungen mit, die auch ohne die Vergleichbarkeit von Berufsabschlüssen herzustellen, sinnvoll genutzt werden können. „Wir haben uns daher dafür entschieden, im Rahmen eines Pilotprojekts Arbeitsgelegenheiten für Asylbewerber anzubieten“, informiert Jörg Roßberg, Leiter des Fachbereichs Soziales beim Landkreis Kassel. Die Arbeitsgelegenheiten auf 1,05 Euro-Basis werden von der Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel AGiL koordiniert und durchgeführt. Roßberg: „Mit AGiL haben wir einen kompetenten und zertifizierten Partner gefunden, der die geeigneten Asylbewerber sowohl bei der Pflege von Gemeinschaftsunterkünften wie auch in der AGiL-Recycling-Werkstatt einsetzen kann“.

 

Asylbewerber können nicht ohne weiteres in den Arbeitsmarkt integriert werden. In der Regel ist dies erst dann der Fall, wenn ihr jeweiliger Aufenthaltsstatus abschließend geklärt ist. Auf der anderen Seite empfinden viele Flüchtlinge das Nichtstun als das Schlimmste an ihrer Situation. „Wir haben mit dem Paragraf 5 des Asylbewerberleistungsgesetzes die Möglichkeit, Asylbewerbern Arbeitsgelegenheiten bei staatlichen, kommunalen oder gemeinnützigen Trägern zur Verfügung zu stellen“, berichtet Roßberg. Zulässig sind nur Jobs, „die kein Arbeitsverhältnis nach arbeitsrechtlichen Kriterien begründen und nur stundenweise beziehungsweise punktuell verrichtet werden“, erläutert Bruno Kramer, Geschäftsführer von AGiL. Damit gelten im Kern die gleichen Regeln wie für Arbeitsgelegenheiten für Hartz-IV-Empfänger.

 

Bezahlt wird ein Stundenlohn von 1,05 Euro - frei verfügbares Geld zuzüglich zu den üblichen Leistungen zum Lebensunterhalt für die Asylbewerber.

 

Eingesetzt werden die Flüchtlinge aktuell bei der Pflege von Außenanlagen in der ehemaligen Pommernanlage in Wolfhagen, als Helfer im Hausmeisterdienst und auch bei kleineren Sanierungs- und Renovierungsarbeiten. Kramer: „Ausschlaggebend für den Einsatz sind die Voraussetzungen, die die Asylbewerber mitbringen“. Je nach Leistungsstand und Vorkenntnissen werden die Flüchtlinge auch in der Recyclingwerkstatt von AGiL eingesetzt. Hier werden Grundkenntnisse aus den Ausbildungsberufen Tischler/in und Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice vermittelt. „Je nach Eignung sind dann auch weitere Einsatzmöglichkeiten in anderen Tätigkeitfeldern von AGiL denkbar“, informiert Kramer. Aktuell nehmen sieben Asylbewerber an dem Pilotprojekt teil – einer der ursprünglich acht Teilnehmer hat bereits einen Arbeitsvertrag mit einem Handwerksunternehmen aus der Region Wolfhagen abgeschlossen.

 

„Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Erfahrungen mit den guten Ergebnissen anderer Gebietskörperschaften decken, die Arbeitsgelegenheiten bereits eingeführt haben und dass wir dieses Angebot auch in anderen Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises realisieren werden“, kündigt Fachbereichsleiter Roßberg an. Die fehlenden Sprachkenntnisse seien in der Regel kein Problem – die Arbeitsgelegenheiten helfen vielmehr dabei, die deutsche Sprache schneller zu erlernen.

 

„Arbeit, insbesondere gemeinnützige, fördert das Miteinander“, betont Roßberg. Grundsätzlich sei es gut, wenn die Menschen etwas zu tun bekommen. „Langeweile ist auf jeden Fall kein guter Weg in eine gelungene Integration und wenn die Asylbewerber Anerkennung für geleistete Arbeit erhalten, ist das ein wichtiger Bestandteil von Willkommenskultur“, so Roßberg abschließend.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:


arbeitsgelgenheitgasterfeld
Auf dem Foto sieht man die Asylbewerber Emil Demiri, Ergys Drishti, Amarildo Kadiu, Mustafa Sacir und Astrit Muharemi bei der Einrichtung eines neu zu belegenden Zimmers in der Gemeinschaftsunterkunft Pommernanlage.


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
http://www.landkreiskassel.de

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