Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 05. Juni 2015

Übung im Stadtarchiv: Premiere für Erstversorgungszentrum des Notfallverbundes Magdeburger Archive

Beobachter aus Berlin zu Gast

Der 2009 gegründete Notfallverbund Magdeburger Archive hat heute eine Brandübung vorgenommen. Simuliert wurde der Ausbruch eines Feuers im Dachgeschoss des Stadtarchivs in der Mittagstraße 16. Der um 8.15 Uhr ausgelöste Alarm veranlasste die Archivarinnen und Archivare sowie die Mitarbeiter eines im Objekt eingemieteten Logistikunternehmens, das Gebäude auf schnellstem Weg zu räumen.

 

Eine Archivmitarbeiterin sowie der Haustechniker wurden jedoch vermisst. Bei Eintreffen der beiden Feuerwehr-Löschzüge stand das Dachgeschoss im simulierten Vollbrand mit starker Rauchentwicklung. Die Feuerwehr nahm sofort die Suche nach den vermissten Personen auf. Parallel dazu brachte ein Löschtrupp das Feuer im Dachgeschoss schnell unter Kontrolle.

 

Das Übungsszenario sah vor, dass Akten in einem direkt unter der Brandetage liegenden Magazin durch das Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen wurden. Um das gefährdete Kulturgut fachgerecht zu bergen, wurden die Mitglieder des Notfallverbundes Magdeburger Archive herbeigerufen. Dies geschah über die bei der Feuerwehr hinterlegten Notrufnummern der einzelnen Einrichtungen. Außerdem kam erstmals das vom Notfallverbund 2013 angeschaffte Mobile Erstversorgungszentrum zum Einsatz. Dies befindet sich im Depot der Feuerwehr und wird bei Bedarf durch ein Fahrzeug der Feuerwehr zum betroffenen Archiv transportiert.

 

Innerhalb einer halben Stunde waren rund 25 Archivarinnen und Archivare der Mitgliedsarchive des Notfallverbundes vor Ort. Hilfreiche Hände kamen aus dem Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, aus dem Archiv der BStU-Außenstelle Magdeburg, aus dem Landeskirchlichen Archiv, aus dem Bistumsarchiv und aus dem Landtagsarchiv. Sie bargen die Akten aus dem durch simulierten Wasserschaden betroffenen Magazin im 1. Obergeschoss. Geübt wurde mit Schriftgut, dass ohnehin der Vernichtung zugeführt werden sollte.

 

Mit Bergungs- und Erstversorgungsprotokollen wurden ausgelagerte und beschädigte Akten erfasst. Dann kamen weitere Materialien aus dem Mobilen Erstversorgungszentrum des Notfallverbundes zum Einsatz, wie Stretchfolien, Abroller, Transportkisten und eine Spülstation. Die aus dem 1. Obergeschoss in das Erdgeschoss transportieren feuchten Akten wurden in Folien eingewickelt, beschriftet und auf den von der Feuerwehr zur Verfügung gestellten Lkw verladen. Das Umwickeln der Akten in Folie verhindert das Zusammenkleben der Akten. Die Feuerwehr transportiert im Ernstfall die feuchten Akten umgehend zu einem Tiefkühlhaus, da bei minus 20 Grad Celsius kein Schimmelwachstum möglich ist.

 

Bei der späteren Gefriertrocknung wird den Akten auf schonende Weise die Feuchtigkeit entzogen: Das Eis entweicht dem Papier, ohne noch einmal flüssig zu werden. Die Bergungsarbeiten im Stadtarchiv waren gegen 12.00 Uhr beendet. Bei der Übung waren auch eine Einsatzgruppe aus dem Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge sowie Gäste aus dem Berlin-Brandenburger Notfallverbund dabei. Der Ablauf der Übung wurde genauestens dokumentiert, um daraus Schlussfolgerungen für den Ernstfall zu ziehen.




[Drucken]


Landeshauptstadt Magdeburg
Büro des Oberbürgermeisters
Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alter Markt 6
39104 Magdeburg
Telefon: (03 91) 5 40 27 69, -2717
FAX: (03 91) 5 40 21 27
E-Mail: presse@magdeburg.de
URL: www.magdeburg.de

Weitere Informationen unter:
www.magdeburg.de
www.facebook.com/Landeshauptstadt.Magdeburg
twitter.com/Ottostadt

Die Pressestelle "Landeshauptstadt Magdeburg" ist Mitglied bei presse-service.de [http://www.presse-service.de/]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren. presse-service.de